MKL1888:Mone
[745] Mone, Franz Joseph, Altertumsforscher, geb. 12. Mai 1796 zu Mingolsheim bei Bruchsal, studierte in Heidelberg Philologie und Geschichte, habilitierte sich 1817 daselbst, wurde 1818 Sekretär an der Universitätsbibliothek, 1819 außerordentlicher und 1822 ordentlicher Professor der Geschichte und 1825 Direktor der Universitätsbibliothek. 1827 folgte er einem Ruf als Professor der Statistik und Politik an die Universität Löwen, verlor aber durch die Revolution 1830 seine Stelle und begab sich nach Heidelberg zurück, bis er 1835 Geheimer Archivrat und Direktor des Generallandesarchivs zu Karlsruhe wurde. Er starb 12. März 1871. Von seinen Werken sind hervorzuheben: „Geschichte des Heidentums im nördlichen Europa“ (Darmst. 1822–23, 2 Bde., als 6. Teil von Creuzers „Symbolik“); die Ausgabe des lateinischen „Reinardus vulpes“ (Stuttg. 1832); „Untersuchungen zur Geschichte der deutschen Heldensage“ (Quedlinb. 1836); „Übersicht der niederländischen Volkslitteratur älterer Zeit“ (Tübing. 1838); „Lateinische Hymnen des Mittelalters“ (Freiburg 1853–54, 3 Bde.); „Schauspiele des Mittelalters“ (Karlsr. 1846, 2 Bde.); „Urgeschichte des badischen Landes“ (das. 1845, 2 Bde.). Auch gab er von 1835–39 den „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit“ und seit 1851: 21 Bände der „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ sowie die „Quellensammlung zur badischen Landesgeschichte“ (Karlsr. 1845–67, 4 Bde.) heraus. Seine Schriften: „Die gallische Sprache und ihre Brauchbarkeit für die Geschichte“ (Karlsr. 1851) und „Keltische Forschungen“ (Heidelb. 1857) sind keltomanische Verirrungen. Auch hat M. als eifriger Ultramontaner sich am badischen Kirchenstreit beteiligt durch die Schrift (welche bis zu Mones Tode dem Freiherrn v. Andlaw zugeschrieben wurde): „Die katholischen Zustände in Baden“ (Regensb. 1841 u. 1843, 2 Tle.).