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MKL1888:Oporin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Oporin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Oporin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 408
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Oporin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 408. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Oporin (Version vom 13.04.2021)

[408] Oporin, Johann, eigentlich Herbst, Buchdrucker, geb. 25. Jan. 1507 zu Basel, studierte in Straßburg, ward Lehrer in der Cistercienserabtei St. Urban zu Luzern, beschäftigte sich darauf zu Basel mit Abschreiben griechischer Kirchenväter für Frobens Druckerei und erhielt durch Erasmus 1529 die Schullehrerstelle am Münster. Auf Ökolampadius’ Rat studierte er Medizin bei Paracelsus, dessen Amanuensis er 1530 wurde, ihm auch nach zweijährigem Studium in das Elsaß folgend, als derselbe Basel zu verlassen genötigt war. Da aber Paracelsus ihn in seine Geheimnisse nicht einweihte, kehrte O. nach Basel zurück und wurde daselbst Professor der griechischen Sprache an der Hochschule. 1539 verband er sich mit dem Buchdrucker Robert Winter zur Gründung einer Buchdruckerei, die er bald selbst ganz übernehmen mußte, und aus der eine Reihe der korrektesten Drucke alter Klassiker und wissenschaftlicher Werke hervorging, für deren würdige Ausstattung O. selbst in Verbindung mit mehreren gelehrten Freunden sorgte. Er starb 6. Juli 1568. Sein Druckerzeichen ist Arion, auf einem Delphin reitend. Auch mit eignen Schriften trat O. auf, besonders Kommentaren und Scholien zu Solinus, Cicero, Demosthenes etc.