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MKL1888:Otis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Otis“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 633
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Otis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 633. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Otis (Version vom 11.10.2024)

[633]  Otis, James, nordamerikan. Staatsmann, als Mitbegründer der Unabhängigkeit der Union gefeiert, geb. 5. Febr. 1725 zu West-Barnstable in Massachusetts, stammte aus einer englischen Familie, studierte auf der Harvard-Universität und ließ sich 1748 in Plymouth, 1750 aber in Boston nieder, wurde von der Regierung zum advocate-general ernannt, legte aber dies Amt aus politischen Gründen 1761 nieder. Von der Bostoner Kaufmannschaft zum Anwalt gewählt, um gegen die von der Regierung zur Unterdrückung des Schleichhandels getroffenen harten Maßregeln zu protestieren, hielt er zu Anfang d. J. vor dem Staatsgerichtshof jene beispiellos kühne fünfstündige Rede, die ihn mit Einem Schlag berühmt machte. Seine Opposition gegen die Regierung verteidigte er 1764 in der Flugschrift „The rights of the colonies vindicated“, deren Wirkung auf das Volk diejenige seiner Rede fast noch überbot. Auf sein Betreiben hauptsächlich ward die berühmte New Yorker Protestversammlung 1767 berufen, welche die 1765 oktroyierte Stempelsteuer für gesetzwidrig erklärte. Erfolgreich bemüht, den vereinten Widerstand der Kolonien gegen die Regierung zu organisieren, wurde seiner öffentlichen Thätigkeit im Sommer 1769 plötzlich ein Ziel gesetzt, indem ihn ein Zollbeamter, den er in der „Boston Gazette“ persönlich angegriffen hatte, körperlich mißhandelte und ihm eine schwere Kopfwunde zufügte. Im Hause seiner Schwester zu Watertown kaum halb genesen, nahm er an dem in der Nähe stattfindenden ersten Gefecht bei Bunker Hill 17. Juni 1775 teil. Noch immer gehirnleidend, siedelte er 1778 nach Andover über und ward hier 23. Mai 1783 vom Blitz erschlagen. Sein Leben beschrieb William Tudor (Boston 1823).