Zum Inhalt springen

MKL1888:Otto von Freising

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Otto von Freising“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Otto von Freising“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 567
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Otto von Freising
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Otto von Freising. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 567. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Otto_von_Freising (Version vom 10.10.2024)

[567] Otto von Freising, Geschichtschreiber des deutschen Mittelalters, geboren um 1114, dritter Sohn des Markgrafen Leopold IV. von Österreich und Agnes’, der Tochter Kaiser Heinrichs IV., der Witwe Friedrichs von Staufen, wurde in seinem 14. Jahr von seinem Vater zum Propst des Stifts Kloster-Neuburg ernannt und studierte zu Paris. 1130 ließ er sich zu Morimund in Burgund in den Cistercienserorden aufnehmen, wurde 1132 Abt dieses Klosters und 1137 Bischof zu Freising, wo er den äußern Bestand der Kirche sicherte und ihre innere Reformation mit Erfolg betrieb. 1147–49 machte er den unglücklichen Kreuzzug Konrads II. mit. Er starb auf einer Reise in Morimund 21. Sept. 1158. Er verfaßte 1143 bis 1146 ein geschichtsphilosophisches Werk: „De duabus civitatibus“, d. h. über die zwei Reiche (das himmlische und das elende irdische), welches sich durch Reinheit der Sprache und Beherrschung des Stoffes auszeichnet und auch manche wichtige Nachrichten enthält; es wurde weit verbreitet und übte auf die Geschichtsauffassung der damaligen Zeit großen Einfluß. Historisch wertvoller sind die auf Anregung des Kaisers selbst verfaßten „Gesta Friderici imperatoris“ (bis 1156), die sein Schüler Ragewin fortgesetzt hat. Herausgegeben wurden sie zuerst von Cuspinian (Straßb. 1515), dann von Wilmans in Pertz’ „Monumenta“, Bd. 20 (Separatausgabe, Hannov. 1884), übersetzt von Kohl (Leipz. 1881 u. 1884). Vgl. über ihn die Schriften von Huber (Münch. 1847), Wiedemann (Pass. 1849), Grotefend (Hannov. 1870) u. Sorgenfrey (Greiz 1873).