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MKL1888:Otzen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Otzen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Otzen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 634
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Otzen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 634. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Otzen (Version vom 11.10.2024)

[634]  Otzen, Johannes, Architekt, geb. 8. Okt. 1839 zu Siesebye in der Provinz Schleswig, bildete sich durch ein fünfjähriges Fachstudium in Hannover, wo er seit 1864 als Bauführer unter Hase thätig war, und wurde 1867 zweiter Baubeamter im Bauinspektorat für die Provinz Schleswig. Nachdem er 1870 aus dem Staatsdienst ausgeschieden, ließ er sich in Berlin nieder, wo er bis 1879 als Privatarchitekt wirkte. In dieser Zeit entstanden nach seinen Entwürfen außer mehreren Villen und städtischen Wohnhäusern die St. Johanniskirche zu Altona (1873) und die Bergkirche in Wiesbaden (1877). Im J. 1879 wurde er Professor an der technischen Hochschule in Berlin für das Fach der mittelalterlichen Kunst und 1885 Vorsteher eines Meisterateliers für Architektur an der Kunstakademie. Seine künstlerischen Absichten, welche sich in romanischen und gotischen, aber von den dekorativen und praktischen Anforderungen der Gegenwart durchdrungenen Stilformen, zumeist im Anschluß an die Anfänge des norddeutschen Backsteinbaues, bewegen, kamen ferner in der St. Petrikirche zu Altona (1884), in der St. Gertrud- (1885) und Christuskirche (1886) zu Hamburg, in der St. Jakobikirche zu Kiel, in der Kirche zu Eimsbüttel bei Hamburg (1886), in der Kirche zu Plagwitz bei Leipzig (1887) und in der Kapelle des Elisabethkrankenhauses und in der Heilig-Kreuzkirche zu Berlin (1888) zum Ausdruck. Auch schuf er die Entwürfe für neue protestantische Kirchen in Dessau, Bernburg, Altona, Ludwigshafen und für die Lutherkirche in Berlin. Er gab heraus: „Baukunst des Mittelalters“ (Berl. 1879–83, 3 Bde.); „Gotische Bauornamente“ (das. 1889); „Ausgeführte Bauten“ (das. 1890). O. ist Geheimer Regierungsrat und besitzt die kleine Medaille der Berliner Kunstausstellung.