MKL1888:Pīlum

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pīlum“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 64
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Pīlum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 64. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:P%C4%ABlum (Version vom 20.01.2023)

[64]

Pi­lum.

Pīlum (lat., „Keule“), der Wurfspieß der römischen Legionssoldaten (s. Legion), den sie bei Eröffnung des Gefechts in die Feinde schleuderten, um dann zum Schwertkampf zu schreiten. Derselbe war ungefähr 2 m lang und bestand aus einem mäßig starken Holzschaft und einem etwa ebenso langen, in eine Spitze mit Widerhaken auslaufenden Eisen, in dessen Tülle der Schaft mit eisernen Nieten befestigt war (vgl. Abbildung). Da die Widerhaken das Herausziehen aus dem getroffenen Gegenstand sehr erschwerten, so wurden dadurch auch die getroffenen Schilde leicht unbrauchbar gemacht. Marius verband das Eisen mit dem Schaft nur durch einen eisernen und einen hölzernen Nagel, von denen der letztere beim Treffen zerbrach, wodurch das P. für den Feind unbrauchbar gemacht wurde. Cäsar bewirkte, daß das Eisen, wenn es getroffen hatte, sich krumm bog, indem er nur die Spitze zu Stahl härten ließ.