MKL1888:Paläontologie

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Paläontologie“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 615618
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Paläontologie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 615–618. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pal%C3%A4ontologie (Version vom 29.09.2022)

[615] Paläontologie (griech.), die Lehre von den vorweltlichen Lebewesen, wie sie als Versteinerungen (fossile Tier- und Pflanzenreste, Fossilien, Petrefakten, daher Versteinerungskunde, Petrefaktenkunde, Petrefaktologie) in den Gesteinsschichten prähistorischer Bildung uns erhalten sind. Nach Zugehörigkeit der Reste zu dem Pflanzen- oder zu dem Tierreich trennt sich die P. in Paläophytologie und Paläozoologie, der man auch eine Paläoanthropologie angereiht hat. Als eine selbständige Wissenschaft ist die P. die Geschichte der gesamten organischen Schöpfung, eine Wissenschaft, welche sich mit der systematischen Stellung, mit der Lebensweise der vorweltlichen Wesen, der Gleichzeitigkeit oder zeitlichen Aufeinanderfolge der Floren und Faunen in den verschiedenen geologischen Entwickelungsperioden der Erde zu beschäftigen hat und ihre natürliche Begrenzung nur in der Unvollkommenheit der Reste nach Art der Erhaltung und nach Zahl der überhaupt erhaltenen Individuen und Spezies findet. In diesem umfassenden Sinn ist die P. eine sehr junge Wissenschaft, deren ganze Geschichte kaum weiter rückwärts reicht als die Zeit der Wirksamkeit der heutigen Generation von Paläontologen, und mit welcher eine frühere P. nur das Objekt (die Versteinerungen), nicht aber die Methode der Behandlung gemein hat. Nur indem man die P. überhaupt als die Kenntnis von den Versteinerungen oder richtiger von den Naturprodukten, welche eine heutige Wissenschaft als Reste früherer Lebewesen auffaßt, definiert, kann man von einer ältern Geschichte der P. sprechen, die dann freilich bis in die Zeiten der frühsten Geschichtsperioden zurückreicht. So erwähnen gelegentlich Xenophanes (um 500 v. Chr.), Herodot (450 v. Chr.), Eratosthenes (um 200 v. Chr.), Strabon (66 v. Chr. bis 24 n. Chr.) und andre Griechen und Römer einzelne Versteinerungen und philosophieren über sie meist in dem Sinn von Beweisstücken, daß das Meer einst an Stellen des heutigen Festlandes vorhanden gewesen sei, und in gleichem Sinn handeln auch oft citierte Verse des Ovid von solchen Resten; nur Empedokles (450 v. Chr.) deutet Hippopotamusknochen aus Sizilien als Überbleibsel ausgestorbener Riesengeschlechter. Bei dem Araber Avicenna (980–1037) findet sich zuerst eine Idee scharf formuliert, welche die Versteinerungen lostrennt von der organischen Welt überhaupt, sie vielmehr als die Produkte einer formenden, aber doch nur Unorganisches erzeugenden Kraft der Natur, der vis plastica, deutet, eine Anschauung, [616] welche im Kampf mit einer zweiten, kaum weniger engherzigen und falschen die nächsten Jahrhunderte fast ausschließlich trotz des Widerspruchs einzelner beherrscht hat. Diese zweite, mit Avicennas Lehre ringende Ansicht ist die Hypothese der ausschließlichen Herkunft aller Versteinerungen von der Sintflut, zuerst von Alessandro Alessandri (1461–1523) ausgesprochen. Namentlich die letztere Ansicht hatte sich viel zu sehr der Unterstützung der Kirche zu erfreuen, als daß gegenteilige Stimmen gehört worden wären, welch letztere demnach eher ein historisches Interesse als Vorläufer einer geklärten Anschauung für sich beanspruchen, als daß sie auf die Meinungen der Zeitgenossen Einfluß gehabt hätten. Zu solchen ungehörten Predigern in der Wüste gehört der berühmte Maler Leonardo da Vinci (1452 bis 1519), der namentlich gegen die Annahme der vis plastica polemisierte; ferner Fracastoro (1483–1553), welcher gegen die Hypothese einer allgemeinen Annahme der Herkunft von der Sintflut den geistreichen Einwurf erhob, daß es sich ja dann nur um Reste von Süßwasserbewohnern handeln müsse, während doch offenbar unter den Versteinerungen auch ehemalige Bewohner des Salzwassers vorlägen; endlich der Franzose Palissy (1499–1589), der sich zu öffentlicher Disputation über die Abstammung der Reste von Meerestieren erbot, während Deutschlands berühmter Bergmann Agricola wenigstens nur für einen Teil der Reste die Erzeugung durch eine vis plastica annahm, andre dagegen als organischen Ursprungs deutete. Es ist kaum eine Verbesserung zu nennen, daß der Engländer Llwyd (Luidius, 1660–1709) und im Anschluß an ihn der Schweizer Lange (Langius, 1670–1741) zur Erzeugung der Formen eine in die Erde geratene „Samenluft“ (aura seminalis) annahmen, die in weitaus den meisten Fällen nur Einzelteile von Organismen (Blätter, Zähne etc.) erzeugt habe, niemals aber lebensfähige Individuen. Gewissermaßen in dem Schatten dieses die gelehrte Welt beherrschenden Kampfes der beiden Ansichten über die Abstammung der Reste und unbekümmert um diese mehr philosophisch als naturwissenschaftlich behandelte Frage vollzog sich manche Einzelbeobachtung, die, wenn auch für den Moment ohne Einfluß auf die Tagesmeinung, doch mitwirkte, die Ansichten allmählich zu klären. So unterscheidet Colonna (1567–1647) scharf zwischen Süßwasser- und Seewasserresten, Steno (1631–86), ein geborner Däne, aber lange in Italien seßhaft, parallelisiert die fossilen Haifischzähne mit rezenten, der Engländer Lister (1638–1712), der Entwerfer der ältesten geologischen Karte, macht auf die Verschiedenheit der Reste in verschiedenen Schichten aufmerksam, sein Landsmann Hooke (1635–1703) weist auf den Widerstreit zwischen den in England aufzufindenden Versteinerungen und dem heute dort herrschenden Klima aufmerksam, und selbst eine Reihe vollkommen unter dem Einfluß der Hypothese von der Sintflut stehender Publikationen sind wertvoll durch exakte, oft durch vortreffliche Abbildungen unterstützte Beschreibungen einzelner Versteinerungen. Schon Bauhins 1598 erschienene Beschreibung des „Wunderbades Boll“ (in Württemberg) weist deutlich auf bestimmte Spezies beziehbare Abbildungen von Ammoniten und Belemniten auf. Von spätern Publikationen in diesem Sinn seien die von Woodward (1665–1728), der als Ursache der Sintflut den Ausbruch eines unterirdisch vorhandenen Meers annahm, und diejenigen Scheuchzers (1672–1733) citiert, letzterer ganz besonders populär durch seine bewegliche Apostrophe an das Molchskelett von Öningen, von ihm als „Beingerüst eines Homo diluvii testis“ gedeutet. Ja, selbst das von dem Nürnberger Knorr begonnene, vom Jenaer Professor Walch fortgesetzte sechsbändige Prachtwerk von Abbildungen („Deliciae naturae selectae“) steht, wie schon der Titel einer andern Publikation Knorrs („Sammlung von Merkwürdigkeiten der Natur, zum Beweis einer allgemeinen Sündflut“) beweist, noch ganz unter dem Einfluß der fast unbestrittenen Sintfluthypothese. Charakteristisch, wenn auch für uns kaum begreiflich ist es, daß die Kämpfe der Ansichten über Geogenie sich fast ausschließlich auf anderm Gebiet als auf paläontologischem abspielten, wenn sie auch gelegentlich die Ansichten über die Versteinerungen streiften und mehr oder weniger alterierend auf sie einwirkten. So fußten die Hypothesen eines Cartesius (1596–1650), eines Leibniz (1656–1716) in erster Linie ebensowenig auf einer Betrachtung des Vorkommens organischer Reste in ältern Schichten, wie später der die geologische Welt erschütternde Streit zwischen der Wernerschen Schule (1750–1817) und dem Engländer Hutton und seinen zum Teil aus den Schülern Werners gewonnenen Anhängern (Humboldt, v. Buch) auf das Auftreten von Versteinerungen einen wesentlichen Bezug nahm.

Ein großer Fortschritt paläontologischen Wissens ist an Buffons Namen (1707–88) geknüpft. Er brach energisch und erfolgreich mit den Sintflutideen, indem er der Erde ein viel höheres Alter als das biblische nachrechnete und in den Versteinerungen ausgestorbene Formen erkannte. Häufung des Materials durch die Detailforschungen eines Sowerby (1757–1822), Lamarck (1744–1829) u. a. bereiteten die epochemachenden Arbeiten Brongniarts (1801–1876) und Cuviers (1769–1832) vor, unter denen namentlich des letztern „Recherches sur les ossements fossiles“ in erster Linie genannt zu werden verdienen. Mit dem Gesetz der Korrelation, der Harmonie der einzelnen Teile eines Organismus untereinander, stellte Cuvier eine Norm für die Forschung auf, die von den fruchtbarsten Folgen, namentlich für die richtige Deutung der Reste der höhern Wirbeltiere, begleitet war und selbst heute ihren Wert nicht verloren hat, wenn auch die allgemeine und ausnahmslose Anwendung durch manche unerwartete Beobachtung (man denke beispielsweise an die Bezahnung der Schnabel der Odontornithen) hinfällig geworden ist. Wenn aber Cuvier zugleich die Hypothese der zum öftern wiederholten Erdrevolutionen aufstellte, deren jede einzelne das gesamte Tier- und Pflanzenleben vernichtete und in neuer Periode neu entstehen ließ, so war dies eine Zugabe zu seinen Lehren, welche seitens der P. überwunden werden mußte, um zu richtigerer Erkenntnis der Wahrheit durchzudringen. Die erste Erschütterung der Hypothese kam aus den Reihen der Anhänger selbst. Mehr und mehr vertiefte Spezialforschungen zeigten, wie wenig lange die Formen aushalten, wie häufig sie von vollkommen andern abgelöst werden, wie oft also, um im Sinn der Cuvierschen Lehren zu reden, Erdrevolutionen, das Alte vernichtend, das Neue erschaffend, hätten eintreten müssen: je größer diese Anzahl, je geringer wurde die Wahrscheinlichkeit des Eintretens solcher Kataklysmen überhaupt. Agassiz’ Untersuchungen über die fossilen Fische, d’Orbignys Arbeiten, in Deutschland Goldfuß’ und v. Schlotheims Werke sind solche Spezialarbeiten, welche neben der Fixierung der Spezies auch ihre Verbreitung in horizontaler und vertikaler Richtung beleuchteten. Bronns Riesenwerk [617] eines allgemeinen Katalogs der zu damaliger Zeit bekannten Versteinerungen (vgl. unten) ergab für den Verfasser selbst die unabweisbare Konsequenz eines allmählichen Aussterbens der alten, eines ebenso allmählichen Auftauchens neuer Formen neben, nicht ausschließlich nach den alten, kurz für die P. dieselbe Lehre von der stetigen und langsamen Umbildung der Verhältnisse und Formen, wie sie für die Geologie und die gesteinsbildenden Prozesse Lyell aufgestellt und bewiesen hatte. Noch aber lag Bronn der Gedanke an eine Fortentwickelung der Spezies selbst fern, dieser die P. gleichwie die Zoologie und Botanik befruchtende Gedanke sollte erst von Darwin formuliert werden, wenn auch von mehr denn einem Paläontologen (z. B. Quenstedt) früher schon geahnt und gewissermaßen vorgefühlt. Erst mit dieser Erkenntnis (um mit demselben Gedanken zu schließen, mit dem diese historische Skizze begonnen wurde) ist die P. eine biologische Wissenschaft geworden, reich an Lehren, welche sich zu dem Hauptsatz der Transmutation der Formen verhalten wie Konsequenzen oder wie Spezialfälle eines allgemeinen Gesetzes; manche unter diesen Sätzen sind wieder der Ausgangspunkt geworden für eine Fülle von Forschungen, mit deren Ausbau die P. eifrigst beschäftigt ist. Wir erinnern in dieser Beziehung nur an die Lehren von den Embryonal- und von den Kollektivtypen, die erstern in ausgereiften Individuen früherer Formen gewissermaßen fixierte Entwickelungsstadien ihrer heutigen Verwandten, die letztern Mischlingsformen, die eine Mehrzahl heute für verschiedene Formen charakteristischer Merkmale vereinigen und so eine Brücke schlagen zwischen Tiertypen, welche bei einer Heranziehung von nur rezenten Formen in einer unverständlichen Isoliertheit voneinander existieren würden.

Von jetzt lebenden, oder doch erst jüngst verstorbenen Paläontologen nennen wir außer den in der obigen geschichtlichen Skizze schon angeführten und unter Hinweis auf das unten gegebene Litteraturverzeichnis: Barrande (besonders silurische Versteinerungen, Cephalopoden, Trilobiten), Benecke (namentlich Triasformation), Beyrich (Tertiärformation), Dames (Archaeopteryx), Fraas (Wirbeltiere), Marsh (nordamerikanische Odontornithen), H. v. Meyer (Wirbeltiere), Neumayr (Ammoniten), Oppel (Juraformation), Owen (Wirbeltiere), Quenstedt (Juraammoniten), Römer (silurische Versteinerungen), Sandberger (Tertiär- und Süßwasserkonchylien), Waagen (Juraammoniten), Zittel (Schwämme und Korallen), ferner von Phytopaläontologen: Geinitz, Göppert, Heer, Saporta, Schenk, Schimper. Infolge der zahlreichen Spezialuntersuchungen ist das Artenmaterial, über welches die P. verfügt, ganz außerordentlich angewachsen. Während beispielsweise Sowerby in den 20er Jahren unsers Jahrhunderts aus England 752 Versteinerungen verzeichnete, sind jetzt aus demselben Beobachtungsgebiet über 13,000 Arten bekannt. Bronns Kataloge führen 1849: 2050 fossile Pflanzen (gegen etwa 72,000 lebende) und 24,300 fossile Tiere (gegen etwa 100,000 lebende) auf, ein Verhältnis zwischen rezenten und ausgestorbenen Formen, das sich wenigstens für einzelne Klassen sehr zu gunsten der letztern verschoben hat; so zählt Barrande allein an tetrabranchiaten Cephalopoden der Silurformation 1622 Arten auf, während in unsern heutigen Meeren nur 6 Arten leben; so kennt man etwa 100 Spezies lebender Brachiopoden gegenüber etwa 2000 fossilen. Zur Bezeichnung dieser Artenfülle benutzte man bis in unser Jahrhundert herein eine allgemeine Charakteristik der Versteinerung mit einem angehängten „ites“ oder „lithos“ (Stein), so Phyllites (versteinerte Blätter), Lignites (Holz), Helicites (dem Genus Helix ähnliche Schnecken), Entomolithus (fossile Insekten) u. s. f.; heute bedient sich die P. vorwiegend einer gleichen binären Nomenklatur (Gattungs- und Artennamen) wie die Botanik und Zoologie, doch bürgert sich zur Hervorhebung von verwandtschaftlichen Verhältnissen mehr und mehr der Gebrauch von drei Namen ein. Als Hilfswissenschaft der Geologie liefert die P. vor allem die Feststellung der Lebensweise der in den Gesteinsschichten als Versteinerungen eingeschlossenen Tiere und Pflanzen und damit den Hinweis auf die nähern Bildungsverhältnisse der die organischen Reste führenden Gesteine. In dieser Beziehung sind die Unterscheidungen der Formen als Süßwasser-, Brackwasser- und Salzwasserbewohner sowie als Landbewohner von besonderer Wichtigkeit. Ein weiterer Satz von fundamentaler Wichtigkeit ist der von der Gleichartigkeit der Formen in gleichalterigen Schichten, durch dessen Anwendung die Parallelisierung örtlich getrennter Schichten möglich ist, wie denn auch die erste Einteilung der Formationen (s. d.) in Gruppen nach dem Charakter der eingeschlossenen Tier- und Pflanzenreste vollzogen wird. Diese Wichtigkeit der sogen. Leitfossilien wurde zuerst von dem Engländer William Smith 1790 erkannt, indem derselbe petrographisch verschiedene Schichten nach übereinstimmenden organischen Resten identifizierte. Schwieriger und nur mit äußerster Vorsicht zu unternehmen sind die Rückschlüsse, welche man aus der Parallelisierung der organischen Reste mit ihren nächsten jetzt lebenden Verwandten auf ein während des Lebens der als Versteinerungen erhaltenen Organismen am gleichen Ort herrschendes Klima durchführt; wie leicht hier Irrtümer unterlaufen können, ist am einfachsten an dem Beispiel der sicher hochnordischen Form des Mammuts im Vergleich mit seinen heutigen, warme Klimate bewohnenden Verwandten, den Elefanten, zu erläutern.

[Sammlungen, Litteratur.] An Hilfsmitteln des Studiums der P. sind zunächst die paläontologischen Sammlungen aufzuführen, unter denen die größten sich zu London, Paris, Berlin, Bonn, München, Breslau, Stuttgart, Tübingen, Wien und Prag befinden. Die Litteratur ist, den außerordentlichen schnellen Fortschritten der P. entsprechend, mehr als bei andern Wissenschaften in einzelnen Monographien niedergelegt. Solche finden sich sowohl in den speziell der P. gewidmeten Zeitschriften, wie die „Palaeontographica“ (seit 1846, zuerst von W. Dunker und H. v. Meyer, jetzt von Zittel redigiert, Stuttg.), die Zeitschriften der Palaeontographical Society of Great Britain, der Schweizerischen Paläontologischen Gesellschaft, die „Beiträge zur P. von Österreich-Ungarn und vom Orient“ (Wien, hrsg. von Neumayr und Mojsisovics) und die von Dames und Kayser redigierten „Paläontologischen Abhandlungen“ (Berl.), als auch in außerdem noch andre Ziele verfolgenden Zeitschriften, wie im „Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und P.“ (Stuttg.), der „Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft“ (Berl.), dem „Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt“ (Wien), den „Mémoires de la Société géologique de France“ (Par.), den „Nova Acta der Leopoldinischen Akademie“ (Leipz.) Endlich ist keine geringe Zahl höchst wichtiger paläontologischer Arbeiten in den Publikationen niedergelegt, welche die geologischen Landesuntersuchungen (so namentlich die von Preußen, von [618] Elsaß-Lothringen, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, von Indien etc.) herausgeben.

Lehrbücher. Von den das gesamte Gebiet der P. umfassenden selbständigen Werken seien genannt: Bronn (mit Göppert u. v. Meyer), Index palaeontologicus (Stuttg. 1848–49); Derselbe, Lethaea geognostica (mit Römer, 3. Aufl., das. 1851–56; Neubearbeitung von Römer, das. 1876 ff.); Heer, Die Urwelt der Schweiz (2. Aufl., Zürich 1879); Geinitz, Grundriß der Versteinerungskunde (2. Aufl., Dresd. 1856); Haas, Katechismus der Versteinerungskunde (Leipz. 1887); Derselbe, Leitfossilien (das. 1887); Nicholson, Manual of palaeontology (2. Aufl., Edinb. 1879); d’Orbigny, Prodrome de paléontologie stratigraphique (Par. 1850–52); Pictet, Traité de paléontologie (2. Aufl., das. 1853–57, 4 Bde.); Zittel, Aus der Urzeit (2. Aufl., Münch. 1875); Zittel und Haushofer, Paläontologische Wandtafeln (Kassel 1879 ff.); Zittel, Handbuch der P. (mit Schimper und Schenk, Münch. 1879 ff.); Steinmann und Döderlein, Elemente der P. (Leipz. 1888); Neumayr, Erdgeschichte (das. 1885 bis 1887, 2 Bde.). Speziell die Phytopaläontologie behandeln: Brongniart, Prodrome d’une histoire des végétaux fossiles (Par. 1828); Derselbe, Histoire des végétaux fossiles (das. 1828–1837); Unger, Sylloge plantarum fossilium (Wien 1860–66); Heer, Flora fossilis Helvetiae (Zürich 1875–77); Derselbe, Flora fossilis arctica (das. 1868–81, 6 Bde.); Schimper, Traité de paléontologie végétale (Par. 1869–74); Renault, Cours de botanique fossile (das. 1881 ff.); Saporta, Die Pflanzenwelt vor dem Erscheinen des Menschen (deutsch von Vogt, Braunschw. 1881); Graf zu Solms-Laubach, Einleitung in die Paläophytologie (Leipz. 1887). Paläozoologie: Giebel, Fauna der Urwelt (Leipz. 1847–56, 3 Bde.); Quenstedt, Handbuch der Petrefaktenkunde (3. Aufl., Tübingen 1885); Owen, Manual of palaeontology (7. Aufl., Lond. 1871); Nicholson (s. oben); Hörnes, Elemente der P. (Leipz. 1884); Goldfuß, Petrefacta Germaniae (Düsseld. 1826–44).