MKL1888:Palamēdes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Palamēdes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Palamēdes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 614
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Palamedes
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Palamēdes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 614. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Palam%C4%93des (Version vom 26.01.2023)

[614] Palamēdes, im griech. Mythus Sohn des Nauplios und der Klymene, ein Held des nachhomerischen troischen Sagenkreises, vor andern durch Einsicht und Weisheit ausgezeichnet. Er war es, der den Odysseus, dessen verstellten Wahnsinn er entdeckte, zur Teilnahme an dem Kriege gegen Troja nötigte. Aus Neid auf seinen Ruhm, und weil er an der Spitze der griechischen Friedenspartei stand, ließen Odysseus und Diomedes einen angeblich von Priamos geschriebenen, von Verrat und Lohn dafür sprechenden Brief an ihn senden, diesen auffangen und P. hierauf steinigen. P. gilt auch als Erfinder der Buchstaben, der Leuchttürme, der Maße, der Wage, des Brettspiels und der Würfel, der Wurfscheibe etc.; auch Dichter soll er gewesen sein. An der Küste von Kleinasien, Lesbos gegenüber, hatte er ein Heiligtum und Standbild. Vgl. O. Jahn, P. (Hamb. 1836).