MKL1888:Pfahlgraben

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pfahlgraben“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 931
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Pfahlgraben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 931. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pfahlgraben (Version vom 09.07.2022)

[931] Pfahlgraben (Landwehr, Limes germanicus), eine über 600 km lange, von Hadrian gegen die Deutschen errichtete Verschanzungslinie in Süd- und Westdeutschland, nicht aus fortlaufenden Mauerwällen, sondern aus zahlreichen Kastellen und Wachttürmen bestehend, welche miteinander durch Dammbauten und Fahrstraßen in Verbindung gesetzt waren. Diese stellenweise doppelte und dreifache (wie am untern Main zwischen Neckar und Vogelsberg und unterhalb Kölns bis nach Emmerich) Schutzwehr, von welcher ansehnliche, aber noch keineswegs genügend erforschte Reste erhalten sind, beginnt bei Irnsing unweit Kelheim a. D., zieht sich westlich im Bogen über Gunzenhausen und Aalen bis Welzheim, dann nördlich über Murrhardt, Öhringen und Walldürn bis Freudenberg a. Main, weiter, vielfach umbiegend, über den Spessart und Vogelsberg, über den Kamm des Taunus und die Stadt Ems bis Hönningen a. Rhein. Weitere Reste schneiden den Unterlauf von Wupper, Ruhr und Lippe. Die sehr umfangreiche Litteratur ist besprochen und zusammengefaßt in E. Hübner, Der römische Grenzwall in Deutschland, mit Karte von H. Kiepert („Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinland“, Heft 63, Bonn 1878). Vgl. auch E. Herzog, Die Vermessung des römischen Grenzwalls in seinem Lauf durch Württemberg (Stuttg. 1880); v. Cohausen, Der römische Grenzwall in Deutschland (Wiesb. 1884, Nachtrag 1886); Haupt, Der römische Grenzwall in Deutschland (Würzb. 1885).