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MKL1888:Phantasiestücke

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Phantasiestücke“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Phantasiestücke“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 984985
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Phantasiestücke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 984–985. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Phantasiest%C3%BCcke (Version vom 09.04.2024)

[984] Phantasiestücke, im weitern Sinn alle Werke der Poesie und der bildenden Kunst, bei denen der Phantasie ein mehr als gewöhnlicher Spielraum gegönnt, die Nachbildung der Natur oder eines in der Natur gegebenen Gegenstandes oder Zustandes weniger beabsichtigt wird; im engern Sinn Landschaften, welche nicht Abbilder der Natur, sondern frei erfundene Kompositionen sind, besonders aber die Arabesken oder Grotesken (s. d.), weil sie als reine Spiele der Phantasie menschliche Gestalten aus Blumenkelchen hervor-, andre in Tiere ausgehen lassen, zarte Ranken zum Fußgestell für menschliche und andre Figuren machen etc.; endlich Dichtungen, in denen auf Kosten der Regel und der Wahrscheinlichkeit der Phantasie [985] die Zügel überlassen sind, wie E. T. A. Hoffmanns „P. in Callots Manier“.