MKL1888:Pomāde

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pomāde“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 213
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Pomāde. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 213. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pom%C4%81de (Version vom 30.01.2023)

[213] Pomāde (franz. pommade, ital. pomáta, von pomme [pomo], Apfel), Bezeichnung für parfümierte Fette, welche vorwiegend zu kosmetischen Zwecken benutzt werden. Über Gewinnung echter Pomaden s. Parfümerie. Früher bereitete man dieselben auf die Weise, daß man in einen Apfel Gewürze steckte, ihn einige Tage der Luft aussetzte und dann mit geschmolzenem Fett macerierte, welches die Riechstoffe aus den Gewürzen aufnahm. Die jetzt gebräuchlichen Pomaden sind Mischungen aus Schweinefett und Wachs (auch Stearin), seltener aus Rindsmark, Talg, Kokosöl etc., mit ätherischen Ölen parfümiert und oft auch gefärbt. Durch Zusatz von Kantharidentinktur, Chinaextrakt, Tannin etc. hat man versucht, auf die Thätigkeit der Kopfhaut zu wirken und den Haarwuchs zu befördern. Verändert man das Verhältnis zwischen Fett und Wachs, so erhält man die härtern Stangenpomaden. – In der Reitkunst bezeichnet P. den Schwung um den (apfelförmigen) Sattelknopf beim Voltigieren. – Der studentische Ausdruck Pomade für Gemächlichkeit, Phlegma (auch für gleichgültig) wird auf das slaw. pomale (gemächlich, ruhig) zurückgeführt.