MKL1888:Récamier

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Récamier“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 623624
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Récamier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 623–624. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:R%C3%A9camier (Version vom 27.12.2022)

[623] Récamier (spr. -mjeh), Jeanne Françoise Julie Adélaïde, geborne Bernard, geb. 4. Dez. 1777 zu Lyon, verehelichte sich 1793 mit einem reichen Bankier in Paris und wurde nun wegen ihrer außerordentlichen Schönheit, ihres Geistes und ihrer Liebenswürdigkeit die Königin der eleganten Gesellschaft. Obwohl diese Eigenschaften und eine „engelgleiche“ Koketterie ihr die Liebe vieler bedeutender Männer gewann (Lucien Bonaparte, Bernadotte, M. und A. Montmorency, Prinz August von Preußen, Ballanche, Benj. Constant etc.), so ist ihr Ruf doch rein geblieben. 1811 wegen ihrer regierungsfeindlichen Gesinnung aus Paris ausgewiesen, lebte sie teils in Coppet bei Frau v. Staël, teils auf Reisen, bis sie nach der Restauration nach Paris zurückkehrte. Seit dem Bankrott ihres Gatten 1819 lebte sie zurückgezogen in der Abbaye aux Bois, wo sich in ihrem Salon bald wieder ein auserlesener Kreis, dessen Mittelpunkt Chateaubriand war, um sie versammelte. Sie starb an der Cholera 11. Mai 1849 in Paris. Madame R. hat nur wenig geschrieben, aber dies Wenige ist ausgezeichnet. Ihre Nichte und Adoptivtochter, Madame Lenormant, veröffentlichte: „Souvenirs et correspondance tirés des papiers de Mad. R.“ (1859, 2 Bde.; [624] 4. Aufl. 1875). Vgl. Brunier, Ein edles Frauenbild: Julie R. (Preßb. 1875).