MKL1888:Reinbot von Turn

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Reinbot von Turn“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 695
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Reinbot von Turn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 695. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reinbot_von_Turn (Version vom 21.01.2022)

[695] Reinbot von Turn (Dorne, Durne), mittelhochdeutscher Dichter aus der Schule Wolframs von Eschenbach, ein Bayer von Geburt, vermutlich nach dem Schloß Thurn in Oberfranken zubenannt, verfaßte auf Veranlassung des Herzogs Otto des Erlauchten von Bayern (1231–53), wahrscheinlich nach französischer Quelle, ein geistliches Rittergedicht vom heil. Georg mit eingeflochtenen, schwungvollen Gebeten, auch sonst nicht ohne anmutige Stellen, aber durch die krasse Schilderung der Martern abstoßend. Wir besitzen dasselbe in einer jüngern, dem Niederdeutschen sich zuneigenden Handschrift vom Jahr 1446, welche, früher im Besitz Mösers, von v. d. Hagen im 1. Bande der „Gedichte des deutschen Mittelalters“ (Berl. 1808) herausgegeben wurde. Eine kritische Ausgabe bereitet Vetter vor.