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MKL1888:Rennstieg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rennstieg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Rennstieg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 729730
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Rennstieg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 729–730. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rennstieg (Version vom 14.04.2021)

[729] Rennstieg (Rennsteig, Rennweg, von Rain, Rein, „Grenze“), im allgemeinen eine vielfach in Deutschland vorkommende alte Benennung für Grenzen zwischen kleinern und größern Landgebieten und Volksstämmen; vorzugsweise aber Bezeichnung des Hauptkammes des Thüringer Waldes, welcher die Thüringer Ebene von der Fränkischen Platte scheidet, zugleich auch die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen zum Main, zur Weser und Elbe bildet. Nachweisbar seit den Tagen des Bonifacius (sicherlich aber schon früher) bildete der R. von dem reußischen Ort Blankenstein in seiner nordwestlichen Richtung bis zu dem Dorf Hörschel bei Eisenach Jahrhunderte hindurch die Gau-, Rechts-, Sprach-, Jagd- und bischöfliche [730] Kirchengrenze zwischen Thüringen und Franken, die zum Teil noch heute nicht ganz verwischt ist. Der R., von mehreren Heerstraßen überschritten, ist 160 km lang und jetzt größtenteils fahrbar, stellenweise chaussiert. Vgl. Ziegler, Der R. des Thüringer Waldes (Dresd. 1862); Brückner, Neue Beiträge zur Geschichte deutschen Altertums, Heft 3 (Meining. 1867).