Zum Inhalt springen

MKL1888:Säemaschinen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Säemaschinen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Säemaschinen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 164165
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Sämaschine
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Säemaschinen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 164–165. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:S%C3%A4emaschinen (Version vom 18.05.2024)

[164] Säemaschinen (hierzu Tafel „Säemaschinen“), maschinelle Vorrichtungen zum Aussäen der Samen von Kulturpflanzen, vorwiegend der Cerealien, Gras- und Kleesämereien sowie der Rübenkerne. Versuche zur Anwendung von Maschinen für die Aussaat wurden bereits im 18. Jahrh. in England (Jethro Tull) gemacht. Ende des vorigen Jahrhunderts konstruierte Ducket eine Säemaschine für Reihensaat (Drillsaat), welche von Thaer nach Möglin gebracht und in dessen 1804 erschienener Schrift über landwirtschaftliche Geräte beschrieben wurde. Um die nämliche Zeit erfand der schottische Geistliche Cooke die noch heute üblichen Schöpflöffel, welche eine genaue Bemessung des auszustreuenden Saatgutes ermöglichen und die Grundlage der neuern Drills bilden. Diese Maschinen wurden erst seit der Londoner Ausstellung 1851 den kontinentalen Landwirten bekannt, und es begann ihre Einführung zuerst allmählich, in der Folge aber in solchen Gegenden, in welchen die Reihensaat vorteilhaft erschien, sehr schnell. Die breitwürfige Säemaschine ist vorwiegend eine deutsche Erfindung; in erster Reihe beteiligten sich an der Ausbildung derselben der Pfarrer Alban in Plau (1830–40), dessen Maschinen noch heutigestags in Anwendung sind, ferner Drewitz in Thorn und Eckert in Berlin. Die Arbeit der Breitsäemaschine ist eine durchaus gleichmäßige, so daß man im stande ist, ein genau bestimmtes Quantum auf eine gegebene Fläche auszustreuen. Mit sehr geschickten Säeleuten kann freilich das Nämliche auch durch Handarbeit erreicht werden, und die Maschinenarbeit ist daher teurer, da die Maschine ein Gespann und einen Arbeiter zum Betrieb erfordert. Bei der Reihenkultur (Drillkultur) tritt der Vorteil der Maschinenarbeit deutlicher hervor. Unser ausgedehnter Rübenbau wäre ohne Drillsäemaschinen schlechterdings unmöglich. Die Drillkultur setzt die Benutzung der Maschinensaat stets voraus, und da ihre Vorzüge gegenüber der Breitsaat immer mehr anerkannt werden, so finden die Drillsäemaschinen von Jahr zu Jahr allgemeinere Anwendung.

Breitsäemaschinen. Fig. 1 unsrer Tafel zeigt die Maschine in ihrer Montierung während der Arbeit, Fig. 2 in der Einrichtung für den Transport. In der Regel in einer Arbeitsbreite von 3,76 m ausgeführt, besteht dieselbe aus dem Saatkasten, welcher das auszustreuende Saatgut aufnimmt und in einer besondern Abteilung die Bemessung und Ausstreuung desselben bewirkt. Es geschieht dies mittels einer von den Fahrrädern betriebenen Welle, der Säewelle, auf welcher sich in Abständen von etwa 0,15 m die Säevorrichtungen befinden. Diese werden in der verschiedensten Art ausgeführt und zwar hauptsächlich als Schöpflöffel (System Cooke), Walzen (System Ducket, Alban), Säeräder (System Slight), Bürsten und als Sacksche Räder. Alle diese Vorrichtungen gestatten das Ausstreuen der verschiedenen Sämereien und zwar in einer innerhalb gewisser Grenzen zu regulierenden Menge. Hierzu wird entweder die Umdrehungsgeschwindigkeit der Säewelle mittels Zahnrädervorgelege geändert, oder es wird die Austrittsöffnung der Saat mittels Schieber reguliert. Der ausgeworfene Same gelangt auf ein geneigtes und mit dreieckigen Klötzen oder Stiften besetztes Brett, das Fallbrett, und fällt von diesem in gleichmäßiger Verteilung zu Boden.

Die Drillsäemaschine wird in der Regel in einer Breite von 1,9 m ausgeführt. Sie enthält außer dem Saatkasten die Vorrichtung zum Herableiten der Saat in die von einzelnen Scharen gezogenen Reihen und die Schare, zuweilen mit Apparaten zur Bedeckung der Saat versehen. Die Zahl der Reihen richtet sich nach der betreffenden Kultur; Cerealien werden in 0,10–0,15 m Reihenabstand, also bei 1,9 m Spurbreite der Maschine mit 14–18reihigen Maschinen, ausgesäet; bei Sommergetreide liebt man den engern Reihenstand, um eine möglichst schnelle Beschattung herbeizuführen. In England, wo man die Zwischenräume der Reihen beim Anbau des Weizens behackt, wählt man oft einen Abstand bis 0,20 m. Rüben erhalten einen Abstand der Reihen von 0,40 bis 0,50 m und stets eine nachherige Bearbeitung (Hacken und Häufeln) mit der Hand- oder Maschinenhacke. Die Detailkonstruktionen der Drills sind sehr mannigfaltig; die beliebtesten Muster sind die Garrettschen (englischen) Maschinen, welche jedoch in dem letzten Jahrzehnt durch deutsche Konstruktionen von Rud. Sack in Plagwitz (Leipzig), Zimmermann in Halle a. S., Siedersleben in Bernburg u. a. überholt wurden. Namentlich bestrebten sich die deutschen Erfinder, die ungleichmäßige Aussaat bei wellenförmigem Terrain zu beseitigen, was ihnen auch in neuerer Zeit durch automatisch wirkende Vorrichtungen vollkommen gelungen ist. Nach der Weltausstellung zu Philadelphia 1876 fanden auch amerikanische Drills Beachtung, welche wesentlich abweichend von den englischen und zwar speziell mit Berücksichtigung eines mangelhaft vorbereiteten Bodens angeordnet sind. Ihre Arbeit ist keine so vollkommene wie die der englischen Maschinen, befriedigt aber in extensiven Wirtschaften, wo die höchsten Ansprüche an die Ausstreuung nicht gestellt werden können. Zuweilen kombiniert man den Drill mit einem Apparat zum breitwürfigen Ausstreuen von Klee, Luzerne und ähnlichen Sämereien, welche mit dem Sommergetreide ausgesäet werden. Auch findet man häufig, namentlich in England, die Kombination eines Drills mit einem Dungstreuapparat, den sogen. Universaldrill, welcher jedoch die Maschinen sehr schwer und kompliziert macht. In der Regel genügen für die leichtern Drills zwei Pferde oder Ochsen, mit welchen täglich 3–4 Hektar geleistet werden; als Bedienungsmannschaft sind drei Arbeiter erforderlich, von denen einer die Maschine derartig lenkt, daß die Reihen zweier benachbarter Touren genau aneinander anschließen, ein zweiter hinter der Maschine geht, um die Ausstreuung zu kontrollieren und etwanige Verstopfungen der Schare hintanzuhalten, während der dritte die Zugtiere führt. Bei den beliebten Sackschen Drills kann infolge der nach hinten geführten Steuerstange ein Arbeiter erspart werden.

Die Dibbelmaschinen sind aus den Drills entstanden, und es wird den letztern für den Anbau von Rüben, Zichorie und ähnlicher in Horsten zu pflanzender Gewächse gewohnlich ein Vereinzelungsapparat

[Ξ]

Säemaschinen.
Fig. 1. Breitsäemaschine.
Fig. 2. Breitsäemaschine, für den Transport eingerichtet.
Fig. 3. Getreidedrill.
Fig. 4. Drillsäemaschine von Rud. Sack in Plagwitz-Leipzig.
Fig. 5. Drillsäemaschine mit Dibbelvorrichtung von Rud. Sack in Plagwitz-Leipzig.
Fig. 6. Drillsäemaschine von Groß & Komp. in Eutritzsch-Leipzig.

[165] beigegeben, welcher den kontinuierlichen Saatausfluß des Drills in gewissen Abständen unterbricht. Die bezügliche Vorrichtung besteht in alternierend sich öffnenden und schließenden Schiebern, welche in den Drillscharen eingesetzt sind und ihre Bewegung durch den Umlauf der Fahrräder erhalten. Die Dibbelmaschinen wurden erst in neuester Zeit zu praktischer Brauchbarkeit ausgebildet und zwar, seitdem man ihnen den gewöhnlichen Drill zu Grunde gelegt und nur die Vereinzelungsvorrichtung hinzugefügt hat. Übrigens muß die Thatsache konstatiert werden, daß, seitdem die Dibbelmaschinen allen praktischen Anforderungen entsprechen, sich auch vielfach, besonders beim Anbau der Zuckerrüben, herausgestellt hat, daß ihre Anwendung für viele Verhältnisse keine Vorteile gegenüber den Drills gewährt, so daß ihre Verbreitung in neuerer Zeit zum mindesten keine Ausdehnung erfahren hat. Von besonderer Wichtigkeit ist bei den Drills und Dibbelmaschinen eine gesicherte Leitung des Samens von dem Säeapparat in die von den Scharen gezogenen Rillen. Zu diesem Behuf werden verschiedene Konstruktionen angewendet, z. B. sogen. teleskopische, d. h. mit Kugelgelenken versehene und ineinander schiebbare Röhren oder mittels kleiner Ketten verbundene Trichter. Der typische, für die Aussaat von Getreide eingerichtete Drill ist auf der Tafel (Fig. 3) dargestellt; Fig. 4 zeigt die hintere Ansicht des sehr beliebten Drills von Rud. Sack in Plagwitz bei Leipzig, Fig. 5 die Dibbelmaschine desselben für vier Reihen, also zur Rübensaat eingestellt, Fig. 8 eine in neuerer Zeit gleichfalls sehr verbreitete Maschine von Groß u. Komp. in Eutritzsch bei Leipzig.

Schließlich sind hier noch die Pflanzstöcke zu erwähnen, welche in früherer Zeit, namentlich in Frankreich und Belgien, zum horstweisen Anbau von Kulturgewächsen benutzt wurden und vor der Einführung der Drill- und Dibbelmaschinen die Handarbeit vermindern oder vervollkommnen sollten. Sie bestanden aus einem tragbaren Apparat, welcher die Samenkerne aufnahm und bei einer Hebelbewegung ein genau abgemessenes Quantum derselben durch ein Leitungsrohr in die im Boden gemachten Löcher fallen ließ. Die vorzüglichsten Pflanzstöcke wurden von Ledocte in Brüssel konstruiert, sind jedoch in neuerer Zeit nur noch für Gartenkulturen in Anwendung. Für Forstkulturen werden jedoch auch in neuester Zeit Säeapparate angewendet, welche auf dem nämlichen Prinzip beruhen wie die Ledocteschen Pflanzstöcke. Vgl. Perels, Handbuch des landwirtschaftlichen Maschinenwesens (2. Aufl., Jena 1880); Fritz, Handbuch der landwirtschaftlichen Maschinen (Berl. 1880).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 807808
korrigiert
Indexseite

[807] Säemaschinen. In je weitern Kreisen die Vorzüge der Drillkultur gegenüber der breitwürfigen Anbaumethode anerkannt wurden, desto mehr war man bestrebt, derselben stetig weitern Eingang zu verschaffen. Eine Grenze fand dieses Bestreben jedoch in dem Umstand, daß die beanspruchte Gleichmäßigkeit der Aussaat, ein Hauptvorzug der Reihenkultur gegenüber der Breitsaat, in dem Maße vermindert wird, wie das Terrain ein kupierteres ist. Fährt die Maschine in einer Steigung oder im Gefälle, so nimmt die ausgestreute Saatmenge je nach der Art des angewendeten Säeapparats (der Löffel oder Säeräder) zu, bez. ab, so daß bei wellenförmigem Terrain, also einem solchen, welches nur zu häufig anzubauen ist, die Aussaat und dem entsprechend die Entwickelung der Kulturpflanzen eine ungleichmäßige wird. Man sieht auf derartigen Äckern häufig streifenweise einen dichtern und lichtern Stand der Gewächse, ein Umstand, welcher selbstverständlich bei größerer Ausdehnung unzulässig erscheint.

Um diesem Übelstand abzuhelfen und die bisherigen Drills für hügeliges Terrain (Bergdrills) verwendbar zu machen, benutzt man im wesentlichen zwei Methoden. Nach der ersten wird der Saatkasten in dem Maschinengestell pendelnd aufgehängt, dergestalt, daß er infolge der entsprechenden Lage seines Schwerpunktes stets in der richtigen Vertikallage verharrt, ganz gleich, ob die Maschine horizontal, in einer Steigung oder im Gefälle fährt. Die bewegliche Aufhängung des Saatkastens in dem Maschinengestell hat jedoch den Mißstand zur Folge, daß diese Verstellung bereits bei Erschütterung, z. B. dem plötzlichen Anziehen der Zugtiere, beim Passieren einer Wasserfurche und ähnlichen Hindernissen, eintritt, was zu fortwährenden Schwankungen und sehr ungleichmäßiger Aussaat Veranlassung geben würde. Deshalb bedarf diese Einrichtung [808] einer selbstthätigen Hemmvorrichtung, um plötzliche Schwankungen des Saatkastens unmöglich zu machen. Es wird zu diesem Zweck ein Hindernis eingeschaltet, welches eine nur allmähliche Verschiebung des Saatkastens gestattet. Wüst in Halle verwendet als solches einen Kolben, welcher sich in einem Cylinder verschieben und hierbei eine Flüssigkeit verdrängen muß; Sack in Plagwitz benutzt ein hemmendes Windrad, welches der plötzlichen Bewegung des Saatkastens ein entsprechendes Hindernis entgegensetzt. In der Konstruktion von Dehne in Halberstadt verschieben sich bei Terrainänderungen (Steigungen oder Gefälle) nur die Aufnahmstrichter des Saatgutes im Saatkasten, während dieser letztere fest im Maschinengestell angebracht ist. Diese Einrichtungen sind wohl allesamt zweckmäßig und liefern unstreitig bessere Anbauergebnisse als die ältere Methode der Drillkonstruktion; sie haben jedoch den gemeinschaftlichen Nachteil, daß sie erst in Wirksamkeit treten, sobald das Terrain steigt oder fällt, wobei bereits die ungleichmäßige Aussaat eingetreten ist. Überdies erfüllen sie ihre Aufgabe nur bei Terrainänderungen in der Fahrrichtung, dagegen keineswegs, wenn die Maschine eine Lehne entlang fährt.

Die zweite Methode verwendet anstatt der Löffel oder Säeräder, den bei uns fast ausschließlich angewendeten Säeapparaten, solche, bei welchen die Gleichmäßigkeit der Aussaat unabhängig von der Lage des Saatkastens ist. Schon das alte Thorner Säerad, welches in den 50er Jahren von Rudolf u. Drewitz in Thorn eingeführt wurde, erfüllte diese Aufgabe, gestattete aber nicht die Aussaat von Rübenkernen, während auch Hafer mit demselben nur schlecht gesäet wurde. Dieses Säerad wurde von Siedersleben in Bernburg derartig verbessert, daß es derzeit alle Saatarten vollkommen gleichmäßig aussäet und zwar bei jeder Lage des Saatkastens. Dasselbe hat unter dem Namen Saxonia-Säerad umfassende Verwendung gefunden. Auch einzelne amerikanische Säeräder, welche durch die Weltausstellung in Philadelphia 1876 bei uns bekannt wurden, zeigen den erwähnten Übelstand der ungleichmäßigen Aussaat bei steigendem oder fallendem Terrain nicht, z. B. das Farmers Favorite-Säerad, welches von Zimmermann in Halle a. S. angewendet und in neuerer Zeit auch durch eine Ausrückevorrichtung sowie durch eine Einrichtung mit dem nämlichen Säerade verschiedene Saatarten aussäen zu können, geschickt verbessert wurde. Derartige Konstruktionen amerikanischen Ursprungs sind noch mehrfach bei uns eingeführt worden und zwar mit zweifellosem Erfolg; namentlich wird eine von der Aktiengesellschaft H. F. Eckert in Berlin angewendete Säeradkonstruktion des sogen. Nutenwalzendrills gerühmt.

Es sei hier noch erwähnt, daß man sich auch in neuester Zeit bemüht hat, die Regulierung der Saatmenge einer Säemaschine zu vereinfachen. Bemerkenswert sind in dieser Hinsicht die Bestrebungen von Schlick in Budapest und Kühne in Wieselburg in Ungarn. Beide wenden Säeräder an, welche, aus zwei Teilen bestehend, in der Achsenrichtung verschoben werden können. Das Ergebnis dieser Verschiebung ist eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Zellenweite des Säerades, wodurch dasselbe für Saatarten sehr verschiedener Größe eingestellt werden kann, zu welchem Zweck bisher mehrere Gattungen von Säerädern oder Löffelscheiben verschiedener Größe erforderlich waren. Gleichzeitig kann aber auch durch diese Verschiebung eine Regulierung der Saatmenge erfolgen, wobei es freilich noch eine offene Frage ist, ob dies innerhalb der von der Praxis beanspruchten Grenzen der Fall ist. Die Verschiebung der Säeradzellen erfolgt gemeinschaftlich für sämtliche auf der Säewelle sitzende Räder durch eine zur Seite des Saatkastens angebrachte Schraubenstellung; die Handhabung ist demnach eine überaus einfache und bequemer als diejenige der bisherigen Wechselräder.

Die Vereinigung von S. mit Düngerstreuapparaten, welche in England vielfach üblich ist, fand bisher bei uns nur beschränkte Verwendung, wobei wohl auch der Umstand maßgebend war, daß die ältern Düngerstreumaschinen ihre Aufgabe nur recht unvollkommen erfüllten. Erst in neuester Zeit ist es gelungen, die letztern derartig anzuordnen, daß sie wenigstens unter einigermaßen günstigen Umständen normal arbeiten. Namentlich wird dies den Maschinen von Schlöer mit Streuwalze und den sogen. Schlitzmaschinen von Hampel, Schmidt u. Spiegel u. a. nachgerühmt. Diese neuern Düngerstreumaschinen sind sämtlich für breitwürfiges Ausstreuen eingerichtet und eignen sich demnach nicht zur Kombination mit der Reihensäemaschine. Für diese ist man immer noch auf die ältern Düngerstreuapparate angewiesen, welche sich häufig verstopfen und namentlich bei feuchtem und klebrigem Dünger ganz unbefriedigende Arbeit liefern. Trotzdem findet gerade in neuester Zeit die Vereinigung der Reihensäe- und Dungstreuapparate vermehrte Anwendung; namentlich in Böhmen beschäftigen sich manche Erfinder, welche die Erfordernisse der Praxis sehr gut kennen, mit dem genannten Problem, und einige haben bereits recht bemerkenswerte Erfolge erzielt.