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MKL1888:Süß Oppenheimer

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Süß Oppenheimer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Süß Oppenheimer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 444
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Süß Oppenheimer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 444. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:S%C3%BC%C3%9F_Oppenheimer (Version vom 19.02.2023)

[444] Süß Oppenheimer, Joseph, berüchtigter württemberg. Finanzminister, ein Jude, geb. 1692 zu Heidelberg, widmete sich dem Handelsstand und trat durch verschiedene Geldgeschäfte mit dem Herzog Karl Alexander von Württemberg in Verbindung, der ihm erst die Direktion des Münzwesens übertrug und ihn endlich bis zum Geheimen Finanzrat und Kabinettsminister erhob. Als solcher besetzte S. alle Stellen mit seinen Kreaturen, ließ 11 Mill. Gulden falsches Geld prägen, errichtete ein Salz-, Wein- und Tabaksmonopol, verkaufte um große Summen Privilegien, zog eine große Menge Juden ins Land und drückte das Volk mit Abgaben aller Art. Durch dies alles zog er den allgemeinen Haß auf sich, und nach dem Tode des Herzogs (12. März 1737) wurde er verhaftet, vor ein Gericht gestellt und als Staatsverbrecher in seinem Staatsgewand 4. Febr. 1738 in einem besondern Käfig aufgehängt. Hauff machte sein Leben zum Gegenstand einer Novelle („Jud Süß“). Vgl. Zimmer, Joseph S. (Stuttg. 1873).