Zum Inhalt springen

MKL1888:Schönbrunn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schönbrunn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schönbrunn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 599600
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Schönbrunn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 599–600. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sch%C3%B6nbrunn (Version vom 04.04.2022)

[599] Schönbrunn, 1) kaiserl. Lustschloß in Niederösterreich, südwestlich bei Wien, am rechten Ufer des Wienflusses, mit Wien durch Pferdeeisenbahn und Dampftramway verbunden, war schon unter Kaiser Matthias ein fürstliches Jagdschloß, ward von Maria Theresia seit 1744 in seiner gegenwärtigen Gestalt hergestellt und dient seitdem dem Hof einen Teil des Sommers [600] zum Aufenthalt. Die Hauptfronte ist 156 m lang; mit Inbegriff der Nebengebäude zählt man 1441 Gemächer. Sehenswert sind die Schloßkapelle, der große Saal, die drei Landschaftszimmer, das Zimmer mit den Hamiltonschen Gemälden und der Zeremoniensaal. An der Südseite des Schlosses dehnt sich ein im französischen Geschmack des 18. Jahrh. angelegter Park aus, der dem Publikum offen steht. Zunächst am Schloß befinden sich geschlossene Gartenanlagen und eine Orangerie. Vor der Gartenfronte des Schlosses breitet sich das schöne Parterre aus, welches mit 32 Marmorstatuen geziert und durch ein großes Wasserbecken mit einer Neptungruppe abgeschlossen ist. Der westlich anstoßende Teil gegen Hietzing enthält unter anderm einen zoologischen und den berühmten botanischen Garten mit großem Palmenhaus, der östliche Teil gegen Meidling den „schönen Brunnen“, nach welchem die ganze Anlage den Namen erhalten hat, eine künstliche römische Ruine und einen Obelisken. Auf der Höhe des Bergs, welche das Parterre abschließt, erhebt sich die sogen. Gloriette, eine Säulenhalle mit aussichtsreicher Plattform. In S. wurde 26. Dez. 1805 der zu Preßburg abgeschlossene Friede bestätigt und 14. Okt. 1809 der Wiener Friede abgeschlossen (s. Österreich-Ungarn, S. 514). Vgl. Freudenreich, Das k. k. Lustschloß S. (Wien 1873); Leitner, Monographie des kaiserlichen Lustschlosses S. (das. 1875). – 2) Wasserheilanstalt, s. Zug.