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MKL1888:Schiffshalter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schiffshalter“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schiffshalter“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 463
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Schiffshalter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 463. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schiffshalter (Version vom 08.11.2022)

[463] Schiffshalter (Schildfisch, Echeneis L.), Fischgattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Makrelen (Scomberoidei), Fische mit spindelförmigem Körper, sehr kleinen Schuppen, flachem Kopf, kräftigem Gebiß und einer ovalen Haftscheibe am Kopf und Nacken. Diese besteht aus quer gestellten, aufrichtbaren, am Hinterrand mit einer Reihe von Hakenzähnen versehenen, gleich hohen, parallelen Platten, die durch eine unbewegliche, die Scheibe der Länge nach teilende Leiste in zwei gleiche Teile zerlegt werden. Indem nun mittels eines die Scheibe umgebenden ovalen Ringmuskels der Scheibenrand erhoben und an einen andern Gegenstand angedrückt wird, entsteht infolge der Aufrichtung der Platten ein luftverdünnter Raum, und die Scheibe heftet sich fest an. Auf diese Weise saugen sich diese Fische an größern Fischen fest oder schröpfen sich an sie an, namentlich an Haie, aber auch an Schiffe, und lassen sich mit fortschleppen, vielleicht um sich leichter ihre Nahrung zu verschaffen. Irrigerweise glaubte man früher, sie könnten selbst ein Schiff aufhalten. Die erste Rückenflosse fehlt, die zweite steht weit nach hinten, Brust- und Bauchflossen sind klein, die Schwanzflosse ist verhältnismäßig groß, ausgeschnitten oder zugerundet. Sie nähren sich von Krustern und kleinen Muscheln. Der S. (E. Remora L.), in allen Meeren tropischer und temperierter Breiten, auch im Mittelmeer, ist 30 cm lang, hat 18 Blätter in der Scheibe und ist mit kleinen, klebrigen, glänzenden, braunen Schuppen bedeckt. Der große S. (E. Naucrates L.), mit 21–26 Blättern in der Scheibe, ist oberseits ölgrün, unten weißlich, 2 m lang und hat dieselbe Verbreitung wie der vorige.