MKL1888:Strack

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Strack“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 356
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Strack. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 356. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Strack (Version vom 08.10.2021)

[356] Strack, 1) Johann Heinrich, Architekt, geb. 24. Juli 1805 zu Bückeburg, absolvierte das Feldmesserexamen und kam dann in das Atelier Schinkels. 1834 machte er mit Ed. Meyerheim eine Studienreise in die Altmark, als deren Ausbeute die „Architektonischen Denkmäler der Altmark Brandenburg“ mit Text von Kugler (Berl. 1833) erschienen. 1838 wurde er Baumeister und war nun bis 1843 als Lehrer der Architektur an der Artillerie- und Ingenieurschule, seit 1839 als solcher an der Kunstakademie und später in gleicher Eigenschaft an der Bauakademie zu Berlin thätig. Studienreisen führten ihn mit Stüler nach England und Frankreich, mit Rauch nach Dänemark. 1845 ward ihm die Oberleitung des Baues des Schlosses Babelsberg bei Potsdam übertragen. Im Winter 1853/54 begleitete er den Prinzen Friedrich Wilhelm (Kaiser Friedrich) auf einer Reise durch Italien und Sizilien und baute für denselben 1856–58 das alte Palais König Friedrich Wilhelms III. in Berlin aus. 1862 weilte er im Auftrag der preußischen Regierung mehrere Monate in Athen, wo er das Dionysostheater am Abhang der Akropolis auffand; 1866–76 erbaute er die Berliner Nationalgalerie, und gleichzeitig entstand das Siegesdenkmal auf dem Königsplatz. Von seinen weitern Bauten sind zu nennen: die Petri- und Andreaskirche in Berlin und Schloß Frederiksborg bei Kopenhagen. Er starb 12. Juni 1880 in Berlin. Von bleibendem Wert ist seine Schrift „Das griechische Theater“ (Berl. 1863).

2) Hermann, protestant. Theolog, geb. 6. Mai 1848 zu Berlin, studierte daselbst und in Leipzig, wurde 1872 Lehrer in Berlin, arbeitete 1873–76 mit Unterstützung der preußischen Regierung in St. Petersburg und ist seit 1877 außerordentlicher Professor der Theologie in Berlin. Unter seinen Schriften sind zu nennen: „Prolegomena critica in Vetus Testamentum hebraicum“ (Leipz. 1873); „Katalog der hebräischen Bibelhandschriften in St. Petersburg“ (das. 1875, zusammen mit Harkowy); „Prophetarum posteriorum codex Babylonicus Petropolitanus“ (das. 1876); „Die Sprüche der Väter“ (2. Aufl., Berl. 1888); „Hebräische Grammatik“ (2. Aufl., Karlsr. 1885); „Elementarschule und Lehrerbildung in Rußland“ (in „Rußlands Unterrichtswesen“, Leipz. 1882); „Lehrbuch der neuhebräischen Sprache und Litteratur“ (mit Siegfried, das. 1884); die Streitschrift „Herr Adolf Stöcker“ (das. 1886); „Einleitung in das Alte Testament“ (3. Aufl., Nördling. 1888) und gab mit Zöckler den „Kurzgefaßten Kommentar zu den Heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments“ (das. 1888 ff.) heraus. 1885 begründete er die Zeitschrift für Judenmission „Nathanael“.