MKL1888:Swietenĭa

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Swietenĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 451
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Swietenĭa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 451. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Swieten%C4%ADa (Version vom 18.01.2023)

[451] Swietenĭa L. (Mahagonibaum), Gattung aus der Familie der Meliaceen, mit der einzigen Art S. Mahagoni L. (gemeiner Mahagonibaum), einem 25–30 m hohen Baum mit weit ausgebreitetem, dicht belaubtem Wipfel, drei- bis fünfpaarig gefiederten Blättern, eirund-lanzettlichen, zugespitzten, lederigen Blättchen, kleinen, weißlichgelben Blüten in reichen axillären Rispen und braunen, faustgroßen Samenkapseln. Dieser in Westindien und auf der Landenge von Panama auf felsigem Boden wachsende Baum liefert das wegen seiner Polierfähigkeit, Härte und Dauer als Furnierholz sehr geschätzte Mahagoniholz. Im Handel unterscheidet man dasselbe teils nach dem Vaterland, teils nach dem Ansehen. Am geschätztesten ist das aus Jamaica, welche Insel aber infolge des schonungslosen Fällens der Bäume jetzt nur noch geringe Quantitäten liefert; das meiste, aber auch geringwertigste, weil schrammige, grobfaserige Holz kommt von den Küsten der Hondurasbai. Härter und schöner gefärbt ist das Mahagoniholz von Haïti, Cuba und den Bahamainseln (das Inselholz geht im Handel als spanisches Mahagoni). Es ist schön braun, dunkelt stark an der Luft, spaltet sehr schwer, spez. Gew. 0,56–0,88, schwindet sehr wenig, nimmt schöne Politur an und verträgt auch gut Temperaturwechsel. Da das Mahagoniholz nicht von Würmern angegriffen wird und im Wasser von ungewöhnlicher Dauer ist, so ist es auch zum Schiffbau sehr geeignet; außerdem dient es zu Lagern für Maschinenbestandteile. Es ist seit dem Ende des 16. Jahrh. in Europa bekannt, wohin es von Trinidad gebracht wurde; aber erst ein Jahrhundert später wurde es für unsern Weltteil Handelsgegenstand. Während die Spanier es schon im 16. Jahrh. zum Schiffbau verwendeten, datiert seine Benutzung als Möbelholz erst von 1724. Die bitter adstringierende Rinde (Amarantrinde) wird in Jamaica gegen Wechselfieber und Durchfälle angewendet und dient auch zur Verfälschung der Chinarinde. Nach Einschnitten liefert der Baum ein Gummi, das als Acajougummi in den Handel kommt. Afrikanisches Mahagoniholz (Madeiramahagoni), s. v. w. Kailcedraholz; weißes Mahagoniholz, das Holz von Anacardium; neuholländisches Mahagoni, das rote, veilchenartig riechende Holz von einigen Eucalyptus-Arten.