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MKL1888:Torēno

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Torēno“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Torēno“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 758
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Torēno. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 758. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tor%C4%93no (Version vom 23.06.2022)

[758] Torēno, Don José Maria Queypo de Llana Ruiz de Saravia, Conde de, span. Staatsbeamter und Geschichtschreiber, geb. 1786 zu Oviedo, nahm Anteil an der Erhebung der spanischen Nation gegen die Franzosen 1808 und erwarb sich schon damals als Unterhändler des Bündnisses zwischen Spanien und England sowie als Deputierter bei den Cortes 1810 und 1812 den Ruf eines gewandten Diplomaten und Staatsmannes. Nach der Rückkehr Ferdinands VII. 1814 flüchtete er nach Frankreich und kehrte erst 1820 in sein Vaterland zurück. Infolge der Wiederherstellung der absolutistischen Regierungsgewalt 1823 abermals verbannt, lebte er in Paris, kehrte 1832 nach Spanien zurück, gewann bald bedeutenden politischen Einfluß und trat 1834 als Finanzminister in das Kabinett. Im April 1835 übernahm er das Portefeuille des Auswärtigen und die Präsidentschaft des Kabinetts. Doch führten Aufstände, die seine reaktionären Maßregeln hervorriefen, schon im September seinen Sturz herbei. In den Cortes, die 18. Febr. 1840 zusammentraten, und in die er als Mitglied der Prokuratorenkammer gewählt worden war, zeigte er sich wieder als entschiedener Moderado. Nach dem bald darauf erfolgenden Sturz der Moderadospartei begab er sich wieder nach Paris, wo er 16. Sept. 1843 starb. Als Schriftsteller gewann er vornehmlich durch seine „Historia del levantamiento, guerra y revolucion de España“ (Madr. 1835–37, 5 Bde.; Par. 1838, 3 Bde.; deutsch, Leipz. 1836–38, 5 Bde.) Ruf.