MKL1888:Waldeisenbahnen
[346] Waldeisenbahnen (Forstbahnen), schmalspurige Eisenbahnen, nach Art der Förder- oder Feldeisenbahnen (s. d.), welche in der Forstbewirtschaftung Verwendung finden. Sie werden von den Schlägen nach den Verladungsorten derart ausgelegt, daß nach letztern zunächst ein Stammgeleise, welches dauernd im Betrieb bleibt, mit festen Stoßverbindungen gestreckt wird, von diesem gehen Zweiggeleise nach Bedarf,
Fig. 1. Schiene, mit Klemmschrauben auf den eisernen Schwellen befestigt. | |
welche leicht und in kurzer Zeit verlegbar sind, zu den Aufladestellen im Forst. Bei den W. des Georgs Marien-Bergwerks- u. Hüttenvereins zu Osnabrück besteht das Geleise aus festen, 2, 3 oder 5 m langen Jochen aus Stahlschienen von unsymmetrischem Profil u. Stahlschwellen System Haarmann (Fig. 1) von 60 cm Spurweite. Für Krümmungen dienen Kurvenjoche, zum Abzweigen neuer Geleise Kletter-, Schlepp- u. feste Weichen sowie Drehscheiben. Die Transportwagen haben verschiedene Aufsätze, z. B. für Langholz einen drehbaren
Fig. 2. Wagen mit drehbarem Schemel für Langholztransport. | |
Schemel mit nach außen verschiebbaren Rungen (Fig. 2), für Scheitholz Schienenträger mit hohen Rungen etc. Zum Aufladen der Stämme dient eine transportable Schienenrampe mit Wuchtlade, Ketten und Triebwerk. Die Wagen lassen sich nach Bedarf und Zügen verkuppeln, bei Langholz mit Hilfe von Kuppelstangen. Vgl. Runnebaum, Waldeisenbahnen (Berl. 1886).