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MKL1888:Watson

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Watson“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Watson“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 442
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Watson. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 442. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Watson (Version vom 20.10.2021)

[442] Watson, James Craig, Astronom, geb. 28. Jan. 1838 in Elgin County (Westkanada), wurde zu Ann Arbor in Michigan erzogen und studierte dort unter Brünnow Astronomie, ward 1857 Brünnows Assistent und, als dieser die Direktion der Dudley-Sternwarte in Albany übernahm, mit der Leitung der Sternwarte in Ann Arbor betraut; bei der Rückkehr Brünnows 1860 erhielt W. die Professur der Physik an der Universität. 1863 aber, nachdem Brünnow nach Europa gegangen, wurde W. dessen Nachfolger als Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte in Ann Arbor. Er entdeckte 23 Planetoiden. 1870 stand W. an der Spitze der astronomischen Expedition, welche zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis 22. Dez. von den Vereinigten Staaten nach Sizilien gesandt wurde, und 1874 ging er zu dem gleichen Zweck nach Peking, wo er den Planetoiden (139) entdeckte. Auch mit der Aufsuchung eines ultraneptunischen Planeten beschäftigte sich W., und der Wunsch, dieses Ziel besser verfolgen zu können, veranlaßte ihn 1880, Ann Arbor zu verlassen und die Leitung der Sternwarte zu Madison in Wisconsin zu übernehmen, wo ihm ein kräftigerer Refraktor zu Gebote stand. Hier starb er 23. Nov. 1880. Er schrieb: „Theoretical astronomy relating to the motion of the heavenly bodies“ (1876).