MKL1888:Watt

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Watt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 442
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Watt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 442. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Watt (Version vom 11.04.2021)

[442] Watt, James, Verbesserer der Dampfmaschinen und Erfinder des Kondensators, geb. 19. Jan. 1736 zu Greenock in Schottland, bildete sich fast nur als Autodidakt, arbeitete seit 1754 in Glasgow als Mechaniker, seit 1756 in London, ward 1757 als Universitätsmechaniker zu Glasgow angestellt, wo sein kleiner Laden neben der Werkstatt im Universitätsgebäude bald zum Vereinigungspunkt der bedeutendsten wissenschaftlichen Männer Glasgows wurde. Bis 1774 war er auch als Feldmesser und Zivilingenieur beschäftigt, doch lebte er in ziemlich bedrängten Verhältnissen. Die ihm 1763 übertragene Reparatur des Modells einer Newcomenschen Maschine lenkte sein Interesse auf dieses Problem, und 1764 verließ er seine Stellung, um mit Muße seine Ideen zu verfolgen. 1765 erfand er den getrennten Kondensator mit Luftpumpe, und 1769 trat er mit Boulton in Verbindung, mit welchem er 1774 eine Maschinenfabrik in Soho bei Birmingham gründete. Durch Erfindung des Parallelogramms (1784) und Übertragung der Kolbenkraft auf eine rotierende Welle war das bisher auf Bergwerke beschränkte Feld der Dampfmaschine mit Einem Schlag unendlich erweitert, und allmählich erhielt nun die letztere die Gestalt, welche sie im wesentlichen noch heute besitzt. Neben manchen andern kleinen Erfindungen konstruierte W. eine Briefkopierpresse (Patent von 1780) und einen Apparat zum Trocknen von Geweben mittels eingeschlossenen Wasserdampfes. In den spätern Jahren seines Lebens überließ er sein Geschäft seinem Sohn, der es mit Boultons Sohn fortführte. W. war Mitglied der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu London und der französischen Akademie. Er starb 19. Aug. 1819 in Heathfield bei Birmingham. Denkmäler wurden ihm errichtet in der Westminsterabtei zu London (von Chantrey), in Birmingham, Greenock und Manchester. Vgl. Muirhead, The origin and progress of the mechanical inventions of J. W. (2. Aufl., Lond. 1859, 3 Bde.); Smiles, Lifes of the engineers, Bd. 4 (das. 1874).