Zum Inhalt springen

MKL1888:Weidig

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Weidig“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Weidig“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 483
Mehr zum Thema bei
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Weidig. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 483. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Weidig (Version vom 26.02.2023)

[483] Weidig, Friedrich Ludwig, bekannt als politisch Verfolgter, geb. 15. Febr. 1791 zu Obergleen im Nassauischen, studierte zu Gießen und bekleidete seit 1811 das Rektorat an der lateinischen Schule zu Butzbach. Seine Teilnahme an den liberalen Bestrebungen im Land, unter anderm die von ihm veranlaßte Aufforderung der Stadt Butzbach an die hessischen Standesherren für Herstellung der landständischen Verfassung, machte ihn der Regierung verdächtig; doch endete seine Verhaftung nach dem Frankfurter Attentat 1832 mit seiner Freisprechung. Nach der gegen seinen Willen erfolgten Versetzung an die Pfarrei Obergleen im April 1835 von neuem verhaftet und der Abfassung und heimlichen Verbreitung mehrerer angeblich revolutionärer Druckschriften angeklagt, öffnete er sich nach einer im Widerspruch mit einer ausdrücklichen gerichtlichen Weisung an ihm verübten körperlichen Mißhandlung 23. Febr. 1837 mit Glasscherben die Adern und starb. Weidigs hinterlassene „Gedichte“ erschienen Mannheim 1847. Vgl. Nöllner, Aktenmäßige Darlegung des Verfahrens gegen W. (Darmst. 1844); Schulz, Geheime Inquisition, Zensur und Kabinettsjustiz (Karlsr. 1845).