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MKL1888:Weinbrenner

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Weinbrenner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Weinbrenner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 499
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Weinbrenner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 499. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Weinbrenner (Version vom 12.10.2022)

[499] Weinbrenner, Friedrich, Architekt und Schriftsteller, geb. 9. Nov. 1766 zu Karlsruhe, studierte daselbst, übernahm 1787 die Leitung mehrerer Bauten in der Schweiz und ging 1791 nach Italien. In Rom unternahm er mehrere sinnreiche Restaurationen antiker Gebäude. 1797 nach Deutschland zurückgekehrt, ließ er sich zu Straßburg nieder, wo er den Plan zum Monument des Generals Desaix, zu jenem des Generals Beaupuy bei Neubreisach, den Entwurf zu dem vom französischen Direktorium projektierten Nationaldenkmal der Republik auf dem Platz des Château de Trompettes in Bordeaux und den Plan zu einem 1801 in Straßburg projektierten Friedensdenkmal fertigte. Diese Entwürfe gründeten seinen Ruf, worauf er als Bauinspektor nach Karlsruhe berufen und später zum Oberbaudirektor ernannt wurde. Er baute hier die neue katholische und lutherische Kirche, die Synagoge, das Rathaus, das (abgebrannte) Theater, das Ettlinger Thor, mehrere Palais, die ältere Kaserne etc. W. starb 1. März 1826 in Karlsruhe. Von seinen Schülern sind Moller, Eisenlohr und Hübsch zu erwähnen. Seine in antikisierendem Stil gehaltenen Bauten zeichnen sich durch praktischen Sinn in der Anordnung und große Virtuosität in der Konstruktion aus; doch sind die Details oft schwer und flach, und der Eindruck ist kalt und prosaisch. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Architektonisches Lehrbuch“ (Stuttg. 1810–25, 3 Bde); „Entwürfe u. Ergänzungen antiker Gebäude“ (Karlsr. 1822–34, 2 Hefte); „Ausgeführte und projektierte Gebäude“ (das. 1823–35, 4 Hefte). Seine „Denkwürdigkeiten“ wurden von Schreiber (Heidelb. 1829) herausgegeben.