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MKL1888:Yvetot

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Yvetot“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Yvetot“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 810
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Yvetot. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 810. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Yvetot (Version vom 22.10.2021)

[810] Yvetot (spr. ihw’to), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Niederseine, an der Eisenbahn Paris-Havre, Sitz eines Gerichtshofs und eines Handelsgerichts, hat eine Bibliothek, einen Gewerberat, Spinnerei und Weberei in Baumwolle und Schafwolle und (1886) 7233 Einw. – Y. bildete ehemals mit einem kleinen Landgebiet jahrhundertelang ein souveränes Fürstentum (Freilehen), im Munde des Volkes Königreich Y. genannt. Der Sage nach verlieh der fränkische König Chlotar I. 534 den Königstitel den Erben Walters von Y. als Sühne dafür, daß er diesen in Soissons ermordet hatte. Wahrscheinlich aber haben die Herren von Y. erst im 14. Jahrh. den Titel angenommen, den ihnen Ludwig XI. und die andern Könige bestätigten. 1681 sprach das Parlament dem Ländchen die Souveränität ab, erklärte es aber für ein freies Gut, dessen Herren sich Princes d’Y. schrieben, und dessen Bewohner von Auflagen befreit waren, welcher Zustand bis zur Revolution dauerte. Bekannt ist Bérangers Gedicht „Le roi d’Y.“ Vgl. Beaucousin, Histoire de la principauté d’Y. (Rouen 1884).