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MKL1888:Zimmeröfen

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zimmeröfen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 910912
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Zimmeröfen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 910–912. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zimmer%C3%B6fen (Version vom 07.12.2024)

[910] Zimmeröfen (hierzu Tafel „Zimmeröfen“), zur Heizung von Zimmern dienende Öfen, sind von sehr verschiedener Konstruktion, sollen aber stets möglichst vollständige Verbrennung des Brennmaterials, vorteilhafte Übertragung der Wärme an das Ofenmaterial und von diesem an die Zimmerluft ermöglichen. Die Rauchzüge des Ofens müssen sich gut reinigen lassen, auch sucht man zweckmäßige Zirkulation der Zimmerluft, auch wohl eine gewisse Ventilation zu erreichen. Für die Konstruktion der Feuerung gelten die allgemeinen Grundsätze; man baut Z. mit und ohne Rost und leitet die Feuerungsgase durch Kanäle, an deren Wandungen sie ihre Wärme bis zu einem gewissen Grad abgeben, und schließlich in die Esse. Ist das Feuer erloschen, so hält doch die Luftströmung durch den heißen Ofen an, und es wird viel Wärme nutzlos fortgeführt. Man bringt deshalb in dem zur Esse führenden Rohr eine Klappe an oder, da diese bei zu frühzeitigem Schließen ein Ausströmen des im Ofen bei unvollständiger Verbrennung der Kohle sich bildenden Kohlenoxyds veranlassen kann, vorteilhafter eine luftdicht schließende Ofenthür, welche den Eintritt von Luft in den Ofen verhindert. Je nachdem der Ofen vom Zimmer aus oder von außen geheizt wird, unterscheidet man Windöfen und Halsöfen, von denen erstere am häufigsten vorkommen. Die ihnen zugeschriebene Bedeutung als Ventilationsvorrichtung ist übrigens bei weitem nicht so groß, wie man häufig annimmt (vgl. Heizung, S. 337, und Ventilation). Als Material zu den Z. benutzt man Eisen oder Thon, letztern mehr im Norden und Osten, und wo man ein Zimmer andauernd auf gleicher Temperatur erhalten will, Eisen mehr im Westen und Süden und in Räumen, die für vorübergehenden Aufenthalt schnell geheizt werden sollen. Die Unterschiede zwischen eisernen und Thonöfen ergeben sich aus der physikalischen Beschaffenheit der Materialien. Das Wärmeleitungsvermögen des Eisens ist etwa 33mal größer als das des Thons, und mithin erhitzt sich der eiserne Ofen schneller und gibt die aufgenommene Wärme schneller an die Zimmerluft ab als der Thonofen, dessen dickere Wände überdies der Wärmeübertragung ein weiteres Hindernis bereiten. Dagegen ist die spezifische Wärme des Thons größer als die des Eisens, so daß ein gleiches Gewicht auf gleiche Temperatur erhitzten Thons ein viel größeres Volumen Luft auf eine bestimmte Temperatur erwärmen kann als Eisen. Hieraus läßt sich leicht die verschiedene Verwendbarkeit beider Materialien, die Auswahl der Brennstoffe und die Behandlung des Feuers ableiten. Im eisernen Ofen unterhält man beständig ein mäßiges Feuer, während man den Thonofen einmal stark anheizt und dann schließt. Eiserne Öfen haben den Nachteil, daß sie leicht an der Außenwand zu heiß und dann durch sehr starke Wärmeausstrahlung lästig und ungesund werden. Bei der leicht eintretenden Überheizung wird die Luft relativ trocken (was man bei Kachelöfen weniger bemerkt, weil mit diesen viel seltener eine zu hohe Temperatur erzielt wird), und man muß deshalb Wassergefäße anbringen, die für den Notfall den erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt der Luft sichern. Wird der eiserne Ofen glühend, so verbrennt der durch die Luftströmung zugeführte Staub, und es entwickeln sich übelriechende, die Atmungsorgane reizende Substanzen (vgl. Heizung, S. 336). Anderseits lassen sich durch zweckmäßige Konstruktion die meisten Übelstände der eisernen Öfen beseitigen, und die neuesten Formen derselben dürften in ökonomischer und hygieinischer Beziehung den Kachelöfen vorzuziehen sein. Anlage und Betrieb des Kachelofens sind teurer als beim eisernen Ofen, wenngleich im allgemeinen bei der Zimmerheizung die Ausbeutung des Heizwertes der Brennmaterialien mehr von der Art der Bedienung des Ofens abhängt als von seiner Konstruktion. Gewöhnlich erzielt man 20–30, im besten Fall 40 Proz., nicht selten auch nur 15–20 Proz. des theoretischen Heizeffekts.

Als Typen der Thonöfen sind der russische und der schwedische anzusehen. Ersterer ist auf starke Holzfeuerung berechnet und enthält 4–12 vertikale, aus gebrannten Steinen gemauerte, dicht nebeneinander liegende Züge, von welchen der letzte abwärts gerichtet ist; die Heizöffnung befindet sich außerhalb des Zimmers. Der schwedische Ofen bildet einen sehr hohen Cylinder, in welchem fünf Kanäle in der Art angeordnet sind, daß der cylindrische Raum zunächst durch zwei parallele vertikale Wände in drei Teile geteilt ist, von welchen die beiden seitlichen durch eine schwache Wand vertikal halbiert werden, während der mittlere Teil den Feuerraum enthält. Die Feuerungsgase steigen hier in die Höhe, verteilen sich rechts und links in zwei Seitenkanäle, gehen in diesen hinab und in den daneben liegenden Seitenkanälen wieder empor, um sich über dem mittlern Kanal zu vereinigen und unter der Decke des Ofens durch ein Rauchrohr zu entweichen. Die Heizöffnung befindet sich in der Regel im Zimmer. Bei dem Feilnerschen Ofen steht ein eiserner Feuerkasten frei im Ofen und gestattet eine Luftzirkulation zwischen seiner Wandung und der Kachelwand. Die Feuerungsgase entweichen durch ein rundes Loch in der Deckplatte des Kastens und durchziehen den Ofen schlangenförmig in horizontalen Zügen. Dieser Ofen heizt sehr schnell, da die kalte Zimmerluft unten eintritt, sich an der Wand des Feuerkastens stark erwärmt und etwa im vierten Teil der Höhe des Ofens wieder austritt. Der ganze obere Teil des Ofens sichert dagegen die nachhaltige Heizung. Ein vortrefflicher Ofen dieser Art ist der Großmannsche in der ihm von Romberg u. Mehlmann gegebenen Form (Fig. 1–5). Heiz- und Aschenthür liegen vertieft in der Nische des Ofenfußes, so daß das Sockelgesims zwischen Ober- und Unterkörper vollständig von der Feuerungsthür isoliert ist; der Heizkasten, aus Schamottesteinen gebildet und mit solchen überwölbt, ist ebenfalls von den Kachelwänden isoliert, indem an der Heizthür eine schmale Luftschicht gelassen ist. Im übrigen ist der Ofen in drei Teile geteilt; in dem mittlern, von einer Ziegelsteinschicht eingeschlossenen Raum, in welchen das Feuer durch einen Schlitz in der Überwölbung eintritt, sind in Höhe des ganzen Ofens liegende Züge angebracht, in den beiden seitlichen Teilen je zwei stehende Züge. Das Feuer nimmt die Richtung, wie sie in den Figuren angedeutet ist. Um nun mittels des Ofens eine kräftige Ventilation herbeiführen zu können, sind in dem Raum zwischen Ofen und Wand, welcher abgeschlossen und wegen seiner Lage gerade am mittlern Ofenteil stark erhitzt ist, zwei Thonröhren geführt. Die Luft wird hier so weit erwärmt, daß sie lebhaft aufsteigt, und während nun das eine Rohr mit der Luft im Freien mittels eines Ventilationskanals in Verbindung gebracht ist und über der Ofendecke in das Zimmer mündet, ist das andre Rohr unterhalb durch den Hohlraum unter dem Roste des Ofens durchgeführt und mündet am Ofenfuß, durch ein Gitter abgeschlossen, in das Zimmer, während es oberhalb in ein Abzugsrohr geleitet ist. Das erste Rohr führt also stets frische Luft in das Zimmer, und durch das zweite wird die verbrauchte Luft vom

[Beilage]

[Ξ]

Zimmeröfen.
Fig. 1–5. Kachelofen von Romberg und Mehlmann. Fig. 1. Seitenansicht. Fig. 2. Vorderansicht. Fig. 3. Querschnitt. Fig. 4. Fig. 5. Schiebervorrichtung.
Fig. 6. Schachtofen des Eisenwerks Kaiserslautern (Durchschnitt).
Fig. 7. Pfälzer Ofen (Durchschnitt).
Fig. 8 und 9. Lönholdts Ofen. Fig. 8. Seitenansicht. Fig. 9. Vorderansicht.

[911] Fußboden des Zimmers abgesaugt und ins Freie geführt. Eine Schiebervorrichtung (Fig. 4 u. 5) gestattet auch die Kommunikation der Luft beider Röhren, und es hängt von der Stellung dieser Schiebervorrichtung ab, ob man den ventilatorischen Effekt des Ofens ausnutzen oder durch rasche Zirkulation die Durchwärmung des Zimmers befördern will.

Der eiserne Ofen ältester und einfachster Konstruktion (Säulen-, Kanonen-, Kasernenofen, Etagen- oder Eremitageofen) besitzt vor allem den Mangel, daß er beständiger aufmerksamer Bedienung bedarf, um das Feuer brennend zu erhalten, weil die Wärmequelle mit dem Erlöschen des Feuers fast gleichzeitig versiegt. Diesen Übelstand beseitigt der eiserne Füllofen (Schüttofen, Regulierofen), welcher kontinuierliche Speisung der Feuerung mit Brennmaterial und infolgedessen gleichmäßige Erwärmung ermöglicht. Der Henschelsche Füllofen für Koks, Braun- und Steinkohlen besteht aus einem gußeisernen Mantel mit beweglichem Deckel und einem in diesen Mantel gestülpten Hohlcylinder, gleichfalls mit abnehmbarem Deckel. Unten kommuniziert das Innere des Cylinders mit dem ringförmigen Hohlraum, den der Mantel abschließt, und die Basis dieses Hohlraums bildet der Rost. Zur Anfeuerung entzündet man auf letzterm ein leichtes Feuer, füllt den Cylinder mit Brennstoff und legt die beiden Deckel auf. Der Brennstoff sinkt dann allmählich herab und gibt ein gleichmäßiges Feuer, die Feuerungsgase steigen zwischen Mantel und Cylinder auf und entweichen unter dem Deckel in das Ofenrohr. Die einmalige Füllung reicht je nach der Größe des Ofens auf 24 Stunden bis eine Woche. Eine verstellbare Thür gestattet die Regulierung des Feuers. Einen wesentlichen Fortschritt bezeichnet der Meidingersche Füllofen, welcher durch seine Einfachheit in Form und Behandlung sowie durch seine Zweckmäßigkeit und Billigkeit in kurzer Zeit weite Verbreitung erlangt hat. Er besteht aus einem gußeisernen Füllcylinder mit Sockel und doppeltem Blechmantel. Der Füllcylinder besteht aus einem untern Ring mit schräg aufsteigendem Hals, der durch eine aufgeschliffene Thür verschlossen wird, 1–4 Mittelringen und dem obern Ring mit Rauchrohransatz und Deckel. Ein Rost ist nicht vorhanden. Die Thür läßt sich behufs der Aschenentleerung nach oben umschlagen und zur Regulierung des Zugs seitwärts verschieben. Über dem Hals liegt in dem Füllcylinder eine sichelförmige Platte, welche die durch den Hals einströmende Luft nötigt, in die Mitte des Brennstoffs einzudringen, und zugleich das Vorfallen des Brennstoffs in den Hals verhindert. Der innere Mantel schützt den äußern vor der strahlenden Wärme des Cylinders. Sockel und Manteldeckel sind durchbrochen, so daß die kalte Luft am Boden ein- und die erwärmte oben ausströmen kann. Zur Anfeuerung füllt man den Cylinder unter Anwendung eines Trichters mit nußgroßen Stücken von Steinkohle oder Koks bis etwa 20 cm unter dem Rauchrohr, legt ca. 0,5 kg gespaltenes Holz auf, entzündet dies, wirft noch eine Handvoll Koks oder Kohlen darüber und schließt den Deckel. Nach 1–2 Stunden ist die Entzündung unten angelangt, und die Verbrennung findet jetzt nur unten statt, während der Brennstoff langsam nachsinkt. Bei Anwendung von Koks kann man beliebig nachfüllen und das Feuer wochenlang unterhalten. Die Asche wird an jedem Morgen durch den Hals entfernt. Der Schachtofen von Kaiserslautern speichert ebenfalls eine größere Menge Brennmaterial auf, gestattet die Verwendung jedes Brennstoffs und ist jederzeit nachzufüllen. Ein aus mehreren Ringen aufgebauter Cylinder B (Fig. 6) bildet den Kern des Heizapparats; am untern Ring setzt sich seitlich der schräg aufsteigende lange Füllschacht c an, während ein beweglicher Rost gh die Grenze gegen den Aschenfallkasten A bildet. Die Regulierung der Feuerung erfolgt durch die Aschenfallthür a, eine aufgeschliffene Klappthür, die, wie beim Meidingerschen Ofen, seitlich verschiebbar ist. Außerdem aber kann die Regulierung auch vom Zimmer aus durch die Thür b erfolgen. Der viereckige Füllschacht enthält in seinen obern Ecken dreieckige Kanäle, welche bis zur Schichthöhe des Brennmaterials hinabreichen und zur Begünstigung des Verbrennungsprozesses frische Luft in den Feuerraum führen. Den Eingang dieser Kanäle läßt die geschlossene Füllschachtthür offen. Der Ofen hat einen Mantel und wirkt durch Verbindung mit dem Kanal s′ zugleich ventilierend, nach Abschluß dieses Kanals aber und nach dem Öffnen von s nur durch Luftzirkulation. Der Pfälzer Ofen (Fig. 7) des Eisenwerks Kaiserslautern ist nach dem Prinzip des Schachtofens für die Bedienung im Zimmer konstruiert. Er besitzt zwei Füllhälse (Schächte), durch welche er sowohl für eine vorübergehende als auch für kontinuierliche Heizung geeignet ist. Man entzündet auf dem Rost ein leichtes Feuer und schüttet durch den untern Schacht jedes beliebige Brennmaterial ein, wenn der Ofen nur kurze Zeit funktionieren soll. Will man dagegen das Feuer längere Zeit unterhalten, so schüttet man nußgroße Koks durch den obern Schacht ein und läßt den mittlern Schacht, welcher, wie beim Schachtofen, in den Ecken mit Kanälen versehen ist, geschlossen. Die Regulierung erfolgt auch hier durch Verschiebung der aufgeschliffenen Aschenfallthür, die aber noch ein zentrales Loch besitzt, durch welches der Rost mittels eines Hakens zur Beseitigung der Asche gerüttelt werden kann. Ein Mantel gestattet auch hier die Benutzung des Ofens zur Ventilation, außerdem läßt sich der Ofen leicht mit einem einfachen Aufsatz versehen, durch welchen er zur gleichzeitigen Beheizung zweier benachbarter Zimmer geeignet wird.

Aus den amerikanischen Öfen für kontinuierlichen Betrieb hat sich der Lönholdtsche Ofen (Fig. 8 u. 9) entwickelt, welcher eine wesentliche Bereicherung der Lokalheizung repräsentiert. Er ist als Mantelofen konstruiert und besteht aus einem innern Heizcylinder a mit Füllschacht b, Korb- und Schüttelrost cd, Feuerzügen ee′ nach und aus dem Sockel f, um welchen ein Mantel exzentrisch so versetzt ist, daß der Ofen eine regelmäßige kreisrunde Grundform erhält. Der Feuercylinder ist zur Vergrößerung der Heizfläche und der Heizwirkung mit Rippen versehen. Das Brennmaterial wird durch die Öffnung g in den Füllschacht des Ofens eingefüllt und hier so stark erhitzt, daß sich brennbare Dämpfe und Gase entwickeln, die mit dem den Füllschacht nach unten abschließenden glühenden Brennstoff in innige Berührung kommen und vollständig verbrennen. Der Rostkorb c ist möglichst nahe dem Boden, der Aschenfall h unter dem Zirkulationssockel angebracht, um ein bei schwach wirkenden Schornsteinen nachteiliges, zu starkes Herabziehen der Feuergase zu vermeiden und den Sockel zum Zweck einer kräftigen Fußbodenheizung möglichst stark zu erwärmen. Die Verbrennungsluft strömt durch in der Aschenfallthür befindliche, mit Regulierverschluß versehene Öffnungen i unter dem heißen Sockel entlang zum Rost und gelangt mithin vorgewärmt zu dem Brennmaterial. Zur Erzielung vollkommener Verbrennung wird ferner durch die regulierbare [912] und verschließbare Öffnung k direkt unter der Feuerthür l Luft in horizontaler Richtung in die Feuerglut eingeführt. Zum Luftabzug aus dem Zimmer sowie zur Regulierung der Verbrennungsintensität liegt über dem Heizcylinder a ein Kanal m, welcher vorn in das Zimmer, hinten in den Schornstein mündet und teils von der Decke des Feuercylinders, teils von den durch den Kanal strömenden Feuergasen stark erhitzt wird. Die Zimmerluft zieht durch eine im vordern Teil dieses Kanals eingesetzte Düse n in den Kanal und durch diesen in den Schornstein ab. Auf der Innenseite der Düse ist eine Glimmerscheibe o so befestigt, daß sie je nach der Zugkraft des Schornsteins sich hebt und senkt und mithin den Luftabzug aus dem Zimmer automatisch reguliert. Außerdem kann der Kanal durch den Schieber p geschlossen werden. Die Öfen sind mit Ventilations- und Zimmersockel zum Einführen reiner Außenluft durch Kanäle unter dem Fußboden q oder in der Korridorwand r sowie zur Zirkulation der Zimmerluft versehen. Dicht am Fußboden tritt die Luft in den geheizten Sockel des Ofens ein und verläßt denselben, zwischen Heizcylinder und Mantel emporsteigend, durch die im obern Teil des Mantels vorhandenen Durchbrechungen s, nachdem sie noch aus einem Wasserverdunstungsgefäß w mit Feuchtigkeit versehen ist. Soll der Ofen zur Heizung mehrerer zusammenhängender Räume benutzt werden, so nimmt man einige Sektionen des durchbrochenen Gitters s heraus und führt von den so gebildeten Öffnungen mit Drosselklappen verschließbare Blechkanäle nach den zu heizenden Nebenräumen. Die Bedienung des Ofens beschränkt sich auf das Nachfüllen von Kohlen in den Füllschacht, auf das Entleeren des Aschenkastens nach je 24 Stunden und auf die Regulierung des Verbrennungsprozesses durch Öffnen und Schließen des in der Aschenfallthür befindlichen Verschlusses. Vgl. Pauli, Über Kochherde und Z. (Münch. 1861); Schott, Über Zimmerheizung (Hannov. 1854); Pötzsch, Entwürfe zu Stubenöfen in Kachel- und Thonkonstruktion (Glog. 1854); Fournel, Die zweckmäßigsten Z. neuester Zeit (2. Aufl., Weim. 1859); Zwick, Die Z. der letzten zehn Jahre (Leipz. 1874); Brömser, Ofen- und Glasurfabrikation (Weim. 1885).