Zum Inhalt springen

MKL1888:Heizung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Heizung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Heizung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 335344
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Heizung
Wiktionary-Logo
Wiktionary: Heizung
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Heizung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 335–344. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Heizung (Version vom 02.10.2024)

[335] Heizung, die künstliche Erwärmung von Räumen, welche dem Menschen zum Aufenthalt dienen. Die H. schafft im Verein mit Kleidung und Wohnung dem Menschen ein künstliches Klima, welches dem Wärmehaushalt seines Organismus angepaßt ist; [336] außerdem aber hat sie große Bedeutung für die Reinhaltung der Luft in bewohnten Räumen. Wenn in letztern die Temperatur erheblich höher ist als im Freien, so findet eine ergiebige freiwillige Ventilation durch Fugen, Ritzen und Poren der Fenster, Thüren und Mauern statt. Dieser Luftwechsel sinkt aber auf ein Minimum herab, wenn die Temperatur in den Zimmern sich derjenigen im Freien nähert, und besonders im Winter, wenn in den ungeheizten Zimmern Thüren und Fenster beständig verschlossen gehalten werden. An den kalten Wänden verdichtet sich dann der ausgeatmete Wasserdampf, die Wände werden feucht, und es entwickelt sich ein charakteristischer übler Geruch, der selbst durch energisches Lüften nicht zu beseitigen ist.

Die H. kann aber auch eine Quelle von Verunreinigungen der Luft werden. Unbequem ist der Staub, welchen Stein- und Braunkohlen verursachen; Petroleum und Gas erzeugen leicht übeln Geruch, und wenn Leuchtgas unverbrannt aus der Leitung entweicht, so kann es Vergiftungen herbeiführen. Aus schlechten Feuerungsanlagen entweicht durch die Esse übermäßig viel Rauch, welcher für die Zimmerluft verhängnisvoll wird, weil er die Bewohner zwingt, das Lüften auf das bescheidenste Maß zu beschränken.

Viel wichtiger ist aber die direkte Verunreinigung der Luft in den beheizten Räumen durch aus den Heizapparaten entweichende Gase und Rauch, welche zu schweren Schädigungen der Gesundheit führen kann. Diese Verunreinigung entsteht bei schlechter Beschaffenheit oder ungeschickter Bedienung der Heizapparate sowie bei Fehlern in der baulichen Anlage der Feuerzüge, des Fuchses oder des Schornsteins.

Am bedeutsamsten ist die Rauchrohrklappe, welche zur Regulierung des Zugs und zum Abschluß des Ofens nach der Verbrennung des Heizmaterials dient. Der unvorsichtigen Benutzung dieser Klappe waren in Berlin 1876 mehr als 30 Todesfälle zuzuschreiben, während an Kohlenoxydvergiftung im ganzen 47 Personen starben, von denen nur 9 Selbstmörder waren. Wird die Klappe zu früh geschlossen, d. h. solange sich noch lebhaft glühende Kohle im Ofen befindet, so bildet sich bei beschränktem Luftzutritt reichlich Kohlenoxydgas, welches in den beheizten Raum entweicht und dann am gefährlichsten ist, wenn es sich frei von Rauch, also völlig geruchlos, entwickelt. Auch bei Öfen, welche nicht vom Zimmer aus geheizt werden, wird die Ofenklappe gefährlich; denn sobald die Verbindung der Züge mit dem Schornstein unterbrochen ist, entweichen die im Ofen entwickelten Gase auch durch alle Risse und Fugen, welche jeder Ofen in reichlicher Menge besitzt. Die Ofenklappe ist daher durchaus verwerflich, zumal die luftdichten Ofenthüren bei entsprechender Handhabung einen vollständigen Ersatz der Ofenklappe bieten und den großen Vorzug besitzen, daß die schlechteste Bedienung wohl einen mäßigen Verlust an Wärme, aber niemals eine Gefährdung der Gesundheit herbeiführen kann. Die Einwände, welche man gegen die luftdichten Ofenthüren erhoben hat, beruhen auf falschen Vorstellungen und Beobachtungen, häufiger noch auf dem Widerwillen gegen einen Kostenaufwand, der durch die Umänderung alter Einrichtungen entsteht.

Eine Gefährdung durch Kohlenoxydgas hat man auch bei eisernen Öfen angenommen, und zwar glaubte man, daß namentlich durch glühendes Gußeisen, auch bei gutem Zug des Ofens, Kohlenoxyd aus der Feuerung in die Zimmerluft diffundiere, und ferner, daß sich an dem glühenden Metall Kohlenoxyd bilde, sei es durch Zersetzung der Kohlensäure der Luft, sei es durch Oxydation des im Eisen enthaltenen Kohlenstoffs oder der Staubteilchen, welche der Luftzug gegen die glühende Fläche führt. Diese Angelegenheit ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen gewesen. Der Austritt von Kohlenoxyd aus eisernen Öfen in die Zimmerluft ist mehrfach behauptet und bestritten worden; wenn man aber auch die Möglichkeit zugeben will, daß aus dem Heizapparat Kohlenoxyd austrete, so kann doch von einer Gefährdung der Gesundheit durch dergleichen Kohlenoxyd keine Rede sein. Es handelt sich stets nur um sehr geringe Mengen von Kohlenoxyd, und diese werden durch die Zimmerluft und den fortwährend freiwillig stattfindenden Luftwechsel so stark verdünnt, daß der daraus resultierende Kohlenoxydgehalt der Luft ohne jeden Belang ist. Auch ist direkt erwiesen, daß sehr geringe Mengen von Kohlenoxyd ohne Schaden eingeatmet werden können (Tabaksrauch enthält erheblich mehr Kohlenoxyd als die Heizluft von gußeisernen Öfen), und selbst bei fortgesetzter Einatmung von kohlenoxydhaltiger Luft zeigen sich keine Nachteile, solange nur der Kohlenoxydgehalt eine gewisse Grenze nicht überschreitet. Immerhin bleibt es geboten, bei Anlage und Betrieb von Heizungsanlagen alle Sorgfalt und Vorsicht aufzubieten, um die Bildung und den Austritt von Kohlenoxyd zu vermeiden. Man wird namentlich auf das Auskleiden des Feuerungsraums mit feuerfestem Material und auf sorgfältige Reinhaltung der Heizflächen Sorgfalt verwenden müssen, zumal auch beim Erhitzen von Staub Geruch entsteht, welcher den Wert der Zimmerluft wesentlich herabsetzt. Die Belästigung durch Staub macht sich namentlich am Beginn jeder Heizperiode bemerkbar; bei Ventilationsheizungen aber, welche die Luft aus dem Freien in den beheizten Raum führen, gelangt mit dieser Luft auch viel Staub ins Zimmer, und man hat daher schon mehrfach die Luft durch trockne oder feuchte Gewebe filtriert oder mit einem künstlichen Regen gewaschen, bevor sie in den Heizapparat gelangt. Selbstverständlich muß die Luft an einer vor Verunreinigungen völlig gesicherten Stelle aufgesogen und dem Heizapparat in Kanälen zugeführt werden, welche eine Beimischung von Luft aus dem Boden (Grundluft) ausschließen.

Größte Beachtung verdient der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, welcher für das Wohlbefinden von höchster Bedeutung ist. Dabei handelt es sich viel weniger um den absoluten Feuchtigkeitsgrad als um den relativen, d. h. um das Prozentverhältnis des absoluten Wassergehalts zum Sättigungsmaximum. Wenn 1 cbm Luft von 0° mit Wasserdampf gesättigt ist, also 100 Proz. relative Feuchtigkeit besitzt, so enthält die Luft 4,9 g Wasserdampf. Wird diese Luft nun in dem beheizten Raum auf 20° erwärmt, so füllt sie 1,07 cbm und enthält dann in 1 cbm nur noch 4,56 g Wasser. Bei 20° beträgt aber das Sättigungsmaximum 17,2 g pro Kubikmeter, und mithin beträgt der relative Feuchtigkeitsgrad der erwärmten Luft nur noch Proz. Solche Luft erscheint im beheizten Raum trocken und um so trockner, je lebhafter sie sich bewegt. Aus diesen Verhältnissen erhellt, daß die Beschaffenheit des Ofens mit der Änderung des Feuchtigkeitsgehalts der Luft beim Heizen zunächst gar nichts zu thun hat (daß speziell eiserne Öfen die Luft trocken machen, ist ein völlig unbegründetes Vorurteil), während man allerdings bei allen Ventilationsheizungen, bei denen die Luft sich lebhaft bewegt, die [337] Trockenheit deutlicher und unangenehmer empfindet. Dabei kommt noch in Betracht, daß die relativ sehr trockne Luft den Wänden, Möbeln etc. Feuchtigkeit entzieht, welche, wenn kein erheblicher Luftwechsel stattfindet, im Zimmer bleibt und nach dem Sinken der Temperatur von den genannten Gegenständen wieder aufgenommen wird, während bei Ventilationsheizung das in die Luft dampfförmig übergegangene Wasser fortgeschafft und mithin die Wände und der Inhalt der beheizten Zimmer immer trockner werden. Hat diese Trockenheit einen gewissen Grad erreicht, so wird die warme, trockne Luft den Bewohnern der beheizten Zimmer Feuchtigkeit zu entziehen suchen, und man empfindet dann Rauheit und Kratzen am weichen Gaumen, am Schlund und an der Zungenwurzel, auch wenn die Luft von Staub, Zersetzungsprodukten des letztern und von Rauch völlig frei ist. Dies Gefühl tritt um so stärker auf, wenn die Wärme im Raum ungleich verteilt ist und infolgedessen den Körper ein abnorm warmer Luftstrom umspült. Man vermeidet es, wenn man bei Ventilationsheizungen für künstliche Befeuchtung der Heizluft Sorge trägt, indem man die letztere in der Heizkammer über mit Wasser gefüllte Gefäße oder über befeuchtete Gewebe streichen läßt. Es fehlt zur Zeit noch an experimentellen und praktischen Erfahrungen, um bestimmte Grenzwerte für die erforderliche relative Feuchtigkeit der Luft in bewohnten Räumen aufstellen zu können; man kann aber für mäßig besetzte Räume bei Ofenheizung 40–70 Proz., bei lokaler Ventilationsheizung 45–65 Proz., bei zentraler mit ergiebigem Luftwechsel 50–70 Proz. unter 19° Zimmertemperatur als passende Werte annehmen.

Die erforderliche Temperaturhöhe darf niemals auf Kosten der Reinheit der Luft durch Beschränkung des Luftwechsels zu erreichen gesucht werden. Vielmehr muß die Heizanlage überall, wo die freiwillige Ventilation dem Luftbedarf nicht genügt, gleichzeitig auf Beförderung der künstlichen Ventilation Bedacht nehmen. Der gewöhnliche Zimmerofen ist deshalb den Halböfen vorzuziehen, welche ihren Luftbedarf nicht aus dem beheizten Raum entnehmen; aber seine Wirkung darf nicht überschätzt werden. Zur Verbrennung von 1 kg Holz werden dem Zimmer etwa 9–10 cbm Luft, von 1 kg Kohle 16–18 cbm Luft entzogen. Der Ersatz strömt durch alle zufälligen Öffnungen ein, und so entsteht die Gefahr, daß aus Korridoren oder Nebenräumen Luft eintritt, deren Reinheit nicht wesentlich größer ist als die der durch den Ofen aufgesogenen Zimmerluft. Viel rationeller sind jedenfalls Vorkehrungen, durch welche reine, erwärmte Luft in den zu beheizenden Raum geleitet wird, während man für die abströmende Luft besondere Öffnungen anbringt oder ihr überläßt, durch zufällige Öffnungen zu entweichen. Die neuere Heiztechnik hat in dieser Weise H. und Ventilation vielfach sehr glücklich miteinander vereinigt und eine große Zahl von Konstruktionen geliefert, welche ihrem Zweck gut entsprechen. Selbstverständlich ist Anlage und Betrieb von Heizungen, welche zugleich stark ventilierend wirken, teurer als von gewöhnlichen Heizungen. Der durchschnittliche Mehrverbrauch an Brennmaterial für die Ventilation berechnet sich bei guten Anlagen auf etwa 0,20 des ganzen Brennmaterialbedarfs.

Bei der Beheizung der Wohnräume üben die Wände einen bedeutenden Einfluß aus. Heizt man ein lange nicht benutztes Zimmer, so friert man in demselben, wenn auch die Lufttemperatur bereits über die Norm gestiegen ist, weil die Körperoberfläche durch Bestrahlung der kalten Wände noch reichliche Wärmemengen einbüßt. Man erreicht daher auch in einem solchen Zimmer eine konstante Temperatur sehr viel schwerer als in einem fortwährend benutzten, in welchem die Wände durchwärmt sind. Die Luft macht beim Anheizen im Vergleich zu den Wänden an den Heizapparat geringe Ansprüche; 1 cbm Luft braucht für eine Temperatursteigerung von 1° nur 0,31 Wärmeeinheit, während 1 cbm Backstein 300–500 Wärmeeinheiten, 1 cbm Wasser aber 1000 Wärmeeinheiten für 1° Temperaturerhöhung verlangt. Zimmer mit nassen Wänden heizen sich ungleich schwerer als trockne, weil die nassen Wände gute Wärmeleiter sind, weil das Wasser jene hohe Wärmekapazität besitzt, und weil an der Oberfläche der Wände durch Verdunsten von Wasser viel Wärme gebunden wird.

Die Ansprüche an den Grad der Erwärmung bewohnter Räume sind sehr verschieden, und auch unter gleichen Bedingungen der Befeuchtung und Ventilation nennt der eine warm, was dem andern kühl erscheint. Im allgemeinen kann man folgende Temperaturen (in Kopfhöhe gemessen) als zuträglich erachten:

in Kirchen 8–12° C.
Eisenbahnwagen für Personenverkehr 10–12°
Turnsälen, auf Fechtböden 10–14°
Krankenzimmern mit fiebernden Kranken 10–15°
Treppenhäusern und Korridoren 12–15°
Werkstätten bei starken Körperanstrengungen 12–15°
Eisenbahnwagen für Verwundetentransport 12–15°
Schlafräumen 12–16°
Versammlungsräumen, Theatern, Konzertsälen etc. 16–18°
Werkstätten bei sitzender Arbeitsweise 16–18°
Schul- und Hörsälen 16–19°
Krankenzimmern mit nicht fiebernden Kranken und Rekonvaleszenten 17–20°
Wohnräumen 18–20°
Badezimmern 20–23°

Bei Ventilationsheizungen und in selten benutzten Räumen darf sich die Temperatur den obern Grenzwerten nähern. Da aber eine und dieselbe Temperatur sehr ungleichen Eindruck macht, so darf die Regulierung des Heizapparats, namentlich wo viele Menschen in einem Raum beisammenwohnen, nur nach Maßgabe des Thermometerstandes erfolgen und wird bei Zentralheizungen am besten völlig in die Hand des Heizers gelegt. Man kann hierbei elektrische Signalapparate anwenden, indem man Thermometer benutzt, welche beim Sinken und Steigen der Temperatur über gewisse Grenzwerte hinaus den Apparat in Thätigkeit treten lassen. Vollkommen selbstthätige Regulatoren sind bisher noch nicht mit Erfolg ausgeführt worden.

Die Heizvorrichtungen bestehen meist aus drei Hauptteilen: dem Verbrennungsraum, dem Heizraum und dem Schornstein. Ersterer wird nach den Prinzipien, welche für alle Feuerungsanlagen maßgebend sind, konstruiert und hat namentlich die Natur des Brennmaterials zu berücksichtigen. Der Heizraum hat den Zweck, den Feuerungsgasen Wärme zu entziehen, um sie an die Zimmerluft abzugeben. Er besteht aus einem System von Kanälen, um den Weg, den die Feuerungsgase zwischen Verbrennungsraum und Esse zurücklegen, möglichst zu verlängern und die Berührungsfläche zwischen Ofenwandung und Feuerungsgasen zu vergrößern. Bei eisernen Öfen pflegt man das blecherne Rauchrohr zu verlängern und gewinnt dadurch ganz erheblich an Heizfläche, ja man hat vorgeschlagen, das Rauchrohr direkt hinter dem Ofen senkrecht aufsteigen zu lassen und erst unter der Decke der nächst höhern Etage in die Esse zu leiten. [338] Auf diese Weise sollen die Zimmer, durch welche das Rauchrohr geht, hinreichend geheizt werden, um als Schlafzimmer zu dienen. Bei der Verwendung derartiger verlängerter Rauchrohre ist aber zu beachten, daß sich in denselben bei sehr starker Abkühlung der Feuerungsgase Kondensationsprodukte (Teer, ammoniakalisches oder saures Wasser) ansammeln, welche das Eisen zerstören, ferner, daß die Entfernung von Ruß aus den langen Rohren sehr lästig ist, und endlich, daß dem Schornstein eine bestimmte Menge Wärme zugeführt werden muß, wenn der Zug im Ofen hinreichend stark bleiben soll. Die Abführung des Rauches wird um so eher eine Störung erleiden,

Fig. 1. Fig. 2.
Querschnitt. Vorderansicht.
Fig. 1 u. 2. Kaminofen von Wille.

als ohnedies zur Überwindung des größern Widerstandes in dem langen, meist gewundenen Rohr der Zug stärker sein muß. Die Heizgase dürfen auf 120° abgekühlt in den Schornstein übertreten. Es gilt aber nicht als rationell, dieselben mit einer höhern Temperatur als 200° abziehen zu lassen.

Die den Heizraum umschließenden Wände sollen die Wärme aufnehmen und an ein wärmetragendes Medium (Luft, Wasser, Dampf) abgeben. Diese Wärmeaufnahme und Wärmeabgabe hängt im wesentlichen von der Leitungsfähigkeit des Materials und von der Natur des wärmeabgebenden und des wärmeaufnehmenden Mediums ab. Bei 1° Temperaturdifferenz und 1 qm Fläche überträgt eine 1 cm starke Thonplatte aus Luft oder Rauch in Luft stündlich 5 Wärmeeinheiten, eine Wand von Gußeisen oder Eisenblech 7–10 Wärmeeinheiten, eine gußeiserne oder schmiedeeiserne Wand dagegen aus Luft und Rauch in Wasser (und umgekehrt) 13–20 Wärmeeinheiten und aus Wasserdampf in Luft 11–18 Wärmeeinheiten. Da auch die innere und äußere Oberfläche dieser Umschließungen des Heizraums von Belang ist, so muß jede Auflagerung von Ruß, Asche, Staub, welche die Wärmeeaufnahme und Wärmeabgabe behindert, möglichst vermieden werden. Zur Erleichterung der Wärmeabgabe seitens der Heizfläche, bez. zum Schutz vor Überhitzung wird der äußern Oberfläche des Heizkörpers entweder eine große Ausbreitung gegeben, wodurch der Heizapparat viel Raum beansprucht, oder man vergrößert dieselbe ohne merkliche Volumvermehrung, indem man sie mit vertikalen Rippen versieht. Eine durch Dampf erhitzte gußeiserne Röhre mit acht Rippen von 4,5 cm Höhe gibt im Vergleich zu einer glatten Röhre von gleicher Länge, lichter Weite und Wandstärke 9,55 Wärmeeinheiten (auf 1° Temperaturunterschied und 1 Stunde) mehr ab.

Bei den Heizanlagen unterscheidet man Lokal- und Zentralheizung. Bei der ersten heizt jedes Zimmer ein besonderer Ofen, welcher in dem Zimmer selbst steht, während bei der Zentralheizung ein mehreren Zimmern gemeinsamer Ofen gewöhnlich im Keller des Hauses aufgestellt ist, von wo die Wärme durch Vermittelung von Luft, Wasser oder Dampf an die einzelnen Zimmer übertragen wird.

Lokalheizung.

Die Lokalheizung geschieht durch zweierlei Heizvorrichtungen: durch den Kamin oder durch den Ofen. Der Kamin bildet den Übergang vom offenen Herdfeuer zum Ofen. Er besteht aus einer halb offenen Feuerstelle, für welche in der Wand eine Nische ausgespart ist, und von der die Verbrennungsgase fast direkt in einen weiten Schornstein gelangen. Die Erwärmung des Zimmers erfolgt also vorwiegend durch Strahlung, und bei Holzfeuerung, bei der das Strahlungsvermögen sehr gering ist, wird nur 1/16 der vom Brennmaterial entwickelten Wärme verwertet. Überdies verursacht der Kamin eine ungemein kräftige Ventilation, die warme Luft strömt lebhaft ab, und die durch alle Fugen als Ersatz eintretende kalte Luft wird oft als Zug empfunden. Außerdem ist der Kamin gegen Witterungseinflüsse sehr empfindlich und raucht leicht. Die ursprüngliche Form des Kamins ist aber vielfach vervollkommt worden. Bei Einfügung eines Rostes kann man mit Steinkohlen und Koks heizen, die mehr strahlende Wärme geben; man heizt aber auch mit Gas und verdeckt die Brennermündungen durch Ziegelstücke, welche glühend werden und viel Wärme ausstrahlen. Ferner wurde der Feuerherd aus der Wand hervorgerückt, um die strahlende Wärme besser auszunutzen. Die Kaminöffnung und die Abzugsöffnungen für die Verbrennungsgase erhielten kleinere Querschnitte, um vollkommnere Verbrennung und langsameres Abströmen der Gase zu erreichen. Der Feuerherd ist stabil oder auf Rollen beweglich, als Rost nimmt man einen Feuerkorb (Korbrost), welcher durch eine Vergitterung das Herausfallen von Brennmaterial verhindert. Der Kamin erhält eine Rückwand aus Schamottesteinen oder aus einer eisernen Platte; die Schamottewand steht frei und ist durchlöchert, damit [339] die Luft auch von hinten zur Feuerung strömen kann. Ein Vorhang oder Schild regelt an der Kaminöffnung den Luftzutritt, verdeckt gleichzeitig die rußigen Kaminwände und kommt als Heizfläche in Betracht. Die Abzugsöffnung des Heizraums versieht man bisweilen mit einer Regulierklappe. Douglas Galton läßt die Verbrennungsgase in ein senkrecht aufsteigendes Rohr treten, und dies steht konzentrisch in einem weitern Rohr, in welches am Boden des Zimmers hinter dem Kamin frische kalte Luft einströmt, die sich hier erwärmt, aufsteigt und unter der Zimmerdecke, wo das weitere Rohr abgeschlossen ist, in das Zimmer tritt. Diese Kamine sollen 35 Proz. der vom Brennstoff entwickelten Wärme an das Zimmer abgeben. Alle Verbesserungen haben indes nicht hingereicht, den Kamin für Gegenden mit rauherm Klima genügend leistungsfähig zu machen; man benutzt ihn im Norden nur als Dekorationsstück und stellt zur Nachhilfe noch einen Ofen ins Zimmer, oder man vereinigt Kamin und Ofen in Einem Heizapparat als Kaminofen oder Halbofen. Ein solcher Apparat von Wille (Fig. 1 u. 2) besitzt einen gußeisernen Einsatz mit Korbrost a, die Feuergase gehen in einen kastenartigen Raum q, von hier in die Röhren g1g2 und endlich in das gemeinschaftliche Rauchrohr e. Der Kasten q verhindert die Kommunikation von g1 und g2 von unten und bewirkt durch die Erwärmung der Wand qq die Aspiration der Gase nach dem Rauchrohr. Die Luftzuführung zum Kamin wird durch Schieber lm, durch mit Schlitzen versehene Drehschieber h und endlich durch Stellung des eisernen Kaminvorhanges n reguliert. Der Kamin bedingt weiterhin dadurch, daß man frische Luft zwischen die Ummantelung der Heizröhre und in den Raum zwischen Kaminwand und Feuerkasten einführen kann, welche erwärmt nach oben in das Zimmer dringt, wesentlich ventilatorischen Effekt. Bei geeigneter Handhabung des Vorhanges und der Schiebervorrichtung kann auch die strahlende Wärme gemäßigt werden. Sehr häufig und vorteilhaft wird der Kamin mit einem Kachelofen verbunden und zwar so, daß man zwei getrennte Feuerungen, die am besten in zwei Schornsteine münden, herstellt. – Über die Öfen, welche für unser Klima sehr viel wichtiger sind als die Kamine, s. Zimmeröfen.

Sehr wesentliche Annehmlichkeiten bietet die Gasheizung, und man hat seit längerer Zeit versucht, sie wenigstens im kleinen zu verwenden. In Kaffeehäusern, Konditoreien, Restaurationen, Privatwohnungen, chemischen und technischen Laboratorien ist die Gasheizung vielfach eingeführt worden. Die leuchtende Gasflamme beschlägt alle kalten Körper, auf welche sie trifft, mit Ruß; wenn man aber das Gas, ehe es zum Brennen kommt, mit einer hinreichenden Menge von Luft vollständig mischt, so daß jedes einzelne durch die Hitze aus den Kohlenwasserstoffen ausgeschiedene Kohlenstoffteilchen alsbald die zur vollständigen Verbrennung zu Kohlensäure nötige Quantität Sauerstoff vorfindet, so erscheint die Flamme schwach blau gefärbt, und ein kalter Körper, welchen man in die Flamme hineinbringt, beschlägt sich nicht mit Ruß. Den Bunsenschen Brenner, wie derselbe in verschiedener Form angefertigt wird, zeigt Fig. 3. Bei a wird das Gas vermittelst einer vulkanisierten Gummiröhre eingeleitet. Bei d erhebt sich die blaue Flamme. Bei b befindet sich eine Öffnung, durch welche atmosphärische Luft von außen in den Brenner einströmen kann. Fig. 4 zeigt die Anordnung im Durchschnitt; das in a einströmende Gas tritt bei c in einen weitern Cylinder aus, in welchem es rasch emporsteigt. Dabei zieht es aber durch die Öffnungen bei b lebhaft Luft von außen an, und mit derselben mischt es sich vollständig in der Röhre cd, so daß das bei d ausströmende Gas von der äußern Luft zu seiner Verbrennung überhaupt nichts mehr bedarf. Die Weite der Öffnungen bei b muß in angemessenem Verhältnis stehen zu der Menge von Gas, welche verbrannt werden soll, damit die zureichende Menge Luft einströmen kann. Will man viel Gas verbrennen und eine starke Hitze entwickeln, so verbindet man mehrere, z. B. drei, solcher Brenner miteinander,

Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. 
Bunsenscher Brenner.

wie Fig. 5 zeigt; eine Vorrichtung wie Fig. 6 wird über den Brenner gestellt, um als Träger für das zu erwärmende Gefäß zu dienen. Insbesondere findet aber die Gasheizung Anwendung zu technischen Zwecken. Weiteres darüber s. unter Feuerungsanlagen, S. 215 ff.

Bei den Zentralheizungen unterscheidet man je nach dem Medium, welches die erzeugte Wärme von dem Heizapparat nach dem zu beheizenden Raum transportiert, Luft-, Wasser- und Dampfheizung. Wenn die Wasser- und die Dampfheizung in gleicher Weise wie die Luftheizung darauf eingerichtet sind, daß die einströmende frische Luft in einer Heizkammer an Wasser- oder Dampfröhren erhitzt und zur H. und Lüftung nach den zu beheizenden Räumlichkeiten durch Auftrieb gesandt wird, entsteht eine Wasser- oder Dampfluftheizung. Zum Unterschied von dieser nennt man die Luftheizung, bei der die Wärme nur durch das Material einer Wand von den Heizgasen auf Luft übertragen wird, Feuerluftheizung oder Zentralofenluftheizung.

Luftheizung.

Wenn die aus einem eisernen Mantelofen aufsteigende heiße Luft das Zimmer, in welchem der Ofen steht, zu stark heizt und man die Vorkehrungen trifft, diese heiße Luft in ein zweites, vielleicht auch noch in ein drittes Zimmer zu leiten, so hat man für die beiden letztern Luftheizung, und mithin besteht kein prinzipieller Unterschied zwischen Lokal- und Zentralofenheizung. Auch bei letzterer benutzt man eiserne Öfen, oder man erbaut den Heizapparat aus feuerfesten Materialien und Backsteinen. In diesem Fall wird zwar eine Überhitzung der Heizflächen vermieden und hält auch die Wärmeabgabe des Ofens etwas länger an, aber die Luftheizung verliert dadurch einerseits den Vorzug, daß sich ein Raum durch sie schnell erwärmen läßt, anderseits vermag sie damit dem hohen Wärmebedarf eines kalten Klimas oder außergewöhnlich kalten Winters nicht zu genügen. Man wird daher vorteilhaft einen eisernen Apparat bevorzugen und durch Auskleidung mit Schamotte das Glühendwerden der Flächen vermeiden, [340] mit denen die Luft in Berührung kommt. Bei der Konstruktion der Heizapparate verfolgt man denselben Zweck wie bei den gewöhnlichen Öfen: möglichst hohe Ausnutzung der erzeugten Wärme ohne Beeinträchtigung der gesundheitsgemäßen Beschaffenheit der zu erwärmenden Luft; im einzelnen aber weichen die verschiedenen Systeme erheblich voneinander ab. Der Feuerraum ist entweder für häufigere Beschickung berechnet, wie der gewöhnliche eiserne Ofen, oder nach Art der Schütt- oder Schachtöfen eingerichtet. Man isoliert ihn entweder in der Heizkammer, so daß nur der Heizkörper in dieselbe hineinragt, oder es befindet sich der ganze Ofen in der Heizkammer; stets aber erfolgt die Beschickung von außen. Der Feuerraum geht entweder ohne weiteres oder durch ein Zwischenstück in den Heizraum über. Dieser gestaltet sich koffer-, röhren- oder kastenförmig und wird gewöhnlich zur Vergrößerung der Heizflächen mit Rippen versehen. Am häufigsten besteht der Heizkörper aus einer Anzahl horizontaler oder besser vertikaler Schlangenrohre, welche von den Heizgasen durchströmt werden, während die zu erwärmende Luft in entgegengesetzter

Fig. 7.
Luftheizungsanlage.

Strömung die Röhren umspielt (Gegenstromheizung). Während die Oberfläche des Heizapparats nicht über 600° erhitzt werden darf, soll die Heizluft nicht über 55° erwärmt in den zu beheizenden Raum einströmen. Der Heizapparat wird im Haus möglichst tief und vertikal unter den zu beheizenden Räumen angelegt. Man erbaut die Kammer aus Backsteinen, womöglich mit Luftisolierschicht, und verstreicht die Fugen sorgfältig, läßt aber die Innenfläche ohne Putz. Die Einsteigeöffnung erhält eine gute Doppelthür. Bei hohen Heizkammern zieht man oberhalb des Heizkörpers eine horizontale Scheidewand, um eine Mischkammer zu erhalten, welche nach Bedarf eine Mischung der erhitzten Luft mit frischer kalter Luft ermöglicht. Die Kanäle, welche die kalte Luft zum Heizapparat (kalte Kanäle) und von diesem nach den beheizten Räumen (Heizkanäle) sowie wieder zurück nach dem Heizapparat (Zirkulationskanäle) und verunreinigte Zimmerluft ins Freie führen (Ventilationskanäle), sind von kreisförmigem oder quadratischem Querschnitt und so weit, daß die Ein- und Ausströmungsgeschwindigkeit nicht mehr als 1 m in der Sekunde beträgt. Sie sind mit Schiebern oder Klappen zum Ein- und Ausschalten versehen und so eingerichtet, daß sie sich leicht reinigen lassen. Der kalte Kanal muß aus undurchlässigem Material, z. B. aus Thonröhren mit sorgfältiger Muffenverdichtung, hergestellt werden und die Luft an einem reinlichen, geschützten Ort ansaugen. Am besten legt man zwei Kanäle an, die in entgegengesetzter Richtung verlaufen, und von denen man immer nur den einen benutzt, gegen dessen Mündung der Wind gerichtet ist. Die Heiz- und Ventilationskanäle müssen so gelegt werden, daß sie vor Abkühlung möglichst geschützt sind; es gelten für sie dieselben Regeln wie für den Bau der Schornsteine, und die Ventilationskanäle, welche über das Dach hinausgeführt werden, schützt man an der Mündung durch einen Aufsatz. Die Heizkanäle gehen vom obern Teil der Heizkammer aus, im Interesse der gleichmäßigern Verteilung der Heizluft aber läßt man die für die höhern Stockwerke bestimmten Kanäle, die enger sein dürfen als die Kanäle der Zimmer in den untern Stockwerken, etwas tiefer entspringen. Ist keine Mischkammer vorhanden, so kann man die Heizkanäle bis zur Sohle der Heizkammer herabführen und hier eine Einmündung für kalte Luft anbringen. Für jeden zu beheizenden Raum werden eigne Heizkanäle hergestellt. Die Ausmündungen der Kanäle bringt man in gewöhnlichen Zimmern 2–2,25 m, in höhern Sälen 3–4 m über dem Boden an; man erreicht aber eine befriedigende Verteilung der Wärme nur durch eine auf den Raum beschränkte Luftzirkulation im Sinn der Wirkung des Mantelofens: man gibt dem Heizkanal zwei übereinander liegende Mündungen, von denen die obere als eigentliche Ausströmungsöffnung dient, während in die untere die Zimmerluft lebhaft ausströmt, um mit der heißen Luft gemischt ins Zimmer zurück zu gelangen. Auch wird die Verteilung der Wärme schon wesentlich gefördert, wenn man vor der Einmündung der heißen Luft eine Platte nach Art eines Ofenschirms anbringt. Die Ventilationskanäle werden in den Zimmern bis auf den Fußboden herabgeführt und erhalten hier und unter der Decke eine Einströmungsöffnung. Zum gewöhnlichen Gebrauch dient die untere Öffnung, während man die obere benutzt, um in außergewöhnlichen Fällen heiße Luft schnell abzuführen; auch funktioniert sie außerhalb der Heizzeit als Ventilationsöffnung (Sommerventilation). Die Zirkulationskanäle bilden gewöhnlich Verlängerungen der Ventilationskanäle nach abwärts bis zur Sohle der Heizkammer. Die Abströmungsöffnung im Zimmer ist zugleich die untere Mündung des Ventilationskanals, und man läßt diese Öffnung mit Hilfe einer Doppelklappe je nach Bedarf bald in dem einen, bald in dem andern Sinn funktionieren. Solange die Zirkulationskanäle in Thätigkeit sind, bleiben auch die kalten Kanäle geschlossen. Die Luftzirkulation gewährt unstreitig erhebliche Ersparnisse, indes leidet dabei die Reinheit der Luft, wenn man sie nicht noch vor Benutzung des Zimmers unterbricht und alsbald die Ventilationsheizung in Gang setzt.

Fig. 7 stellt das Schema einer Luftheizanlage dar: [341] h Heizofen, f der kalte Kanal, a Heizkanal, A und B zu beheizende Räume, v Ventilationskanal, b Abströmungsöffnung am Fußboden, b1 unter der Decke, c Zirkulationskanal. Häufig sieht man sich auch genötigt, die Luft, welche man durch die kalten Kanäle ansaugt, zu reinigen. Dies geschieht meist durch feine Siebe, welche die Staubteilchen zurückhalten, oder dadurch, daß man die Luft durch einen Sprühregen oder durch Wasserbecken treibt. Sehr gut bewährte sich die Einrichtung, die Luft durch einen Ventilator in Röhren zu treiben, die in einen Dampfkessel münden, am Ende verschlossen, auf ihrer ganzen Länge aber, soweit sie im Kessel und hier unter Wasser liegen, fein durchlöchert sind. Die Luft tritt hierbei in feinen Bläschen durch das Wasser, wird vollständig gereinigt und zugleich mit Feuchtigkeit gesättigt. Den Feuchtigkeitsgrad kann man dabei beliebig regulieren, indem man den Dampfkessel schwächer oder stärker heizt. Bei andern Reinigungseinrichtungen muß die Luft durch besondere Vorkehrungen feucht gemacht werden, damit sie nach der Erwärmung und bei lebhafter Strömung nicht den Eindruck zu großer Trockenheit macht. Man leitet sie über Gefäße mit Wasser oder durch befeuchtete Gewebe, die man in der Heizkammer oder vor der Ausströmungsöffnung anbringt. Im letztern Fall kann der Zimmerbewohner den Feuchtigkeitsgehalt der Luft beliebig regulieren. Fischer hat für diesen Zweck vorgeschlagen, die Luft vor dem Eintritt in das Zimmer mit Wasser zu sättigen und zwar bei einer Temperatur, deren Sättigungspunkt dem Wassergehalt entspricht, den die Luft bei Zimmertemperatur haben soll. Rietschel stellt ein Hygrometer auf und ruft mit Hilfe einer elektrischen Vorrichtung je nach Bedarf eine Befeuchtung der Luft mit Wasser in fein verteiltem Zustand oder mit Dampf hervor. Fig. 8 zeigt eine von Rietschel u. Henneberg ausgeführte Luftheizungsanlage in einem Berliner Schulhaus. Man erkennt leicht im untern Teil die eigentliche Heizanlage, im obern ein darüberliegendes Klassenzimmer. a sind die mit Rippen versehenen Heizrohre, welche mit Rücksicht auf die Ausdehnung durch die Wärme auf Rollen ruhen. Der Feuerraum und der Anfangsteil der Heizrohre sind mit Schamottesteinen ausgemauert, so daß sie nicht erglühen können; c ist der Rauchkanal, d der durch eine Drosselklappe n regulierbare kalte Kanal, e, f, g sind die mit Regulierklappen versehenen Anfänge der Warmluftkanäle. Die Regulierung geschieht vom Heizer durch über Rollen geführte Ketten. h ist die Ausströmungsöffnung im Erdgeschoß, welche vom Zimmer aus nochmals durch die mit Stellquadrant versehene Drosselklappe i reguliert werden kann. m ist ein Wasserverdunstungsgefäß. Über demselben ist ein mit der Wasserleitung in Verbindung stehendes Rohr angebracht, aus welchem Wasserstrahlen gegen die darüber befindlichen Kalotten geschleudert werden; das Wasser verwandelt sich hierbei in einen ganz feinen Sprühregen. Das überflüssige Wasser tropft nach m ab und wird eventuell durch ein Ableitungsrohr abgeführt. p ist die Abdeckplatte zur Reinigung des Fuchses. Im Schulzimmer befindet sich an den nach dem Ventilationskanal k führenden Öffnungen ein Doppelschieber ll, welcher ein gleichzeitiges Schließen beider Ventilationsöffnungen nicht gestattet, sondern stets die eine öffnet, wenn die andre geschlossen wird. Durch die obere Öffnung wird die zu heiße, durch die untere die verdorbene Luft des Zimmers abgeführt.

Die Luftheizung ist in der Anlage die billigste Zentralheizung. Die Kosten ihres Betriebes hängen wesentlich davon ab, ob die erforderte Wärme in den zu beheizenden Raum unter großem oder geringem

Fig. 8.
Luftheizungsanlage von Rietschel u. Henneberg.

Luftwechsel geliefert wird. Der Betrieb wird teurer oder geradezu verschwenderisch, wenn durch Luftheizung Räume beheizt werden, welche des künstlichen Luftwechsels nicht bedürfen. Die Luftheizung eignet sich nicht für ausgedehnte Gebäude, weil bei diesen mehrere Feuerstellen angelegt werden müssen; ihre Einrichtung ist nur in Häusern möglich, welche schon beim Bau mit den erforderlichen Kanälen versehen sind. Die Luftheizung erwärmt die zu beheizenden Räume schnell, hält aber die Wärme, wenigstens bei eisernem Heizapparat, nicht lange nach; sie empfiehlt sich für die periodische Beheizung von Sälen und andern großen Räumen wie Kirchen. Das Prinzip der Luftheizung ist mehrfach in einer durchaus befriedigenden und gesundheitsmäßigen Weise zur Ausführung gebracht worden, und wenn vielfach Klagen [342] über die Luftheizung laut geworden sind, so hat man diese auf mangelhafte Ausführung der Anlage oder fehlerhaften Betrieb zurückzuführen; jedenfalls fallen geringe, vorerst noch unvermeidliche Mißstände im Vergleich zu den Vorzügen der Luftheizung wenig ins Gewicht.

Wasserheizung.

Die Wasserheizung besteht aus einem in sich geschlossenen und mit Wasser gefüllten Röhrensystem, welches in seinem untern Teil einen Kessel enthält. Wird dieser Kessel geheizt, so steigt das heiße Wasser in dem an der obern Wand des Kessels entspringenden Rohr auf, kühlt sich in den obern Teilen des Röhrensystems ab und strömt in den absteigenden Röhren zu dem untern Teil des Kessels zurück, wo es von neuem erhitzt wird. Man unterscheidet vier Systeme der Wasserheizung: 1) Warmwasserheizung mit Niederdruck, Erwärmung des Wassers bis höchstens 100°; 2) Warmwasserheizung mit Mitteldruck, Erwärmung des Wassers auf 100–140°; 3) Heißwasserheizung mit Mitteldruck, etwa 150° in der Feuerschlange; 4) Heißwasserheizung mit Hochdruck, mit etwa 200° in der Feuerschlange. Die Oberflächentemperatur der Heizkörper beträgt bei der Warmwasserheizung zwischen 40 und 100°, bei der Heißwasserheizung zwischen 50 und 200°. Soll mit der Wasserheizung Ventilation verbunden werden, so kann man, wie bei der Luftheizung, eine zentrale Heizkammer anlegen, von welcher aus die erwärmte Luft an die einzelnen Zimmer verteilt wird, oder man richtet vertikal unter den Zimmern einzelne Heizkammern ein. Dabei kann man sich auf die Zuführung erwärmter Luft beschränken oder den Zimmern noch direkt durch die Wasserheizungsleitung Wärme zuführen. Die Warmwasserheizung

Fig. 9.
Warmwasserheizung.

besteht aus dem Heizkessel A (Fig. 9), den Leitungsröhren des Zuflusses a und des Rückflusses b, den Heizkörpern c und der zu dem Expansionsgefäß e führenden Luftleitung. Den Kessel legt man möglichst tief und, obwohl die horizontale Ausdehnungsfähigkeit der Anlage etwa 200 m beträgt, möglichst zentral unter die zu beheizenden Räume. Der Kessel ist ein Röhrenkessel, und seine Größe richtet sich nach der im ganzen System enthaltenen Wassermenge, der Größe des Wärmebedarfs der zu beheizenden Räume und der Zeit des Anwärmens, welches gewöhnlich 3–4 Stunden währt. Mit der Größe des Wasserinhalts der Heizanlage wächst auch die Gleichmäßigkeit und Nachhaltigkeit der Erwärmung. Bisweilen hat man auch das Wassergefäß in die Kochmaschine gelegt. Da ein offenes Expansionsgefäß vorhanden ist, so steigt die Temperatur des Wassers nur wenig über 100°, obgleich der Druck der Wassersäule in der Rohrleitung auf dem Wasserspiegel im Kessel lastet. Man bringt entweder nur ein Steigrohr an, welches bis auf den Dachboden führt und sich dort verzweigt, oder man verwendet mehrere kleine Steigrohre und bewirkt die horizontale Verteilung des erwärmten Wassers schon im Keller. Alle Teile der Rohrleitung, die nicht zur Wärmeabgabe bestimmt sind, werden mit schlechten Wärmeleitern umgeben, oft auch eingemauert oder wenigstens mit Brettern etc. verkleidet. Die Heizkörper in den Zimmern besitzen Ventile, um die Wasserzuleitung beliebig regeln zu können. Man benutzt säulenförmige Öfen, die aus zwei konzentrischen Cylindern von Eisenblech bestehen, zwischen welchen sich das warme Wasser befindet, so daß also zwei große Heizflächen, eine innere und eine äußere, existieren. Der von der innern Heizfläche umschlossene Raum kann auch zur Erwärmung von kalter Luft dienen, die man zu Ventilationszwecken in das Zimmer leitet. Man hat auch zur bessern Ausnutzung der Wärme durch den Mantelraum Röhren gelegt, welche zur Luftzirkulation bestimmt sind. Statt der Öfen benutzt man Rohrregister (liegende Röhrenöfen), die in Fensterbrüstungen und Nischen eingesetzt werden. Sie bestehen aus parallelen schmiedeeisernen Rohrstücken, deren Enden durch gußeiserne Sammelkasten verbunden sind, so daß durch dieselben das Wasser zirkulieren kann. Ein andrer Heizapparat ist das Rippenregister, ein gußeiserner Kasten, dessen Außenfläche mit Rippen versehen ist. Die Batterien endlich bestehen aus eisernen Röhren mit Rippen, welche entweder aufgegossen, oder aus Scheiben mit zentraler Durchbohrung hergestellt sind. Von der höchsten Stelle der Steigröhre zweigt das Luftleitungsrohr ab, welches die beim Erwärmen des Wassers auftretenden Dampf- und Luftblasen in das Expansionsgefäß leitet. Dies gestattet das Überwachen des Wasserstandes in der Leitung und das Nachfüllen von Wasser. Bei der Mitteldruckheizung befindet sich an der Mündung der Rohrleitung im Expansionsgefäß ein Doppelventil mit einer dem erlaubten Druck entsprechenden Belastung. Die Niederdruckheizung gibt eine milde, gleichmäßige und nachhaltige Wärme und eignet sich vortrefflich für Räume mit ununterbrochenem Heizbetrieb, aber nicht für Fälle mit oft und lange unterbrochener H., weil das Anheizen zu lange dauert und der Apparat in den Ruhepausen durch Einfrieren Schaden leiden kann. Die Anlage ist teuer, aber bei solider Ausführung dauerhaft, der Betrieb ist einfach, ungefährlich und verhältnismäßig billig. Die Mitteldruckheizung beansprucht etwas weniger große Heizkörper und wird dadurch in der Anlage etwas billiger, sie erfordert aber, da der Druck in dem Apparat auf 3–4 Atmosphären steigt, sorgfältigere Ausführung und hält wegen der geringern Wassermenge in den Heizkörpern die Wärme weniger lange. Für Wohn- und Krankenzimmer, Schulen, Büreaus etc. ist die Niederdruckheizung unbedingt vorzuziehen.

Die Heißwasserheizung (System Perkins) besteht aus einer vollkommen geschlossenen Rohrleitung, besitzt starkwandige Rohre von überall gleicher, aber nur geringer Weite und wird auf einen Druck von 150 Atmosphären[WS 1] geprüft. Ein Teil des Rohrs, in Spiralform aufgerollt (die Feuerschlange), dient [343] zum Erhitzen des Wassers, und ebenso bestehen die Heizkörper aus Rohrspiralen. Bisweilen führt man aber auch die Heizrohre über dem Fußboden den Wänden entlang oder legt sie in die letztern in einen mit durchbrochenen Eisenplatten bedeckten Kanal. Fig. 10 zeigt das Schema einer solchen Anlage.

Fig. 10.
Heißwasserheizung.

f‌f sind die Feuerschlangen, die im Ofen a erhitzt werden. Das Rohr geht von dem obern Ende der Feuerschlange direkt nach dem höchsten Stockwerk des Hauses, kommuniziert durch die Leitung l noch vor Bildung der obersten Heizspirale mit dem Expansionsgefäß e, welches geschlossen, aber teilweise mit Luft gefüllt ist, und bildet auf dem Rückweg eine Heizspirale h nach der andern. Man wendet möglichst kurze Leitungen an und konstruiert für ein größeres Gebäude mehrere Systeme, wenn eine Rohrleitung von 180 m Länge nicht ausreicht. Sämtliche Feuerschlangen kann man aber in einem Ofen vereinigen. Die Anlagekosten der Heißwasserleitung sind viel geringer als die der Warmwasserleitung, der Betrieb ist einfach und verhältnismäßig billig, das Anheizen erfordert nur 3/4–1 Stunde; aber die Wärme ist weder mild noch nachhaltig und die Temperatur so hoch, daß aus dem auffallenden Staub üble Gerüche entwickelt werden. Dies ist besonders bemerkbar, wenn die Rohrleitung unter Gitterwerk im Boden liegt. Bei Nichtbenutzung friert das Wasser in den Rohren leicht ein, und man hat daher vorgeschlagen, statt des reinen Wassers konzentrierte Salzlösungen anzuwenden, welche weniger leicht erstarren als das Wasser. Die Mitteldruck-Heißwasserheizung unterscheidet sich wenig von der Heißwasserheizung, verdient aber den Vorzug, weil sie mit geringerer Temperatur arbeitet, daher weniger strahlende Hitze entwickelt und bei achtsamer Bedienung keine Explosionsgefahr bietet, die bei der Heißwasserheizung, wenigstens in der Feuerschlange, nicht völlig ausgeschlossen zu sein scheint.

Dampfheizung.

Bei der Dampfheizung ist Wasserdampf der Träger der Wärme; man wendet denselben aber nur unter einem Druck von 1,5–2 Atmosphären[WS 2], entsprechend einer Temperatur von 112–121°, an, und mithin kommt weniger die Wärme in Betracht, welche der Dampf als solcher abgeben kann, als vielmehr die gebundene Wärme (pro 1 kg Wasser etwa 540 Wärmeeinheiten), welche bei der Verdichtung des Wasserdampfes zu Wasser frei wird. Der Dampfentwickler ist in der Regel ein Dampfkessel gewöhnlicher Art (der oft nebenbei oder hauptsächlich andern Zwecken dient), er muß aber einem wechselnden, zeitweise sehr hohen Dampfbedarf Genüge leisten und doch nur mit einer Dampfspannung von 3–4 Atmosphären[WS 3] arbeiten. Die Leitungsrohre macht man aus Schmiedeeisen, seltener aus Kupfer und umgibt sie mit einer guten Schutzhülle aus schlechten Wärmeleitern; auch ist auf die Ausdehnung der Rohre durch Einschaltung eines aus zwei gebogenen Rohren bestehenden Kompensators Rücksicht zu nehmen. Das Kondensationswasser fließt durch eine besondere Rohrleitung nach dem Dampfkesselhaus zurück. An das Ende dieser Leitung schließt man automatische Kondensationswasserableiter an. Man führt den Dampf vom Kessel durch ein Hauptrohr direkt bis zum Dachboden und leitet ihn dort durch Abzweigungen nach den einzelnen Heizkörpern. Diese unterscheiden sich wenig von den bei der Warmwasserheizung üblichen Formen, nur müssen selbstthätige Doppelventile eingeschaltet werden, durch welche die Luft beim Abstellen des Dampfes und bei der Abkühlung ein-, beim Anlassen ausströmt. Die Öfen sind bei diesem System seltener direkte Dampföfen, sondern jetzt meist Dampfwasseröfen (Dampfwasserheizung) und enthalten dann Wasser, welches durch Dampf erhitzt wird. Dabei tritt der Dampf entweder direkt zum Wasser, oder er ist von diesem durch Zwischenwände getrennt. Die Dampfheizung gestattet eine fast unbeschränkte Ausdehnung in horizontaler Richtung, so daß nicht allein einzelne ausgedehnte Gebäude und der ganze Gebäudekomplex größerer Anstalten, sondern selbst die Häuser ganzer Stadtteile von einer gemeinsamen Feuerstelle aus beheizt werden können. Auch ist die Ausdehnungsfähigkeit in vertikaler Richtung eine sehr große. Überdies kann die Dampfheizung auch mit Luftheizung in der Art kombiniert werden, daß man die einzuführende frische Luft durch mit Dampf geheizte Rohre erwärmt (Dampfluftheizung), und außerdem dient dann wohl noch der Dampf zum Betrieb von Ventilatoren. Da der Dampf mit sehr großer Geschwindigkeit sich fortbewegt, so funktionieren die Heizkörper der Dampfheizung sehr viel schneller als die der Wasserheizung; ihre Wirkung ist aber sehr intensiv und nicht nachhaltig, während Dampfwasseröfen eine milde, gleichmäßige und nachhaltige Wärme liefern. Anlage und Betrieb sind teuer, weil an die Ausführung und die Bedienung hohe Anforderungen gestellt werden müssen, und deshalb eignet sich die Dampfheizung nicht für Wohnhäuser und andre kleine Gebäude. Sehr große Vorteile bietet sie dagegen, wo der Dampf außerdem in seiner außerordentlich vielseitigen Verwendbarkeit ausgenutzt wird. Im allgemeinen aber ist die Dampfheizung nur in der Form der Dampfwasser- und der Dampfluftheizung zu empfehlen.

Zur Beurteilung der Kosten der verschiedenen Heizsysteme hat das Landes-Medizinalkollegium in Sachsen in 40 Lehranstalten des Königreichs sachgemäße Ermittelungen anstellen lassen, aus denen sich ergab, daß pro 100 cbm des zu heizenden Raums erforderten:

[344]

  Herstellung Heizung pro Tag
Luftheizung   270,97 Mark     000,16 Mark  
Dampfwasserheizung 642,16 0,15
Dampfluftheizung 138,49 0,15
Heißwasserheizung 346,49 0,13
Heißwasserluftheizung 769,11 0,13
Gewöhnliche Ofenheizung 85,90 0,22

Das Normalwärmemaß (nicht unter 18 und nicht über 20°) war am besten bei der Luftheizung eingehalten, ebenso das Normalmaß des Feuchtigkeitsgehalts der Luft, nächstdem bei der Heißwasserheizung. Am wenigsten günstig hat sich in Berücksichtigung dieser Momente die gewöhnliche Ofenheizung erwiesen, welche noch dazu in Bezug auf den Verbrauch an Heizmaterial die teuerste war.

Ein Versuch, eine Zentralheizung für ganze Stadtteile auszuführen, ist in New York mit gutem Erfolg gemacht worden. Man benutzte zur Erzeugung von Dampf zwei Kessel und leitete denselben durch Straßenrohre von zusammen 3 engl. Meilen Länge nach allen Richtungen in etwa 210 Häuser. Während des Winters wurden die beiden Kessel bis zu einem Druck von 35 Pfd. geheizt und 4 Ton. Anthracit in 24 Stunden verbraucht. Im Sommer heizt man nur einen Kessel, der 1,5 T. Anthracit in 24 Stunden verbraucht und auf einen Druck von 25 Pfd. gebracht wird. Die Röhrenleitung beginnt mit 4zölligen und endet in den Häusern mit 3/4zölligen Röhren. Diese Röhren sind zunächst mit Asbestpapier umgeben, dann folgt eine Umhüllung von russischem Filz und schließlich eine solche von Manilapapier; sie liegen in einer Holzröhre, welche 3/4 Zoll weiter gebohrt ist als der Durchmesser des eisernen Rohrs mit seiner Filzbekleidung. Man legt die Röhren wie Gas- und Wasserleitungsröhren und bringt in Entfernung von je 100 Fuß ein Expansionsventil an. Die Ausstrahlung der Wärme in den Häusern wird durch Ausstrahler vermittelt, welche aus 1zölligen vertikal stehenden Röhren mit Abflußrohr für das Kondensationswasser bestehen. Letzteres hat beinahe Siedetemperatur und eignet sich für Haushaltungszwecke, zum Heizen von Treibhäusern etc. Man hat übrigens den Dampf auf eine Entfernung von mehr als einer halben engl. Meile auch zum Betrieb von Dampfmaschinen, zum Kochen, Backen etc. benutzt. Die geschäftlichen Ergebnisse des Unternehmens sollen sehr günstige sein, und für den Konsumenten gewährt die Zentralheizung außer Verminderung der Feuersgefahr wesentliche Vorteile. Vgl. Wolffhügel in Eulenbergs „Handbuch des öffentlichen Gesundheitswesens“ (Berl. 1882); Ferrini, Technologie der Wärme (deutsch, Jena 1878); Degen, Praktisches Handbuch für Einrichtungen der Ventilation und H. (3. Aufl., Münch. 1878); „Deutsches Bauhandbuch“ (Berl. 1874–84, 2 Bde.); Wolpert, Theorie und Praxis der Ventilation und H. (2. Aufl., Braunschw. 1880); Scholtz, Handbuch der Feuerungs- und Ventilationsanlagen (Stuttg. 1881); Fischer im „Handbuch der Architektur“, 3. Teil, Bd. 4 (Darmst. 1881); Deny, Rationelle H. und Lüftung (deutsch von Häsecke, Berl. 1885); Rietschel, Lüftung und H. von Schulen (das. 1885).


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 439
korrigiert
Indexseite

[439] Heizung der Eisenbahnwagen mit Elektrizität, s. Eisenbahnbetrieb, S. 218.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Atmospären
  2. Vorlage: Atmospären
  3. Vorlage: Atmospären