Dort in der Vigna hast du sie gesehen,
Die holde Mutter mit dem schönen Kinde,
Das sie umfängt, so mutterselig, linde –
Entzückt bliebst du, andächtig stille stehen!
5
Da fasste dich des heil’gen Geistes Wehen –
Es sucht die Hand, was sie nur eben finde,
Mit Meisterstrichen fesselt sie geschwinde
Unsterblich Leben! – und so ist’s geschehen!
Dem Genius ist Alles unterthan –
10
Er schnitzt ein Götterbild aus jedem Span!
Und eines schlichten, alten Fasses Boden,
Das leer noch Geist und Feuer in sich barg,
Der Auferstehung harrend wie im Sarg –
Verliehst du, RAPHAEL, des ew’gen Lebens Odem!