Mahnung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Otfried Krzyzanowski
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Mahnung
Untertitel:
aus: Unser täglich Gift S. 25
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1919
Verlag: Kurt Wolff Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


     [25] MAHNUNG

Stille! Freund! Es lernt sich alles.
Wer die Scham verlernt hat, ist
Jeglichen Verbrechens fähig.

Längst begehrt mein Herz: zu sehen

5
Wie im Kampf der Feige kühn wird

Und wie aus dem kältesten Grauen
Jäh die Grausamkeit erwacht.

Preist nicht den Gewinn der Arbeit!
Ja: der Durst begehrt nach Säure!

10
Wohl! Bedenk: Das Herz verlangt nicht

Obst: es will gestohlene Früchte.

Meide Worte, die uns rühren:
Sie verführen, und im Herzen,
Das Verführung schon gekostet

15
Und verspürt hat, wacht die Tücke.


Schweigt von Gott! Schweigt von der Plage!
Glaubens Reden stört die Andacht,
Stört die stille Scham des Mannes.
Schweigt von Tugend und von Sünde.

20
Darum still! Und müßt ihr reden,

Sprecht in leichten lockern Worten,
Die den Tänzer nicht beschweren,
Nicht des Weines Licht verdunkeln.