Mandäische Liturgien/Qolasta/96
XCVI.
Versehen, wohlversehen bin ich,
die Uthras des Lichtes haben mich versehen.
Ich bin versehen, das Leben hat mich versehen,
ich bin wohlversehen, die Uthras des Lichtes haben mich versehen.
Sie versahen mich mit der Reisezehrung der Kušṭā,
sie rüsteten mich mit all ihrer Weisheit aus.
Weswegen war Ptahil,
weswegen hat er die Welt geschaffen?
Weswegen entstand der Plan
und haben sie mich aus meinem Orte gebracht?
Sie sandten mich in die Welt der Anstöße,
die ganz voller Knoten und Siegel ist.
Sie ist ganz voll Feuer,
mit Dornen und Disteln besäet.
Sie ist ganz voll Blendwerk,
ganz voll Trug und Lug.
Die Planeten, die in ihr wohnen,
sinnen täglich auf Böses gegen mich.
Auf Böses sinnen sie gegen mich
und sagen: Wir wollen seinen Sinn zwiespältig machen.
Von meinem Herzen, das mit Kušṭā erfüllt ist,
sagen sie: wir wollen es von uns her straucheln lassen.
Von meinen Augen, die zum Licht emporschauen,
sagen sie: sie sollen (unkeusche) Winke geben.
Von meinem Munde, der das Leben preist,
sagen sie: er soll Lüge sprechen.
Von meinen Händen, die Almosen geben (und Kušṭā darreichen),
sagen sie: sie sollen morden.
Von meinen Knien, die sich vor dem Leben verneigen,
sagen sie: sie sollen sich vor den Sieben verneigen.
Von meinen Füßen, die die Pfade der Kušṭā (und des Glaubens) wandeln,
sagen sie: sie sollen barfuß gehen.
Ich hob meine Augen zur Höhe empor,
mit meiner Seele hoffte ich nach dem Hause des Lebens.
Als das Leben meinen Ruf hörte,
sandte es mir einen Geleiter entgegen.
Der Geleiter, der mir entgegen kam,
brachte mir ein prächtiges Gewand.
Er enthüllte Glanz und zeigte ihn mir,
und ich legte den stinkenden Körper ab.
Er faßte mich bei der Fläche meiner Rechten
und führte mich über die Wasserbäche.
Über die Wasserbäche führte er mich,
er leitete mich hin und stützte mich auf das Abbild des Lebens.
Das Leben stützte das Leben,
das Leben fand das Seinige.
Das Seinige fand das Leben,
und meine Seele fand, was sie erhoffte. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.