Meeresstille

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« Sturm Buch der Lieder (1827) Seegespenst »
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Textdaten
Autor: Heinrich Heine
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Titel: Meeresstille
Untertitel:
aus: Buch der Lieder, Die Nordsee, Erster Cyklus, S. 332–333
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1825–1826
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans der Ausgabe 1827 auf den Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[332]

IX.

Meeresstille.

     Meeresstille! Ihre Strahlen
Wirft die Sonne auf das Wasser,
Und im wogenden Geschmeide
Zieht das Schiff die grünen Furchen.

5
     Bei dem Steuer liegt der Bootsmann

Auf dem Bauch, und schnarchet leise.
Bei dem Mastbaum, seegelflickend,
Kauert der betheerte Schiffsjung.

     Hinter’m Schmutze seiner Wangen

10
Sprüht es roth, wehmüthig zuckt es

Um das breite Maul, und schmerzlich
Schau’n die großen, schönen Augen.

     [333] Denn der Capitän steht vor ihm,
Tobt und flucht und schilt ihn: Spitzbub.

15
„Spitzbub! einen Hering hast du

Aus der Tonne mir gestohlen!“

     Meeresstille! Aus den Wellen
Taucht hervor ein kluges Fischlein,
Wärmt das Köpfchen in der Sonne,

20
Plätschert lustig mit dem Schwänzchen.


     Doch die Möve, aus den Lüften,
Schießt herunter auf das Fischlein,
Und den raschen Raub im Schnabel
Schwingt sie sich hinauf in’s Blaue.