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Menschenfresser in Ostindien

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Menschenfresser in Ostindien
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 499,500
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[500] Menschenfresser in Ostindien. Während die Bevölkerung der Südseeinseln durch die Berührung mit den Europäern immer civilisirter wird und barbarische Unsitten, wie das Menschenfressen, dort im Aussterben begriffen sind, sprechen neuere Berichte, besonders diejenigen des Engländers John C. Nasfield, von Menschenfressern unter der Urbevölkerung Vorderindiens, wo natürlich religiöse Ceremonien damit im Zusammenhange stehen oder auch ein blinder Aberglauben. Im Bezirke Mirzapur sollen Männer und Frauen, welche einen Berg auf einem gewissen Pfade herauf stiegen, spurlos verschwunden sein. Ein Zauberer in einer Berghöhle soll sie getödtet und verzehrt haben, da er seine Zauberkraft nur solchem Mahle verdanke. Einige Stämme Mittelindiens sollen das Fleisch der Männer und Knaben, welche sie der Todesgöttin geopfert, bis in die neueste Zeit verzehrt haben. Die Musharas pflegten bis vor kurzem ihre todten Eltern aufzuessen; diejenigen, die dem Tode nahe waren, luden ihre Verwandten ein, daß sie nach ihrem Hinscheiden sie verspeisen möchten. In der Nähe von Buster wurde noch vor kurzem eine Menge Menschen zu Menschenopfern fortgeschleppt.

Hoffen wir, daß solche Greuel vor der immer mehr um sich greifenden Civilisation nicht mehr lange Stand halten!