Merkent an die kleine ameis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Der Marner
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Merkent an die kleine ameis
Untertitel:
aus: UB Heidelberg 349v
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1225–1250
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
Mit aufgelösten Lettern. Vergleiche auch Merkent an die kleine ameiſ in Originallettern.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[349v]

Merkent an die kleine ameis·
so si den winter vor ir weis·
si samnet in des svmers ernde kv́ndekliche ir spise·
sam tů dv mensche vnd bvwe enzit·
ein starker winter vf dir lit·
der machet dich in sorgen alt vnd in dem alter grise·
dv maht hie bvwen vnd sen·
mit gv̊ten werken gegen gote vnd dinen eben kristen·
dc dv maht sniden vnd men·
vnd ǒch dich dort gegen dinem hohen herren maht gevristen·
so dv den zins zehove gist·
die sele gote vnd dv in ermem melwe begraben list·
dv schaffe es so das din dú sele warte imme paradise·

Es hat dú starke gotes kraft·
mit wunderlicher meisterschaft·
gecirgget wol der sternenkreis den svnnen vnd die manen·
dv bist gebildet mensche nach im·
dv sitze dv stant dv wat dv swim·
dv solt dich siner helfe niemer vreuenliche entanen·
sin hoͤhe dú ist dir zehoh·
sin wite zebreit sin grunt zetief sin lenge sich dir lenget·
der erste mensche sin lere floch·
da von wart er vs paradýses froͤiden her gepfrenget·
in dirre werlte vnfroͤiden kamer·
da von vns twinget noch des flůches zange vnd sleht der hamer·
wir mv̊ssen vnser spise in sweize von der erde ianen·

Der sv́nder fluhe vnd wisse er war·
dú gotes ǒgen sint so clar·
dc sich vor ime verbirget niht so kleine als ist ein milwe·
die blikzen vnd die donreslege·
sint mit gewalte in siner pflege[WS 1]·
der regenboge der winde svs dú heiter das gehilwe·
sin sin kan alle sternen zeln·
ir namen ir lǒf vnd alle ir maht ir schin vnd alle ir zeichen·
er sitzet vf den himel steln·
wie wilt dv mensche mit dinem kranken sinne den erreichen·
bis demvͤt vnd erbarme dich·
erbermde schv̊f dc er von himel zer erde neigete sich·
er gab dvrh vns sin liehten varwe in des todes gilwe·

Es nahet gegen der sv̊netage·
dc got wil svͤne alle klage·
wir haben niht gewisses dúr des todes offenvnge·
wilt dv dem tode endrinnen dort·
sich mensche vernim dc gottes wort·
erfúlle mit den werken dc dv sprichest mit der zvnge·
wie snel ist eines ǒgenblik·
so snel ist da ze Josaphat des al gerihtes ende·
die rehten fvͤret da den sig·
so windent die vertanen da vil iemerlich ir hende·
die mv̊ssen in des tievels kewen·
da sint si lebent in iamer tot von ewen vnd zewen·
da samne vns gottes gvͤte zv̊ der rehten samenvnge·

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: pflige.