Mit der Zeit

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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Mit der Zeit
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 150–151
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[150]
Mit der Zeit.


Wir sind sehr unzufrieden
     Mit der Zeit;
Wir zanken viel hienieden
     Mit der Zeit.

5
Doch uns selbst gewaltsam reißt

     Sonder Wollen,
     Trotz dem Schmollen,
Mit sich fort der Zeiten Geist
In dem Kampfe mit der Zeit.

10
Wir wachsen und wir blühen

     Mit der Zeit.
Die Rosen glühn, wir glühen
     Mit der Zeit.
Der Herbst verbleicht das Laub;

15
     Wie die Blätter

     Rauher Wetter,
So sind wir der Stürme Raub
In dem Kampfe mit der Zeit.

Drum laßt uns Rosen brechen

20
     Mit der Zeit;

Doch auch in See uns stechen
     Mit der Zeit,
Die alle Segler treibt.

[151]
Denn verzagen
25
     Muß in Klagen,

Wer im Hafen sitzen bleibt,
Wer nicht segelt mit der Zeit.

Wir trösten uns im Leiden
     Mit der Zeit,

30
Und lernen Leisten schneiden

     Mit der Zeit.
Wird, Zeit, die Welt in dir
     Noch so pfiffig,
     Noch so kniffig,

35
Werden pfiffiger auch wir,

Immer kühner mit der Zeit.

Wir freuen uns am Schönen
     Mit der Zeit;
Die Schönen uns versöhnen

40
     Mit der Zeit.

Und so bleibe Sang und Klang
     Immer neu uns,
     Ewig treu uns
In des Lebens Ernst und Zwang,

45
Zur Versöhnung mit der Zeit.