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Morgengebet (Eichendorff)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joseph von Eichendorff
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Titel: Morgengebet
Untertitel:
aus: Deutscher Musenalmanach
Herausgeber: Adelbert von Chamisso, Gustav Schwab
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1833
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag:
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Erscheinungsort: Weidmannsche Buchhandlung, Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Joseph Freiherrn von Eichendorff’s sämmtliche Werke. Zweite Auflage. 1. Band. Biographische Einleitung und Gedichte. Leipzig, 1864.
S. 571–572. Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[571] Morgengebet.

O wunderbares, tiefes Schweigen,
Wie einsam ist’s noch auf der Welt!
Die Wälder nur sich leise neigen,
Als ging’ der Herr durchs stille Feld.

5
Ich fühl’ mich recht wie neu geschaffen,

Wo ist die Sorge nun und Noth?
Was mich noch gestern wollt’ erschlaffen,
Ich schäm’ mich deß im Morgenroth.

[572] Die Welt mit ihrem Gram und Glücke

10
Will ich, ein Pilger, frohbereit

Betreten nur wie eine Brücke
Zu dir, Herr, übern Strom der Zeit.

Und buhlt mein Lied, auf Weltgunst lauernd,
Um schnöden Sold der Eitelkeit:

15
Zerschlag’ mein Saitenspiel, und schauernd

Schweig’ ich vor dir in Ewigkeit.