Mutterliebe (Hauff)
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Mutterliebe.
Mutterliebe!
Allerheiligstes der Liebe!
Ach! die Erdensprache ist so arm,
O! vernähm’ ich jener Engel Chöre,
Worte der Begeistrung wollt’ ich singen:
„Heilig, heilig ist die Mutterliebe!“
Wie die Sonne geht sie lieblich auf,
Blickt herab, den Blick voll süßen Frieden,
Und die Pflanze sproßt zum Licht hinauf.
Rauhe Stürme ziehen durch die Flur,
Und die junge Pflanze bebet,
Doch die Sonne blickt durch die Natur
Neu erwärmt von ihrem Blick, und strebet
Höher noch zu ihrer Sonne auf.
Mutterliebe! du, du bist die Sonne!
O wie leuchtest du der Blüte doch so warm!
Wenn das Kind umschlingt der treue Arm!
So am Abend, so am Morgen,
Nie ermattet sie,
Wacht in Freuden, wacht in Sorgen
Sie begießt mit Mutterthränen
Ihrer Augen Lust,
Wärmet sie mit stillem Sehnen
An der treuen Brust.
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Daß die Blüte werd’ zur Knospe keimen,
Früchte sieht sie in den süßen Träumen.
Heil’ge, reine Mutterliebe,
Daß sich nie dein stiller Himmel trübe!
Allerheiligstes der Liebe!
Dir ertönten jener Engel Chöre,
Als der Herr zur Erde niederstieg,
Wollt’ er an der Mutterlieb’ erwarmen
Sinket nieder,
Schwestern, Brüder,
Fleht zu dem, der Mutterlieb’ gekannt,
Der sie schuf, sein reinstes Seelenband,
Tragt es aufwärts unser kindlich Flehn,
Tragt’s hinauf zu jenen Sternenhöhn,
Werft euch nieder vor des Vaters Thron,
Fallet nieder vor der Mutter Sohn,
Und den süßen Trost uns immer schenke –
Das segensvolle Heiligtum der Liebe,
Der Mutterliebe!