Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894: Bautzen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Wilhelm Keil
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Bautzen
Untertitel:
aus: Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs : ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde.
S. 49
Herausgeber: Neumann, Gustav
Auflage: 3., neubearb. u. verm. Aufl.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Bibliographisches Institut
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig & Wien
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Digitalisat der Uni Karlsruhe (PDF)
Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe Bautzen
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[49]

Bautzen (wendisch Budissin), St. u. Hauptst. der sächs. Kreish. u. Amtsh. B. (210 m), r. an der Spree, in schöner Lage auf einem Granitfelsen, 21,516 (1834: 8387) Ew., davon 2191 Kath., 49 Juden (3235 Wenden); Inf.-Reg. Nr. 103, P T E (Linie Dresden–Görlitz, B.–Königswartha und B.–Schandau der Sächs. Staatsb.), Reichsbanknebenstelle, Landständische Bank des sächs. Markgraftums Oberlausitz, Vorschußverein, Gewandhaus (Kaufhaus), Kr.- und Amtsh., Konsistorium, Land-, Schwur- und Amtsgericht, Hauptsteueramt; regelmäßige und freundliche Straßen, Schloß Ortenburg von 958, in hoher Lage; 5 Kirchen, darunter die Peters- oder Stiftskirche für Evang. u. Kath., 1 ev. u. 1 kath. für Wenden, 2 Kirchenruinen, Gymnasium, ev. u. kath. Schullehrerseminar, Realschule, Handelslehranstalt, landwirtschaftl. Lehranstalt mit Gartenbauschule, 3 Bibliotheken, ein Altertumsmuseum, eine Bildergalerie, gemischtes Domstift mit ansehnlichem Besitz, Waisen-, Stadtkrankenhaus, Zuchthaus, Rathaus, 2 Wasserhebewerke; wichtige Industrie: Wollspinnerei nebst bedeutender Tuchfabrikation, 2 Eisengießereien und Maschinenfabr., große Papierfabr., Flachsspinn., Lein- u. Strumpfweberei, Bleicherei, Färberei, lithographische Anstalt, Fabr. für Pulver, Thonwaren, Zigarren und Sprit, Kupferhammer, Stanz- und Emaillierwerk, Kunstmühle, Ziegelbrenn., lebhafter Handel, Wollmarkt, bedeutende Viehmärkte.

B. war schon zur Zeit der Gründung der Markgrafschaft Lausitz durch König Heinrich I. (931) vorhanden; Friede 30. Jan. 1018 zwischen Deutschland und Polen, östl. das Schlachtfeld v. B. (20. und 21. Mai 1813). Über das Spreethal ein 258 m langer Eisenbahnviadukt. –

Zum Bezirk des Landgerichts B. gehören die 17 Amtsgerichte zu B., Bernstadt, Bischofswerda, Ebersbach, Großschönau, Herrnhut, Kamenz, Königsbrück, Löbau, Neusalza, Neustadt i. Sachs., Ostritz, Pulsnitz, Schirgiswalde, Sebnitz, Stolpen und Zittau.