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Ostindianische Kriegsdienste/5. Kapitel

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« 4. Kapitel Johann Jacob Saar
Ostindianische Kriegsdienste
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Das Fünfte Capitul.
Was sich Anno 1648. begeben.

IN diesem Jahr / den 5. Febr. wurde ein Capitain, mit Namen Burckhard Koch / von Wesel / der Mir auch endlich meinen ehrlichen Burckhard Koch / Legat zum König von Ceilon. Abschied gegeben / im Namen der Compagnia, mit zwantzig Personen / als Volontaires, wieder zu den Käiser nacher Candi zugeschickt / welche auch den 15. Dito glücklich daselbst arriviret, und da es am Hof erfahren / must Er bald erscheinen / wurde auch von dem Käiser Willkommen geheisen; Und als Er Seine Creditiv, und Commission, entdecket / sprach der Käiser: Er wolle darüber deliberirn! Der Gesandte solte inzwischen in Seine Herberg Sich verfügen! Liesse aber Seine Schwester zu Sich kommen / welche der Zauberey mächtig erfahren war / von Ihr zu vernehmen / mit welcher Parthey Er Frieden schliessen solte? Mit den Holländern? König wil aus dreyer Hahnen Kampf abnehmen: Ob Er mit Portugall / oder Holland endlich schliessen solle. oder Portugäsen? Diese aber gab Ihm den Raht / Er solte drey Hahnen in Seinem Land aufbiethen lassen / die am giftigsten miteinander kämpfen könnten / als einen schwartzen für Sich / einen weissen für die Holländer / und einen rohten für die Portugäsen / und erstlich den weissen und [101] rohten zusamm gehen lassen / und welcher unter denen gewinne / mit dem soll Er Fried machen. Da Sie nun auf einander giengen / und der weisse des rohten Meister wurde / und ihn niderrichtete / sprach Seine Schwester: Nun soll Er Sich mit den Holländern einlassen! Darauf fragte der Käiser weiter: Wann jo die Portugäsen vom Land getrieben würden: Ob nicht alsdenn die Holländer Seine Herren werden mögten? Sie sprach aber: Er solte den weissen / und schwartzen / Hahn auch zusammen lassen. Da das geschahe / giengen sie zwar dapfer aufeinander: aber keiner wolte dem andern viel nachgeben / und gieng auf gleich aus. Worauf des Käisers Schwester die Erklärung machte: Das bedeute / daß Er / Käiser auf Ceilon, und König von Candi, bleiben würde / auf den hohen Ländern: Die Holländer aber würden Meister in den Legen-Ländern bleiben / und an den Meer Canten.

Macht mit Holland Fried Resolvirte Sich derowegen mit dem Abgesandten Capitain zu schliessen; Liesse aber doch noch alle Seine Herren / und Conseilliers, zusamm kommen / und welcher riethe / daß Er mit den Portugäsen Sich vereinigen solte / den ließ Er heimlich umbringen: Den aber dagegen in Ehren halten / der auf die Holländer riehte; liesse auch von Stund an den Capitain Lässet alle Ihre Gefangne loß / und übersendet Sie. beykommen / um die Tractaten anzufangen / und zu schliessen; Befahl dabey / alle Gefangene / die Er zuvor / hin und wieder / vertheilen lassen / zu Sich in Candi zu bringen / verehrte Jeglichen einen guldenen Ring / und schickte es mit vielen Gewehr wieder nachher Pünte de Galle: Was aber unpaß war / hielte Er noch so lang / biß Sie wieder erstärcket / denen andern folgen kunnten / unter denen auch ein Nürnberger war / mit Namen Andreas Heberlein / der nunmehr ein reicher Mann ist / und ein Müller auf Batavia, als Ich besser unten melden will.