Pfannkuchen und Salat

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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Pfannkuchen und Salat
Untertitel:
aus: Zu guter Letzt. In: Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Band 4, S. 275-276
Herausgeber: Friedrich Bohne
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1960]
Verlag: Vollmer
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Erscheinungsort: Wiesbaden u. Berlin
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Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstausgabe 1904
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PFANNKUCHEN UND SALAT


Von Fruchtomletts da mag berichten
Ein Dichter aus den höhern Schichten.

Wir aber, ohne Neid nach oben,
Mit bürgerlicher Zunge loben

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Uns Pfannekuchen und Salat.


Wie unsere Liese delikat
So etwas backt und zubereitet,
Sei hier in Worten angedeutet.

Drei Eier, frisch und ohne Fehl,

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Und Milch und einen Löffel Mehl,

Die quirlt sie fleißig durcheinand
Zu einem innigen Verband.

Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,
Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel

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Mit Öl und Salz zu einer Brühe,

Daß der Salat sie an sich ziehe.

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Um diesen ferner herzustellen,

Hat sie Kartoffeln abzupellen.
Da heißt es, fix die Finger brauchen,

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Den Mund zu spitzen und zu hauchen,

Denn heiß geschnitten nur allein
Kann der Salat geschmeidig sein.

Hierauf so geht es wieder heiter
Mit unserm Pfannenkuchen weiter.

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Nachdem das Feuer leicht geschürt,

Die Pfanne sorgsam auspoliert,
Der Würfelspeck hineingeschüttelt,
So daß es lustig brät und brittelt,
Pisch, kommt darüber mit Gezisch

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Das ersterwähnte Kunstgemisch.


Nun zeigt besonders und apart
Sich Lieschens Geistesgegenwart,
Denn nur zu bald, wie allbekannt,
Ist solch ein Kuchen angebrannt.

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Sie prickelt ihn, sie stockert ihn,

Sie rüttelt, schüttelt, lockert ihn
Und lüftet ihn, bis augenscheinlich
Die Unterseite eben bräunlich,
Die umgekehrt geschickt und prompt

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Jetzt ihrerseits nach oben kommt.


Geduld, es währt nur noch ein bissel,
Dann liegt der Kuchen auf der Schüssel.

Doch späterhin die Einverleibung,
Wie die zu Mund und Herzen spricht,

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Das spottet jeglicher Beschreibung,

Und darum endet das Gedicht.