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Plastische Arbeiten aus Kork

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Plastische Arbeiten aus Kork
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 516
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[516 a] Plastische Arbeiten aus Kork. In neuerer Zeit wendet man sich auch vielfach in Deutschland den von den Italienern seit langem schon hergestellten plastischen Arbeiten aus Kork zu. Diese interessanten Arbeiten stellen in der Regel Landschaften, Häuser, Burgen etc. dar, die bildähnlich unter Glas eingerahmt werden; man kann aber auch reizende kleinere Bildchen anfertigen, welche wie plastische Ansichtskarten wirken und, auf den Nipptisch gestellt, dem Auge eine aparte Abwechselung gewähren. In dieser Form dürfte die auch Felloplastik genannte Arbeit besonders bei den Liebhaberkünstlern bald weitere Verbreitung finden, zumal jetzt komplette Arbeitskästen in den Handel gebracht werden, die nicht nur sämtliche feine Werkzeuge, wie Messerchen, Sägen, Feilchen, Korkhobel etc. enthalten, sondern auch geeignetes Korkmaterial, deren Beschaffung bisher viel Schwierigkeiten machte. Auch ein fertiges Probebild liegt bei, ebenso genaueste Anleitung mit Illustrationstafeln. Unbedingt muß nun aber geraten werden, sich nicht sofort an gar zu schwierige Aufgaben zu wagen, sondern gewisse Vorübungen vorzunehmen, um die Bearbeitung des Materials genau kennenzulernen. Hierzu gehört nicht nur das Spalten, Anschneiden, Aussäagen, Feilen etc., sondern auch die Nachahmung der verschiedenen Formen, wie Quadersteine, Gewölbebogen, Mauern, Fenstersimse, Säulchen, Trümmerwerk, Felsgestein, Gebüsch, Bäume, Rasen, Wege etc.

Alles dies ist bei den großen, in einem kastenartigen Rahnten aufzubauenden Arbeiten unbedingt erforderlich, einzelnes davon kann je nach dem Motiv aber auch bei den kleinen Bildchen Verwendung finden. Nach genügender Vorbildung versuche man eine kleine plastische Arbeit zusammenzustellen. Man nehme ein Stück gute weiße Pappe in Kabinettgröße, zeichne darauf die Umrisse eines interessanten Gebäudes, einer Burg etc. und fertige sich in gleicher Größe auf Papier eine genaue Detailzeichnung an. Um die größtmöglichste Plastik zu wahren, schneidet man sich sodann ganz feine, fast papierdünne Korkplättchen zurecht, auch etwas stärkere von etwa 1 mm Dicke. Erstere werden den Umrissen der Zeichnung entsprechend zugeschnitten, auf den Karton geklebt und später durch Herausschneiden der Fensteröffnungen, Aufleimen schmaler Simschen, Balkons etc. weiter bearbeitet. Letztere werden den unteren Korkplättchen an allen jenen Stellen vorgeklebt, welche massiger heraustreten sollen und also perspektivisch mehr nach dem Vordergrund zu liegen kommen, zum Beispiel vorstehende Flügelanbauten, vorgelagerte Mauern etc. Je tiefer im Hintergrund, desto dünnere Korktäfelchen sind also zu nehmen und umgekehrt. Ist die Entfernung zu groß, so malt man am besten alle Einzelheiten, Fenster etc. mit Farbe auf, andrerseits hinterklebt man sehr im Vordergrund liegende größere Fenster mit Gelatinepapier. So giebt es noch verschiedene Fingerzeige, die aus der Anleitung schnell zu erlernen sind.