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2) Bewohner einer Ortschaft bei Dionysopolis in Phrygien, die in einer leider sehr schlecht überlieferten, undurchsichtigen Inschrift, die interessante Aufschlüsse geben könnte, genannt werden.
Ramsay Cit. a. Bishoprics I 156 nr. 64 = B 430 Poland Gesch. d. gr. Vereinsw. Die M. bildeten zusammen mit den Bewohnern einer benachbarten Ortschaft, den Σαλουδεῖς, eine φράτρα. Diese Phratrien hat Buresch (Aus Lydien
129ff.), der auch die Inschrift erwähnt, in Lydien und Phrygien nachgewiesen. Zu diesen Bruderschaften, die sich offenbar um die Feste der Gemeinden verdient machten (Poland 52f.), gehört wohl auch die der M. u. S. und man hat nicht an eine Volkseinteilung zu denken, wie ich es früher getan habe (53*). Auf dem der Inschrift beigefügten Relief erscheint Kybele zwischen zwei
Löwen, offenbar also die Kultgottheit der Dörfler, aber auch Porträts der Genossen. Die Ehreninschrift möchte ich in den drei ersten Zeilen etwas anders als Ramsay zu ergänzen und zu interpungieren versuchen: [ἡ Σαλουδέων κ]αὶ Μηλοκωμητῶν φράτρα ἀνέθηκεν Danach stellt die vereinigte Phratra das Bild eines Genossen auf, der vielleicht als Vorsitzender beiden Ortschaften angehört und daher kein Ethnikon erhält. Die ἡγεμόνες der M., eine im Vereinsleben nicht allzu häufige Bezeichnung für leitende Beamte (Poland 370f.), widmen ihrerseits das Bild eines Genossen der anderen Ortschaft. Die Ausführung hat ein M., der aber zugleich Beziehung zu den Saludeis hat, wenn
[561] auch die Lücke vielleicht noch nicht sicher ausgefüllt ist. Die Ergänzung [ἱερέως] erscheint schon wegen der Stelle, wo das Wort stehen würde, kaum wahrscheinlich. Das doppelt geschriebene Σαλουδεῖς bezeichnet vielleicht die Zustimmung dieser Ortschaft zu der letzten Ehrung. Zum Schluß werden noch die ehrenden Genossen genannt, 3 M. und 5 S., wie es scheint, deren Bilder wohl im Relief verewigt sind. Die Inschrift ist aber vielleicht nicht vollständig erhalten.