Aeracura, Name der mit Dis pater verbundenen Unterweltsgöttin auf mehreren spätrömischen Denkmälern ausseritalischer Provenienz (CIL III 4395[1]. V 725[2]. Brambach CIRh 1679), insbesondere aber auch auf dem berühmten Grabgemälde der Vibia in der Praetextatus-Katakombe (CIL VI 142[3], Abbildung u. a. bei Daremberg et Saglio Dictionn. III 280 Fig. 2468); mit andern Göttern verbunden (CIL VIII 5526[4]) oder allein (Allmer Inscript. de Vienne III p. 385. Brambach CIRh 1636. 1637 [?]. 1638) erscheint sie selten; auf istrischen Inschriften findet sich mit Dis pater verbunden der einfache Name Era (CIL V 8970a[5]), ferner alleinstehend Hera oder Haera domina (CIL V 8126.[6] 8200[7]). Dies sowie die Schreibweise einzelner Inschriften, insbesondere die Abkürzung AE · C (CIL III 4395[8]) weisen darauf hin, dass die richtige Schreibung wohl Aera Cura ist. Bedeutung und Herkunft des Namens sind ungewiss und strittig; während einige Gelehrte ihn für barbarisch halten (Jordan zu Preller Röm. Mythol. II 65, 2), fasst Mommsen (Arch. Anz. 1865, 88*ff.) sie als die ,Geldschafferin‘ neben dem ‚reichen‘ Dis pater, und H. Gaidoz (Rev. archéol. 3. Sér. XX 1892, 198ff.) schliesst sich ihm mit der Modification an, dass er diese Bezeichnung nur für eine volksetymologische Umdeutung des ursprünglichen Namens hält, welcher Ἥρα κυρία gewesen sei.