2) Tochter des Flussgottes Asopos und Mutter des Aiakos. Zeus wohnt ihr in Phleius bei oder raubt sie von dort (Tzetz. Lyk. 176. Diod. IV 72, 5), und bringt sie nach der Insel, die nach ihr A. benannt wurde, früher aber Oinone hiess (Pind. Nem. VIII 7. Hdt. VIII 46. Eur. I. A. 699. Paus. II 5, 2. 29, 2. Apd. IIΙ 12, 6. Hygin. fab. 52. Skymn. peripl. 554. Eust. Il. 288, 4. Steph. Byz.), oder Oinopia (Pind. Isthm. VII 21. Ov. met. VII 473) oder (?) Nasos (Apd. fr. Sabb. Rh. Mus. XLVI 184, 33). Hier gebiert sie den Aiakos. Hes. fr. 96 K. Plat. Gorg. 526 Ε. Stat. Theb. VII 317f. Sisyphos hatte den Raub der A. von Akrokorinth aus gesehen und dem Vater berichtet. Paus. II 5, 1. Schol. Eur. Med. 69 Apd. I 9, 3. III 12, 6. Myth. Vat. I 165. Steph Byz. Ἐπώπη. Bethe Theban. Heldenlieder 183f. Nach Nonn. Dionys. VII 122. 213. XIII 201f. u. ö. Athen. ΧIIΙ 566 D. Clem. Hom. 5, 13 verwandelte sich Zeus in einen Adler, nach Ov. met. VI 113 in Feuer. Weil Schwester der Thebe (Hdt. V 80. Paus. II 5, 1. Diod. IV 72, 1) galt A. auch als Tochter des boeotischen Asopos. Pind. Isthm. VII 17f. Schol. Pind. Nem. IV 20 (31) f. m. Schol. Schol. Ap. Rh. I 117; vgl. Call. h. in Del. 77. Nach Pind. O. IX 69 (105) u. Schol. waren A. und Aktor die Eltern des Menoitios; oder dessen Mutter war Damokrateia eine Tochter der A. In den Orphika kam Sinope als Tochter des Ares und der A. vor. Schol. Ap. Rh. II 946.
Die Phleiasier stifteten nach Delphi zwei Erzstatuen: Zeus und A. (Paus. X 13, 6), nach Olympia eine Gruppe: Zeus die A. ergreifend, daneben die Schwestern und der Vater Asopos (Paus. V 22, 6). Den Raub stellte wahrscheinlich auch ein Gemälde des Elasippos dar. Plin. XXXV 122. Erhaltene Darstellungen: zwei V. B. Mus. Greg. II 20. de Witte Cat. Durand 3. Braun Ant. Marmorw. I 6, vgl. Gräf Arch. Jahrb. I 1886, 204. Nicht sicher ist, ob der Raub einer Frau durch einen Adler auf zwei V. B., El. céram. I 16. 17, daher gehört. Overbeck Griech. Kunstmyth. Zeus 399f.