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RE:Ἀκροχειρισμός

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Kampf mit den Händen, Vorspiel zum wirklichen Kampf
Band I,1 (1893) S. 1197 (IA)–1198 (IA)
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Ἀκροχειρισμός,[1] das ‚Kämpfen mit den Händen ἄνευ συμπλοκῆς‘ (Suidas) im Ringen (Plat. Alkib. I 107 E) und Pankration (Poll. III 150. Luk. Lex. 5), bei Suidas im weiteren Sinne auch vom Faustkampf gebraucht. Ἀκροχειρίζεσθαι wird [1198] ähnlich wie σκιαμαχεῖν auch vom blossen ‚Markieren‘ der Kampfgriffe gesagt (Aristot. Eth. Nikom. III 1, 17. Poseidon. FHG III 259). Es bildet als Teil der χειρονομία in der Regel nur das Vorspiel zum wirklichen Kampf und bezeichnet die Bewegungen der Hände, mit denen man den Gegner zu fassen und dessen Griffe zu meiden sucht. Vgl. das Erotenpaar links auf dem Sarkophage bei Gerhard Ant. Bildw. Taf. 89 (Baumeister Denkm. I 502); andere auf . gedeutete Denkmäler bei Ο. Müller Handb. d. Arch.² 741, 3. Es kann aber durch den . auch der Kampf selbst entschieden werden. Der sikyonische Pankratiast Sostratos, dessen agonistische Thätigkeit in das zweite Drittel des 4. Jhdts. fällt, errang eine Unzahl Siege durch den Kunstgriff, die Finger des Gegners zu fassen und zu brechen oder doch solange zu drücken, bis jener, vom Schmerz bezwungen, sich besiegt erklärte; er erhielt davon den Beinamen ἀκροχερσίτης (ἀκροχειριστής); die Basis seiner delphischen Siegerstatue mit einer metrischen Inschrift (vgl. z. B. παύσας δ ἀντι[πάλους πάν]τα ἐ]κράτεις ἀμαχεί) ist uns erhalten, Bull. hell. VI 447. Ähnlicher Kampfweise bediente sich der Ringer Leontiskos, der seine Gegner nicht zu Boden zu ringen vermochte, aber ihnen im . die Finger zerbrach (Paus. VI 4, 1. 3). Seine von Pythagoras verfertigte Statue wird ihn wie mit weit vorgestreckten Händen nach dem Gegner haschend dargestellt haben, ähnlich dem Schema des Pankratiastenreliefs von Halimus (Benndorf Anz. Wien. Akad. 1886, 88), aber mit anderer Stellung der Füsse. Krause Gymnastik u. Agonistik I 421f. 510. Grasberger Erziehung u. Unterricht I 349ff.

[Reisch. ]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. transkribiert Akrocheirismos