75) Athenischer Erzgiesser, wird von Plin. XXXIV 86 im zweiten alphabetischen Verzeichnis als Verfertiger von Philosophenporträts genannt und an einer anderen Stelle 81 als so gewissenhaft und streng in den Anforderungen an sich selbst geschildert, dass er bereits fertig ausgeführte Werke, weil sie ihm nicht genügten, zertrümmert habe, weshalb ihm der Beiname des Wahnsinnigen (insanus, μανικός) gegeben worden sei. Seine Porträtstatue von der Hand des Silanion brachte diesen Charakterzug in vorzüglicher Weise zum Ausdruck, vgl. A. Michaelis Histor. u. philolog. Aufs. f. Curtius 108. Winter Arch. Jahrb. V 1890, 166 (der nach einer treffenden Beobachtung Κekulés die capitolinische sog. Aischylosbüste zur Veranschaulichung heranzieht). Eine auf der Akropolis gefundene Basis mit dem Namen Ἀπολλόδωρος kann dem Schriftcharakter nach zu einem seiner Werke gehört haben, Loewy Inschr. griech. Bildh. 55. Über die Identität dieses Künstlers mit dem Sokratiker Nr. 15 s. M. Hertz Arch. Anz. 1858, 246 und [2897] De Apollodoro statuario et philosopho, Breslau 1867.