5) Artabanos I. kam zur Herrschaft, nachdem sein Vorgänger und Neffe Phraates II. im Kampfe gegen die skythischen Horden, welche das Partherreich verwüsteten, gefallen war (Iust. XLII 2, 1. Johannes Ant. frg. 66, 2. Lindsay Hist. and Coin. of the Parth. setzt dies Ereignis 126, v. Gutschmid Gesch. Irans 78 auf 128 oder bald danach an). Nach Iustin liessen die Skythen A. I. in Frieden und kehrten heim. Aus Johannes Ant. hingegen erfahren wir, dass A. I. den Skythen Tribut zahlen musste. Ferner weist Gutschmid a. a. O. nach, dass er Gebiet an die Skythen abtreten musste, und dass verschiedene Gegenkönige während seiner Regierung Münzen geprägt haben. Auch seine Unterthanen machten ihm Schwierigkeiten; denn vermutlich ist er identisch mit dem Arsakes, der es erlebte, dass die Seleukener sich gegen einen tyrannischen Statthalter empörten,
und das Gnadengesuch der aufständischen Bevölkerung mit einer Drohung beantwortete (Diod. XXXIV 19. Gutschmid a. a. O. 79). Er fiel nach kurzer Regierung im Kampfe gegen die Tocharer (Iust. a. a. O.). Die ihm von älteren Numismatikern beigelegten Münzen (vgl. Lindsay Hist. and Coin. of the Parth. 141f.) spricht ihm Percy Gardner (Parth. Coin. 38) ab und weist ihm Drachmen zu mit der Aufschrift Βασιλέως Μεγάλου Ἀρσάκου Θεοπάτορος Νικάτορος (a. a. O. 33).