4a) L. Artorius Castus. Seinen richtigen Namen erfahren wir aus der in Podstrana (= Pituntium, östlich von Stobreč = Epetium bei Spalato) gefundenen Inschrift CIL III 14224 (ein Fragment davon nr. 12791, vgl. auch p. 2258. 2328120); danach ist in der ebendort gefundenen, von ihm selbst zu seinen Lebzeiten gesetzten Grabschrift CIL III 1919, dazu p. 1030 und nr. 8513 (= Dess. 2770). 12813 anstatt L. Artori[us Iu]stus (s. o. Bd. II S. 1461 Nr. 7) zu
[50] ergänzen L. Artori[us Ca]stus, vgl. Dess. III p. CLXXX add. zu 2770. Er war (nach der Grabschrift) (centurio) leg(ionis) III Gallicae item [(centurio) le]g. VI ferratae, item (centurio) leg. II adi[utricis, i]tem (centurio) leg. V Mac(edonicae) item p(rimus) p(ilus) eiusdem [legionis] (als solcher erscheint er auch in der erstzitierten Inschrift), praepositus classis Misenatium, praefectus leg. VI victricis (in beiden Inschriften), dux leg(ionum) c[ohortiu]m Britan(n)icimiarum (sic) adversus Arm[oricano]s, proc(urator) centenarius provinciae Lib[urniae (vgl. Marquardt Staatsverw. I² 300, 5) ius] gladi. – Den Namen L. Artorius Castus lesen wir auch auf einem Bronzesiegel, das sich jetzt im Louvre befindet, Ridder Bronzes ant. du Louvre II n. 4026 = CIL XV 8090. Daß es diesem kaiserlichen Procurator gehörte, ist wohl kaum zu bezweifeln, es dürfte aus Dalmatien stammen und gehört (obwohl die Schrift litteris bonis eingegraben ist) schwerlich der Zeit vor dem 3. Jhdt. n. Chr. an.