Beseidai (Βησεῖδαι Ptol. VII 2. 15, Var. Βησάδαι, Βισάδαι. Palladius de Brahman.), ein jenseits des Ganges über dem Maiandros (zwischen Asâm und Birma) hausendes Volk, das auch unter dem Namen Tiladai bekannt war; es waren Leute κολοβοὶ καὶ πλατεῖς καὶ δασεῖς καὶ πλατυπρόσωποι, λευκοὶ μέντοι τὰς χρόας – woraus deutlich ihre Zugehörigkeit zur tibeto-birmanischen Völkerfamilie erhellt. Sie brachten das im Lande Kirradia gedeihende [327]μαλάβαθρον (skr. tamâla-patra, auch tvača-patra, hind. teğ-pat), d. h. die ein aetherisches Öl enthaltenden und als Magenwürze und Heilmittel dienenden jungen Blätter (πέτραι) des Kassiastrauches cinnamomum albiflorum, welche über einander gelegt und zu Kügelchen geballt wurden, in den Handel, zumal nach dem Grenzlande von Čîna; diesen stummen Tauschverkehr der alljährlich mit Weib und Kind zu den Sinai ziehenden Βησάται schildert in etwas verworrener Weise bereits der Peripl. mar. Erythr. 65, wo sie ebenfalls κολοβοὶ καὶ σφόδρα πλατυπρόσωποι heissen und wo drei Sorten des folium Indicum unterschieden werden, ἁδρό-, μεσό- und μικρό-σφαιρον, welches letztere Plinius n. h. XII 44 laudatissimum nennt. Noch jetzt gedeiht der Kassiastrauch in Silhet und Rangpur, in den Khasiya- und Ǧaintyahills, in Asâm, Sikkim, Bhutan und Nepâl, vgl. Lassen Ind. Alt. I 329f. Der Name der B. hatte wohl skoptischen Sinn; Lassen Ind. Alt.-K. III 37f. deutet ihn aus skr. vaišâda ‚träge, trübselig‘, eigentlich ‚Giftesser‘, von viša ‚Gift‘, neupers. beš‚aconitum‘; die persischen und arabischen Droguisten z. Β. Ibn-Baiṭâr berichten, dass ein Volk im östlichen Himâlaya, genannt Halhal (pl. Halâhil), das Kraut beš als Zukost und ohne üble Folgen, wie Lattich geniesst. Vivien de St. Martin Histoire de la Géographie 191. 193 vergleicht das indische Volk Bhasada, dessen Sitze nicht genauer bekannt sind.